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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Weroansqua wird sie sicher nicht.«
    »Und es beunruhigt dich.«
    »Ich werde bald sterben.« Grüne Schlange starrte gedankenverloren ins Feuer. »Blitzende Katze wird dann mit dem Problem fertig werden müssen, vielleicht auch Gestreifter Bär. Einige von uns glaubten, dass Rote Schlinge nach ihrer Großmutter schlägt. Aber offenbar glich sie doch eher ihrer Mutter: Sie ließ sich von ihrer Begierde leiten und nicht von ihrem Verstand.«
    »Die Weroansqua könnte Gelbes Netz zu ihrer Nachfolgerin bestimmen.«
    »Vielleicht wird sie es tatsächlich tun.« Grüne Schlange betrachtete die Tabakflecken an dem tönernen Pfeifenkopf. »Es geht die Rede, dass nun vielleicht Muschelkamm Kupferdonner heiratet.«
    Jaguar hob erstaunt den Kopf. »Tatsächlich? Und die Weroansqua ist damit einverstanden?«
    Grüne Schlange blies den Rauch durch die Nase. »Ich habe gehört, dass sie darüber nachdenkt. Wenn sie zustimmt, dann wäre bewiesen, dass die Weroansqua tatsächlich ein Bündnis mit Kupferdonner und seinen Kriegern wollte.«
    »Falls sie zustimmt!« Jaguar klopfte mit dem Hals seiner Pfeife nachdenklich an seine restlichen Vorderzähne. »Sie will vielleicht nicht allzu schnell Nein sagen, das könnte den Großen Tayac beleidigen. Mit etwas Zeit gewinnt sie Spielraum.« Er blickte wieder auf das Skelett von Rote Schlinge. »Und was meinst du, Mädchen? Verstehst du das alles?«
    »Sie hat versucht, es mir zu sagen«, erklärte Grüne Schlange, und seine Augen ruhten traurig auf den Gebeinen.
    »Hat versucht, es dir zu sagen?« fragte Jaguar sanft. »Wann?«
    »Am Morgen ihres Todestages.« Der alte Mann rieb sich das Gesicht. »Ihr Geist wandelte durch das Haus der Toten. Ich schlief im Vorraum, und sie ging an mir vorüber. Ich sah sie im Traum. Ich glaube, sie wollte zu ihren Ahnen, und seitdem ist sie hier.« Er schaute zu der Plattform hinauf, wo die eingewickelten Leichname lagen. »Dort oben ist sie jetzt. Manchmal zwischen Schlaf und Wachen, wenn die Seele sich entspannt, höre ich sie. Sie versucht, mir etwas zu sagen, aber sie schluchzt so heftig, dass ich die Worte nicht verstehen kann.«
    Jaguar starrte ebenfalls zu der Plattform hinüber und wünschte sich mit aller Kraft, Rote Schlinge möge erscheinen und zu ihnen sprechen. Ach, täte sie es doch! Dann könnte er den Mörder entlarven und sich von Sonnenmuschel zu seiner Insel bringen lassen.
    Allzu viele Erinnerungen sind lebendig geworden. Du hast deine eigenen Geister, die dich bedrängen, Jaguar. Aber im Gegensatz zu denen von Rote Schlinge sind deine bösartig.
    Jaguar schnaubte gereizt und erhob sich, bereit, das Haus der Toten zu verlassen. In diesem Augenblick fiel sein Blick wieder auf den Schädel von Rote Schlinge. Er trat näher und beugte sich hinunter. »Hast du etwas an den Zähnen gemacht?«
    Grüne Schlange starrte gedankenverloren ins Feuer, zweifellos war er auf der Suche nach den Geistern.
    »Kwiokos, hast du etwas an den Zähnen gemacht?«, fragte Jaguar etwas lauter.
    »Ich … eh … was? Was hast du gesagt?« Grüne Schlange blinzelte, um klar zu sehen. »Wie war das?«
    »Mit den Zähnen stimmt etwas nicht«, wiederholte Jaguar. »Sieh mal! Hier vorn sollten diese beiden großen flachen Zähne sein, und der rechts daran angrenzende sollte etwas kleiner sein, ebenfalls flach, so wie auf der linken Seite. Stattdessen ist es nur ein Stumpf. Hast du ihn abgebrochen?«
    Grüne Schlange beugte sich über den Schädel des Mädchens. »O nein! Da wurde nichts abgebrochen.
    Der Zahn fiel mir ebenfalls auf, als ich den Schädel säuberte. Wahrscheinlich ist er so gewachsen.«
    Jaguar beugte sich noch tiefer hinunter und atmete den Verfall, der an den abgeschabten Knochen hing. Nun sah auch er, dass der Zahn tatsächlich nicht abgebrochen, sondern missgebildet war. »Also gut.« Er straffte sich.
    »Einen Augenblick lang glaubte ich, ein Schlag hätte sie auf den Mund getroffen, ein Schlag, den wir übersehen hätten.«
    »Nein, nein. Es gibt nur die Löcher an der Seite des Schädels.« Grüne Schlange senkte den Kopf und betrachtete die Frakturen. »Ich war sehr sorgfältig, als wir das Gehirn herausholten. Die Wunden wurden nicht beeinträchtigt.«
    »Großartig!« Jaguar richtete sich auf. »Ich selbst hätte es nicht besser machen können.« Er neigte den Kopf zur Seite und betrachtete den grinsenden Schädel. »Siehst du, Rote Schlinge, jetzt heiratet deine Mutter Kupferdonner. Ist das nicht eine seltsame Wende des

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