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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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mir geschenkt.«
    Otter versuchte, es ihm klarzumachen: »Ja, hm, nicht jedes Geschenk …« Nein, so ging es nicht. »Hm, Schnapper wird verletzt sein. Er hält es für seine Pflicht, das Lager zu schützen. Wie soll er jetzt wissen, ob es Schwarzweiß ist oder ein Skunk, der plündern will?«
    »Hunde erkennen den Unterschied wie bei Menschen. Sie riechen es.«
    »Tausche«, sagte Perle plötzlich mit glänzenden Augen. »Tausche etwas gegen das Stinktier!
    Irgendwas!«
    Was könnte er tauschen? Der prächtige sich rötende Dunst der Morgendämmerung gab ihm die Antwort. »Grüne Spinne, ich möchte etwas mit dir tauschen. Du hast einen… einen wundervollen Skunk. Ich habe diesen phantastischen Sonnenaufgang!«
    »Sonnenaufgang ?«
    »Ja, Grüne Spinne. Es ist ein wunderschöner Sonnenaufgang, und ich habe immer einen Skunk haben wollen!« So sehr, wie ich noch einen Verdreher in meinem Leben haben möchte. »Ich würde mit dir tauschen. Schwarzweiß für diesen Sonnenaufgang.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte Grüne Spinne. »Wie wird sich Schwarzweiß fühlen? Es ist schrecklich, frühmorgens schon getauscht zu werden.«
    »Na ja, er wird wenigstens diesen schönen Sonnenaufgang erleben. Er ist unbeschreiblich schön!
    Mach schon, Grüne Spinne, tausch mit mir! Diesen wunderschönen Sonnenaufgang für Schwarzweiß.«
    »Und zwei Dachsschüsseln!« entgegnete Grüne Spinne.
    Otter war wütend. »Du stellst überzogene Forderungen.« Ihm waren nämlich die Dachsschüsseln ausgegangen. »Ich muß die Schüsseln später besorgen, Grüne Spinne, aber wenn du solange warten willst, bis du sie bekommst, sollst du den Sonnenaufgang und zwei Dachsschüsseln haben.«
    »Abgemacht!« Grüne Spinne schlug seine Decken zurück, und ein furchtbarer Gestank stieg auf.
    »Ekelhaft!« stöhnte Schwarzschädel und wich zurück.
    Perle lief weg.
    Der Verdreher setzte sich mit dem aufgeregten Skunk in den Armen auf. Die Nase von Schwarzweiß zuckte, und seine glänzenden kleinen Augen schauten im Lager umher. Als er Schnapper sah, stellte sich sein Schwanz auf, und ein trüber Strahl bespritzte Grüne Spinne; der Gestank folgte.
    »Oh, nein…«
    Schnapper raste wie der Blitz auf Wellentänzer zu; Perle hinter ihm her, und sie hielt sich mit einer Hand die Nase zu.
    »Hier!« Grüne Spinne packte den Skunk am Genick und hielt ihn Otter hin. Das Tier zappelte verzweifelt, fauchte und knurrte.
    »Setz Schwarzweiß einfach ab.« Otter zeigte auf den Boden und versuchte, die Tränen zurückzuhalten.
    Sofort drückte Grüne Spinne den Skunk wieder an die Brust, und das verängstigte Tier spritzte noch einmal.
    »Nein! Ich meine, ja! Behalte den Skunk! Erwürge ihn, Grüne Spinne! Laß ihn nicht los!«
    Grüne Spinne schaute zuerst Otter, dann Schwarzschädel an. »Er könnte beschließen wegzulaufen.«
    »Nein, nein, er bleibt bestimmt.« Otter mußte husten, seine Nase brannte.
    Mit einem Achselzucken setzte Grüne Spinne Schwarzweiß ab, und der Skunk lief schnurstracks auf das Sumachwäldchen zu.
    Schwarzschädel sagte: »Niemand, hätte sich jemals vorgestellt, daß du…«, dann machte Grüne Spinne einen Satz und warf sich an Schwarzschädels Hals. »Ahhh!«
    Der Verdreher drückte ihn fest an sich, so daß der Skunkgeruch in Schwarzschädels Kleidung zog.
    Zugleich rief Grüne Spinne: »Du bist der beste Freund, den ich je hatte! Ich wollte den Skunk, den du mir geschenkt hast, nicht eintauschen, aber sieh nur diesen prachtvollen Sonnenaufgang! Und ich verspreche dir, ich schenke dir eine von den Dachsschüsseln, wenn ich sie bekomme!«
    Schwarzschädel packte Grüne Spinne, rannte zum Fluß und warf ihn kopfüber hinein.
    Sterngucker erwachte nach einem Tag voll unruhiger Träume. Bilder aus der Vergangenheit waren wiedergekehrt und hatten ihn geplagt. Jenseits der Sternwarte hatten die Menschen die fruchtbaren Felder im Überschwemmungsgebiet des Antilopenflusses bebaut. Er hatte am Rand des Erddamms gestanden und das Land des Himmelsclans überblickt.
    Als er sich wieder der Sternwarte zuwandte, sah er, wie gepflegt das Gelände war. Die Markierungspfähle standen aufrecht in der Biegung des Umfassungswalls, frisch bemalt, und die Bildnisköpfe, die die Lage der Sternbilder angaben, waren klar und ohne Risse in dem frisch geschnitzten Holz. Und in der Mitte des Beobachtungshügel saßen Eingeweihte nach Rang und lauschten Zweiter Stern, der eine Lektion über die Lichter erteilte, die sich nach dem Plan des Geheimnisvollen am

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