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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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dann mit all ihren Seelen.«
    »Ja«, murmelte Teichläufer, »das ist wahr.«
    Eulenfalter warf einen Zweig aufs Feuer, das sofort knisterte und einen tanzenden Funkenschwarm zu den schwankenden Ästen der Bäume emporschickte. Zärtlich fügte er hinzu: »Und so ist sie auch zu ihren Kindern. Die ganze Welt könnte schrumpfen und vergehen, aber nicht ihre Liebe zu uns. Das war die eine Gewissheit in unserem Leben, die außer Zweifel stand. Das Einzige, worauf wir uns verlassen konnten.«
    Rotalge sagte: »Aber dein Vater -«
    »O ja, er hat uns sehr geliebt, aber ich weiß nicht, wie ich's erklären soll. Die Liebe unseres Vaters war warmherzig. Er war zärtlich und machte gern Spaß. Er war unser bester Freund. Die Liebe unserer Mutter war wie ein Bär in unseren Seelen, immer wild, sie drängte uns, jeden anzuspringen, der uns bedrohte. Und war auch gewillt, das notfalls selbst zu tun.« Eulenfalter verschränkte seine Finger. Seelenqualen zeichneten sein Gesicht. »Ich kann euch nicht sagen, wie oft ich mir im Angesicht des Todes diese Liebe schon vergegenwärtigt habe - die immer da war. Aus meinen Seelen heraus sah sie mich an und befahl mir, aufzustehen und zu kämpfen.«
    Teichläufer war still geworden.
    Rotalge streichelte seinen Arm. »Alles in Ordnung, Teichläufer?«
    Er schloss die Augen. »Ich muss sie suchen.«
    »Was?« rief Rotalge. »Sei nicht verrückt. Du kannst nicht einfach ins Dorf des Stehenden Horns hineinmarschieren. Kupferkopf wird dich töten.«
    Teichläufer machte die Augen auf und schaute mit verzogenem Gesicht auf seinen fahlgrünen Tee.
    »Schwebestern hat mir gesagt, dass Kupferkopf Muschelweiß gar nicht will. Er hat gesagt, Kupferkopf will mich haben!«
    Eulenfalter beugte sich vor. »Wer ist Schwebestern?«
    Ein Windstoß fuhr durch den Wald, und das Dunkel schien sich zu kräuseln. Das Mondlicht, zerbrochenen Scherben gleich, tanzte über ihr Lager, und rings um sie herum rissen sich Eichenblätter von den Zweigen los und taumelten durch die Luft wie leuchtende Federn.
    »Das ist einer von Kupferkopfs Kriegern«, antwortete Teichläufer. »Wir haben ihn auf dem Weg getroffen. Schwebestern, Biberpfote und meine - unsere Mutter, sie waren ja zusammen unterwegs.«
    »Du Große Maus«, sagte Rotalge stöhnend, »du hast unsere Mutter gesehen?«
    Teichläufer nickte. »Ich habe nicht lange mit ihr gesprochen, aber während dieser Unterhaltung meinte Schwebestern, es geschehe nur meinetwegen, dass Kupferkopf Muschelweiß in die Falle zu locken sucht. Denn Kupferkopf wolle unbedingt mich haben.«
    »Willst du damit sagen, dass Biberpfote im Dorf des Stehenden Horns ist?« fragte Eulenfalter atemlos.
    »Ich hoffe es. Biberpfote und Muschelweiß hatten einen Plan, um deinen Vater zu retten. Es war vorgesehen, dass Biberpfote für Ablenkung sorgen sollte, heute Abend, eine Zeithand nach Mondaufgang.«
    Eulenfalter rieb sich über das gefühllose Gesicht. »Heilige Geister! Wenn wir einen Verbündeten im Dorf haben und dazu noch einen Kommandanten mit Biberpfotes Erfahrung -, dann müsste es uns doch möglich sein, Kupferkopf zu schlagen.«
    »Das meinte Muschelweiß auch«, sagte Teichläufer.
    Eisige Kälte fuhr Rotalge in alle Glieder. Sie packte die Hand ihres Bruders mit festem Griff. »Wovon redet ihr?«
    Teichläufer umschloss ihre Hand. »Was ist?« fragte Rotalge.
    »Es ist nur - ich sehe keinen Grund zu kämpfen. Wenn Kupferkopf mich haben will, dann ist es vielleicht das Beste, mich preiszugeben. Vielleicht kann ich mit ihm handeln - ich begebe mich freiwillig in seine Hand, und er lässt Muschelweiß und Tauchvogel frei.«
    Eulenfalter schüttelte heftig den Kopf. »Nein, Teichläufer. Daran darfst du gar nicht denken.
    Kupferkopf wird euch alle drei töten.«
    »Aber warum?«
    »Weil«, unterbrach ihn Eulenfalter scharf, »er meine Mutter hasst. Er hasst sie seit unzähligen Sommern. Er wird sie niemals ziehen lassen. Und ich habe den Verdacht, dass er meinen Vater genauso hasst. Wir sollten Biberpfote suchen und uns einen neuen Plan ausdenken, das halte ich für die beste Möglichkeit, sie zu befreien.«
    »Aber selbst wenn wir uns auf Biberpfote verlassen können«, warf Rotalge ein, »hat Kupferkopf immer noch zehnmal zehn Krieger. Wie sollen wir denn zwei Männer durch sein Netz von Wächtern schmuggeln?«
    Eulenfalter schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Ich muss erst mit Biberpfote sprechen. Ihr müsst ihn mir genau beschreiben. Und dann gehe ich morgen zur

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