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Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze

Titel: Vorzeitsaga 07 - Das Volk der Blitze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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flüstern hören, die viele Sommer vor seiner Geburt geschehen waren, grausige Dinge, brutale Raubüberfälle, sinnloser Mord - Verbrechen, zu denen diese gütige, ehrenwerte Frau bestimmt nicht fähig war. Nein, das konnte er nicht glauben.
    Oder war es so, dass er es nicht glauben wollte? Jedenfalls nicht, bevor er Beweise hatte. Aber selbst dann würde es ihn nicht kümmern, was sie gewesen war. Für ihn war nur wichtig, was sie jetzt war.
    Schweigend gingen sie den Rest des Weges, lauschten dem sanften Regenfall und den Eulenschreien, die durch den nassen Wald tönten.
    Die Hochzeitshütte lag verborgen in einem Eichengehölz, eine halbe Zeithand vom Dorf entfernt. Das Schutzdach war klein, kaum groß genug, um sie vor dem Regen zu schützen. Ein Lager war auf Bodenmatten hergerichtet worden. Damit der Wind die Decken nicht davontrug, waren die Ecken mit Korallenbrocken beschwert. Ein kleines Feuer loderte am südlichen Ende der Hütte und zischte die hineinfallenden Regentropfen an. Schalen mit Speisen standen im Kreis um das Feuer herum, das sie warm halten sollte - als ob sie noch Hunger haben könnten. Was sie enthielten, konnte er nicht sehen, da man andere Schalen darüber gestülpt hatte, aber der starke würzige Geruch von Gänsebraten und Dattelpflaumen war unverkennbar.
    Muschelweiß ließ Teichläufer stehen und schlug die obere Decke zurück. Ihr Gesicht drückte Anspannung aus, als ob sie den Rest des Heiratsrituals fürchtete oder aber sich zwang, es aus Gründen der Pflicht zum guten Ende zu bringen. Teichläufer dachte an die Dinge, die ihm seine Großmutter gesagt hatte, dachte an ihren Kummer und dass sie sich nach dem Tod ihres Mannes das Leben nehmen wollte und dass sie vermutlich Tauchvogel vor Augen hatte, während sie ihn liebte.
    »Du musst ja nicht«, sagte er hastig. »Wir können warten. Ich bin sowieso nicht kräftig, es würde mir nichts ausmachen. Ich meine, es würde mich gar nicht stören, wenn du auf eine bessere -«
    »Teichläufer«, sagte sie sanft und setzte sich auf die untere Decke; sie zog die langen Beine rechts neben sich. »Komm her. Setz dich neben mich.«
    Er biss sich auf die Lippen und tat, wie geheißen. Ängstlich zog er die Knie bis zur Brust an.
    Muschelweiß schob die Kapuze zurück, die sein langes weißes Haar jetzt freigab, und drehte sein Gesicht am Kinn zu sich herum. »Ich danke dir dafür«, sagte sie. »Du hast Recht, meine Seelen leiden.
    Ich kann dir nicht so viel geben, wie ich möchte - aber ich schulde dir so viel, wie ich dir geben kann.
    Bist du stark genug?« Er nickte. »Ich glaube, ja.«
    »Deine Großmutter sagt, dass du noch Jungfrau bist, aber Großmütter wissen nicht immer genau Bescheid.
    Stimmt das?«
    »Ja. Die meisten Mädchen schreien und laufen weg, wenn sie mich sehen. Ich hab nie eines eingeholt, die waren immer schneller. Vielleicht auch, weil ich nicht gut sehen kann. Wenn sie zehn oder zweimal zehn Handbreit entfernt sind, sehe ich nur noch einen Farbfleck, und ich kann kaum einen Fleck vom andern unterscheiden. Ich hab immer Angst gehabt, ich könnte den falschen Fleck erwischen und würde dann halb totgeschlagen.«
    Muschelweiß lachte und nahm ihm damit etwas von seiner Angst. Er lächelte.
    Sie ergriff seine Hand. »Ich hab nie gedacht, dass ein J-, dass jemand in deinem Alter Humor hat. Und der ist so wichtig. Andere Eigenschaften vergehen mit der Zeit, Teichläufer, die Schönheit vergeht, die Kraft wird weniger, aber solange wir noch lachen können, ist alles in Ordnung.«
    »So soll es auch sein, das wünsche ich mir so sehr.« Sie beugte sich vor und küsste ihn leicht auf den Mund. »Wir wollen ganz langsam machen. Kannst du aufstehen?« Er stützte sich mit einer Hand auf und erhob sich. Sie stellte sich neben ihn, löste ihren Gürtel und zog sich das Gewand über den Kopf.
    Teichläufer konnte nur hinstarren. Oh, war sie schön! Lange vollendete Beine gingen in breite Hüften über und verengten sich zu einer schmalen Taille, und ihre Brüste, sie waren vollkommen. Als sie ihr Haar löste, schlug sein Herz - vor Angst und Aufregung. Sie warf ihr Haar über die Schultern und streckte die Hand nach ihm aus.
    »Ich möchte dich ausziehen, Teichläufer, ist dir das recht?«
    »Oh … ja.« Er warf die Arme in die Höhe.
    Muschelweiß lächelte. Sie löste seinen Gürtel und ließ ihn zu Boden fallen, dann zog sie ihm sein Gewand über den Kopf. Er zog die Arme aus den Ärmeln und schluckte schwer. Er hatte noch nie

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