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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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»Teichläufer, es gehört sich nicht -« »Bitte, bitte! Lass mich ausreden.« »Gut.«
    Seine rosafarbenen Augen weiteten sich. »Selbst wenn wir aus irgendeinem Grund nicht heiraten.
    Aber du sollst wissen, dass ich dich immer lieben werde …« Seine Stimme wurde schwächer. Er spielte nervös mit seiner Decke und zerknüllte sie mit verkrampften Händen. »Hätte ich die Macht dazu, würde ich alle deine Schmerzen lindern, Muschelweiß. Ich weiß, es gehört sich nicht, so etwas so früh auszusprechen, aber ich wollte es dir sagen.«
    Sie strich über die grob gewebten Bodenmatten und sah ihn nicht an. »Ich weiß nicht, was ich sagen soll, Teichläufer. Es ist sehr lange her, dass ich solch eine Erklärung von einem jungen Mann gehört habe, wirklich sehr lange her. An hellen Sommerabenden vor langer Zeit, wenn Tauchvogel und ich nebeneinander lagen und dem Rascheln der Baumkronen und dem Zwitschern der Vögel zuhörten, das durch den ganzen Wald schallte, da hat er mir wieder und wieder gesagt, wie schön ich sei, wie sehr er mich liebe und was er mir alles schenken wolle. Er gelobte, dass er gegen die ganze Welt kämpfen werde, um mich zu beschützen. Und das hat er getan. Zweimal zehn und fünf wundervolle Sommer lang. Ich möchte, dass du versuchst, das zu verstehen. Ich werde lange brauchen, um mich daran zu gewöhnen, dass ich ihn verloren habe. Diese Heirat wird nicht leicht für mich sein. Doch meine Verzweiflung, meine Wut - das hat mit dir nichts zu tun. Ich habe dich sehr gern. Verstehst du das?«
    Muschelweiß beugte sich vor und legte ihre weiche Hand auf seine Wange. Seine Augen leuchteten.
    »Ja, ich verstehe das.«
    Sie sahen einander an, und für einen kurzen Augenblick waren sie sich sehr nahe. »Es tut mir Leid, aber ich muss dir jetzt Gute Nacht sagen«, erklärte sie. »Ich habe Biberpfote versprochen, heute Abend noch mit ihm zu reden, und ich bin schon -«
    »Kommst du morgen noch einmal zu mir, bevor du gehst?«
    »Ich werde es versuchen.«
    Teichläufer ergriff ihre Hand und führte sie an seine Lippen. Er küsste ihre Handfläche, ihre Haut war glatt und weich. Die zärtliche Geste, eines Liebhabers würdig, brachte Muschelweiß zum Lächeln, und sein Herz jubelte.
    »Gute Nacht, Teichläufer.« Sie zog ihre Hand zurück. »Schlafe gut.«
    »Schlafe du auch gut.«
    Er sah ihr nach. Als sie durchs Dorf schritt, trat ihr ein junger Krieger namens Kahlhecht in den Weg.
    Er trug einen Schurz und ein Stirnband, aber keine Waffen. Er sagte ihr etwas, was Teichläufer nicht verstand, aber darauf hörte er Muschelweiß lachen. Lächelnd ging der Krieger in die Hocke und umkreiste sie. Teichläufer runzelte die Stirn. Was machte er da? Wollte er kämpfen?
    Als nähme sie eine Herausforderung an, beugte Muschelweiß die Knie und streckte die Arme aus: kampfbereit.
    Kahlhecht stieß einen Kriegsschrei aus, sprang vorwärts, und Muschelweiß schlug zu, sauber und schnell, sie hatte das Sprungtempo richtig abgeschätzt. Sie wirbelte herum, stieß ihm mit dem Ellbogen auf den Hinterkopf, und als er stolpernd sein Gleichgewicht wiedergewinnen wollte, kickte sie seine Füße weg. Kahlhecht schlug flach auf den Sand auf und ächzte.
    Muschelweiß lachte in sich hinein und schritt hinweg.
    Teichläufer sank auf die Schlafmatte zurück. Verwundert und verwirrt.
    Muschelweiß betrat die Ratshütte mit wehenden langen Haaren, und sofort verstummte alles. Schote unterdrückte ein Lächeln, als das schöne Gesicht von Schwarzer Regen sich verzerrte. Mondschnecke schaute ebenso erwartungsvoll auf Muschelweiß. Ihr faltenreiches altes Gesicht hatte einen grimmigen Ausdruck.
    »Wie war der Kampf?« fragte Schote. »Kurz.«
    »Das habe ich gesehen«, sagte Schote. »Und Teichläufer?«
    »Er ist ein feiner junger Mann«, erklärte Muschelweiß und zerstreute damit die Ängste von Mondschnecke und Schwarzer Regen. Sie fügte hinzu: »Kann ich mit dir sprechen, Vater? Es ist wichtig.«
    »Gern. Ich könnte eine kleine Erholung von Mondschneckes Sturheit gebrauchen. Machen wir einen Spaziergang, der tut uns beiden gut.«
    »Bah!« sagte Mondschnecke grollend. »Du bist es doch, der stur ist. Geht spazieren. Wenn ihr zurückkommt, findet ihr mich hier.«
    Schote grinste, stand auf und hakte sich bei Muschelweiß ein; so ließ er sich durch das Dorf führen.
    Außer Hörweite sagte Schote: »Worum geht es? Ist der Junge ein Vollidiot?«
    Muschelweiß lächelte. »Nein, ganz im Gegenteil. Er hat ein ganz reines Herz,

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