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Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen

Titel: Vorzeitsaga 06 - Das Volk an den Seen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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auf dem die Fische garten, knackte. Forelle hörte Perle zu. Otter und Schwarzschädel setzten sich ans Feuer, als die Fische fertig waren. Sie redeten leise, während sie die Forellen aßen. Als die anderen ihre Schlafdecken suchten, blieb Perle am Feuer sitzen. Und Forelle schaute sie unentwegt an.
    »Das Brennholz ist bald verbraucht«, bemerkte er und stand auf.
    Der Mondschein fiel schräg über die Dünen. Der Strand war voller Treibholz, und das Sammeln dauerte nicht lange.
    »Komm.« Forelle nahm ihre Hand. »Erzähle deine Geschichte zu Ende.«
    Perle sprach weiter und betrachtete ihn dabei. Er war einen halben Kopf größer als sie und bewegte sich selbstbewußt. Sein leichtes Stirnrunzeln wirkte verlockend auf sie; sie musterte sein Profil und seine muskulöse Brust, die vom Mondlicht beleuchtet wurden.
    Sie berichtete ihm von ihrer Flucht vor den Khota, von Otter, der sie aus dem Fluß gezogen hatte, von der Verfolgung und dem Unwetter auf dem Meer. Sie erzählte ihm nicht alles und wunderte sich selbst über ihre Zurückhaltung.
    »Du könntest hierbleiben«, sagte er, als sie das Ufer entlanggingen.
    »Bleiben?« fragte sie. »Du hast die Geschichte gehört. Ich habe keinen Clan, der für mich eintritt. Ich bin eine heimatlose Frau ohne Verwandte. Was würde ich tun? Wie … wie eine Sklavin leben?«
    Er drückte ihre Hand fester. »Du verstehst nicht. Nördlich von uns lebt ein Haufen wilder Leute, die dich auf der Stelle töten würden, wenn sie dich sehen. Dieses Gebiet hier ist der nördlichste Vorposten der Ilini. Wir achten nicht so sehr auf Formen und Zeremonien wie unsere Vettern unten im sicheren Ilinital. Wir sind jung und tatkräftig und bauen uns hier etwas Neues auf. Eine Frau von deinen Fähigkeiten und deinem Mut könnte ihren Platz bei uns finden.«
    »Und meine Freunde?«
    »Sie wären ebenfalls willkommen. Diese Dummheit, das Brüllende Wasser erreichen zu wollen - es ist ein legendärer Ort. Perle, hier wärst du sicher. Und wenn die Khota kämen, würden wir dich schützen.«
    Sie musterte ihn verstohlen. »Warum machst du dieses Angebot einer Frau, die du heute erst kennengelernt hast?«
    Er blieb stehen und nahm ihre andere Hand. »Weil ich glaube, du könntest den leeren Platz in meinem Herzen ausfüllen. Als ich dich vom Strand heraufkommen sah, dein Körper von der Abendsonne beleuchtet, sahst du aus wie eine von den Meergeistern, so unwirklich schön. Du bist eine Frau, auf die ein Mann stolz sein, mit der er sein Leben und seine Träume teilen kann.«
    Sie schloß die Augen, als er sie an sich zog. Lange standen sie so, hielten sich fest. Er streichelte ihr Gesicht, und sie hörte, wie sein Atem schwerer wurde.
    »Ich will dich«, flüsterte er drängend.
    »Und wenn ich dir sage, daß mich die Khota vergewaltigt haben?«
    Er wich zurück. »Ändert das etwas? Ich würde dir nicht weh tun, Perle.«
    »Aber zu wissen…«
    »Pst. Die Schlächter, die meine Frau töteten, vergewaltigten sie auch, bevor sie ihr endlich den Kopf abschlugen. Es wäre mir gleichgültig gewesen, was sie ihr angetan haben, wenn ich sie nur zurückbekommen hätte. Versteh doch, so möchte ich wieder lieben.«
    Perle schaute auf die Wellen, die unaufhörlich auf dem weißen Sand ausliefen. »Und wenn du merkst, daß ich nicht die richtige Frau bin? Was ist, wenn …«
    Er legte die Finger auf ihre Lippen. »Ich weiß, daß du die richtige Frau bist, Perle. Ich kann es in meiner Seele spüren. Bleib bei mir.«
    Otter fuhr aus dem Schlaf auf. Die rhythmischen Geräusche der Brandung und das leise Knacken des Feuers verbanden sich mit der Brise, die vom Wasser wehte. Von schrecklichen Träumen gequält, setzte er sich auf. Er rieb sich sein Gesicht und war dankbar für eine Nacht an Land, anstatt im engen Heck von Wellentänzer schlafen zu müssen.
    Das Feuer war heruntergebrannt, und er stand auf, um Holz nachzulegen.
    Otter blieb noch eine Weile sitzen und betrachtete den Mond. Woher kam dieses Gefühl drohenden Unglücks?
    Perles Schlafdecken lagen noch zusammengerollt. Er sah Schmaler Gürtel fest schlafen. Und Schwarzschädels Schnarchen war unverwechselbar. Aber wo war Forelle, wo Perle?
    Otter sprang auf, entfernte sich vorsichtig vom Lager und suchte den in Mondlicht getauchten Strand ab. Er ging zum Kanu der Ilini, fand dort aber nur Netze, auch im Wellentänzer war niemand.
    Sollte er rufen ? Nein. Das Lager zu wecken, könnte demütigend für ihn sein. Statt dessen versuchte er, die Spuren zu

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