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Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde

Titel: Vorzeitsaga 03 - Das Volk der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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und Ende, sich ständig verändernd und ewig unverändert. Der Erste Mann schenkte uns seinen Traum und zeigte uns den Weg zum Großen Einen. Ich bin hier, um euch bei der Suche nach dem Großen Einen zu führen. Dort findet eure Seele den Ersten Mann und den Weg zur Macht. Suchet, und ihr werdet die Harmonie des Landes erfahren.
    Das ist das Vermächtnis des Wolfstraumes, und ich gebe es an euch weiter. Dein Blut ist neu in diesem Land, Sonnenvolk, und es wird das Land stärken. Was das Erdvolk verloren hat, werdet ihr zurückgewinnen.«
    Sie schloß die Augen, ihr Geist erblickte eine Vision. »Eines Tages werden eure Kinder Händlern begegnen, die eine goldhaarige Pflanze bringen, deren Seele zu eurer wird. Dies ist der Traum, der Wahrheit werden wird:
    Sonnengott! Lichtgeborener! Spirale, du Gott grellbunter Federn!
    Trag die Pflanze auf deinem Rücken.
    Versenge die Samen auf der Raufe. Felsen ziehen vorbei wie der Himmel.
    Heiß, trocken, Krieg ist nah.
    Sing, Sonnengott, Blut erhebt sich… sprüht in den Himmel! Weiter… weiter nach Süden ziehen sie.
    Zelte. Steil aufragende Felsen.
    Heben die Kinder hinauf zum Gott im Himmel. Erde, o Erde, dort breitet es sich aus.
    Hebe die unterirdische Welt der Toten empor.
    Flug des Vogels, so hoch, so laut. Ruft den Blitz aus den Wolken.«
    Weiße Esche öffnete die Augen. »Ich habe unsere Kinder gesehen, sie sind stark, beleben das Land, ihre Seelen wiegen sich im Wechsel der Jahreszeiten. Ich sah sie den Großen Donnervogel rufen, damit er Regen vom Himmel schickt und die goldhaarige Pflanze nährt. Die großzügige Gabe wächst hinauf zur Sonne, und die Bäuche sind voll. Steine in der Farbe des Himmels schmücken ihre Hälse.
    Wenn wir nach dem Großen Einen suchen und uns dabei stets an den Großen Traum des Ersten Mannes erinnern, wird die Erde der Schoß unseres Volkes sein. Die Sonne nährt das von der Erde bereitete Leben. Gegensätze kreuzen sich. Ich sah mit Federn geschmückte Tänzer vom Boden aufsteigen, sie stellten die Reise des Ersten Mannes aus der unterirdischen Welt dar. Ich sah sie für die Sonne tanzen und Samen in die vier heiligen Richtungen werfen. Dieses Vermächtnis kann das eure sein, wenn ihr den Traum annehmt. Nehmt ihr ihn aber nicht an …«
    Prüfend betrachtete sie ihre Zuhörer und bemerkte, daß ihr einer der Krieger den Rücken zukehrte.
    Weiße Esche hob die Stimme: »Ich sah Länder, deren Völker das Große Eine leugneten. Dort leben die Menschen wie die Ameisen und beuten die Erde zum Vorteil und Gewinn weniger Menschen aus.
    Ich sah vernichtete Wälder und blutende Erde, der Boden wurde in die Flüsse gespült und zu den Meeren getragen. Das Große Eine ist nicht nur für die Menschen da, sondern für alles Lebendige. Was wir nehmen, müssen wir zurückgeben. Das ist der innerste Kern der Spirale.
    Die Macht läßt jedem die Möglichkeit der Wahl! Was wählt ihr? Träumt ihr das Große Eine, oder sondert ihr euch von der Spirale ab? Der Erste Mann träumte, mit dem Großen Einen lebten die Menschen in Harmonie mit ihrer Welt. Leugnet ihr seinen Traum?«
    Eine große Müdigkeit befiel sie. Sie fühlte das Leben in ihrem Bauch, das Nahrung aus ihrem Körper sog. Schützend legte sie eine Hand auf ihren Leib.
    Traurig blickte sie auf die vom flackernden Feuer erhellten Gesichter. »Ihr habt den Traum des Ersten Mannes gehört. Erde und Himmel, Gegensätze kreuzen sich. Ich werde diesen Traum zu den Stämmen der Hohlkehlen, der Wespen und der Grünen Steine weitertragen damit wir alle in der Harmonie leben, die der Erste Mann geträumt hat. Ich habe gesprochen.«
    Sich des Schweigens der Menschen bewußt, drehte sie sich um und ging, von wachsender Unruhe erfüllt, an den Zelten vorbei. Die von Lichtstreifen gesäumte Wolkenbank war nähergekommen und befand sich inzwischen fast über dem Lager. Sie glaubte, schwaches Donnergrollen zu vernehmen.
    Hinter ihr erhob sich Stimmengewirr, die Leute begannen sich über ihre Vision und den Sinn ihrer Worte zu unterhalten. Plötzlich tauchte Plage aus der Dunkelheit auf und blickte sie traurig an.
    »Wo ist Stilles Wasser?« fragte sie und kraulte die Ohren des Hundes. Plage winselte und leckte ihr die Hand, seine heiße Zunge beruhigte sie. ,Ja, auch du bist Teil des Großen Einen.«
    Sie gähnte, ihre Erschöpfung lag im Wettstreit mit dem Verlangen, Stilles Wasser zu sehen.
    »Geh unter deine Decken«, befahl sie sich. »Er kommt sicher bald. Die Anstrengung war zuviel für dich,

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