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Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste

Titel: Vorzeitsaga 05 - Das Volk an der Küste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Riesenfaultier oder Gepard, nachgestellt haben.«
    »Ja.« Keene lachte. »Sie benutzten Mammutstoßzähne als Surfbretter.«
    Nur die BLM-Angestellten lachten. Mary gab sich ungehalten, und Jess seufzte nur.
    Riddler kratzte seinen grauen Bart und bohrte weiter: »Woher wißt ihr, daß es paläo-indianisch ist?
    Habt ihr ein Gutachten? Eine Paläo-Speerspitze? Tierfunde?«
    Jess zeigte auf das Bild. »Das Baby ist zum größten Teil intakt. Seht ihr den braunen Gegenstand auf seiner Brust?« Vorsichtig öffnete er die ehemalige Objektiv-Schachtel und zog sanft den Stoff beiseite, so daß er ein auf dem Polster liegendes, geschnitztes braunes Figürchen enthüllte. Noch immer hingen kleine Erdklumpen an dem Fundstück. »Elfenbein«, versicherte er. »Mammut-Elfenbein. Dies war bei dem Kind. Eine Grabbeigabe. Welche bessere Paläo-Verbindung könnte man sich wünschen?«
    Jack Riddler lehnte sich zurück. Er war sich sehr wohl bewußt, daß die Augen von Jacobs und Keene auf ihn gerichtet waren. »Könnte nachträglich dort hingekommen sein.«
    »W-Was?« stieß Jess hervor und lief rot an. »Bist du verrückt? Und selbst wenn, die Figur allein ist Grund genug …«
    »Davis! Sei realistisch!« warf Riddler herausfordernd ein. »Du hast also zwei Grabstätten an einer Fundstelle, die den Berg hinabgerutscht ist? Deswegen gibt es ja die Kontrollbestimmung bei der Verträglichkeitsprüfung in Hinblick auf die Bewahrung des kulturellen Erbes damit uns so etwas nicht entgeht. Also, am besten verzeichnen wir die Fundstücke und arbeiten danach normal weiter.«
    Jess saß steif mit leicht gekrümmtem Rücken da, seine Finger hingen mitten in der Luft über dem Elfenbeinfigürchen. »Hör mal zu, Jack. Dir ist da wohl etwas entgangen. Wir haben hier vielleicht ein ganzes Dorf - ein Paläo-Dorf. Und du weißt genau, daß von der Paläo-Kultur der Küstenindianer fast nichts mehr zu finden ist. Sie liegt unter sechzig Meter Pazifischem Ozean.«
    »Der Meeresspiegel ist in den letzten fünfzehntausend Jahren um über fünfundfünfzig Meter gestiegen«, übersetzte Mary für Jacobs, der ihr einen fragenden Blick zuwarf. »Es wird angenommen, daß viele der ältesten archäologisch wertvollen Stätten Kaliforniens unter Wasser liegen. Sie sind praktisch verschwunden.«
    »Also gut, ihr habt FGS, Holzkohle, Steinabfälle und Knochen«, stimmte Riddler mit dem gewissen Wen-interessiert-das-schon?-Lächeln zu. »An einer Fundstelle, die den Berghang heruntergerutscht ist.
    Ich denke nicht, daß es sich lohnt, dafür ein vier Milliarden teures Wasserversorgungsprojekt aufzuhalten.« Er verschränkte die Arme und streckte das Kinn vor.
    Keene und Jacobs schienen erleichtert und lächelten wieder.
    An Jess' Hals traten die Adern hervor. Er warf Mary einen verzweifelten Blick zu und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Schau, Riddler, wir müssen die Fundstelle untersuchen. Du kannst sie nicht einfach übergehen. Bei der Untersuchung wird man feststellen, ob die Schichten intakt sind oder nicht. Ich habe den Anschnitt des Raupenbaggers angesehen und von den Erdschichten ein vorläufiges Profil zeichnen lassen. Sie sind intakt. Das schwöre ich. Die Daten sind für jeden …«
    Riddler winkte ab. »Die Fundstelle ist einen verdammten Berg heruntergerutscht, Jess!«
    Der hatte fast aufgehört zu atmen. »Die Paläo-Oberfläche ist intakt. Verdammt, Jack, du kannst hier nicht einfach kneifen. Wir müssen die Stelle untersuchen!«
    »Wir haben schon Fundstellen dieser Art untersucht, Jess«, entgegnete Riddler großspurig. »Drei Fundstellen allein bei diesem Projekt. Damit sind unsere gesetzlichen Verpflichtungen erfüllt.«
    »Gesetzlich!« Jess schluckte heftig, holte tief Luft, offensichtlich, um sich zu beruhigen, und dozierte mit ausgestrecktem Zeigefinger. »Nach 36 CFR 800 erfüllt diese Fundstelle die Kriterien für die Aufnahme ins Register der historischen Stätten. Das kannst du nicht abstreiten.«
    Der Rechtsanwalt blätterte durch einige Papiere. Seine weißen Finger waren so akkurat wie die Seiten, die sie umdrehten. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte er der Diskussion wenig Aufmerksamkeit geschenkt und nur einen neugierigen Blick auf die Elfenbeinfigur geworfen.
    Jacobs hatte mit ausdrucksloser Miene zugehört und Mary mit einem milden Blick bedacht. Um das plötzliche Schweigen zu brechen, fragte er: »Wieviel Zeit haben wir noch, Mel?«
    Von Jess' Aufregung unangenehm berührt, aber nicht besonders verärgert, spielte

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