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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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tot, ihre Kulturen fast vollständig zerstört. Heute vermitteln uns nur die Aufzeichnungen der voreingenommenen ersten europäischen Kolonisten und einige fragmentarische archäologische Berichte ein ungefähres Bild über das Leben in der Chesapeake Bay aus der Zeit, als noch kein europäisches Schiff dieses höchst bemerkenswerte Stromgebiet erreicht hatte.
    Wir können nur darüber spekulieren, was Jaguar sagen würde, wenn er es heute sähe.

Einführung
    Adam Jones hatte im Wartezimmer der angesehenen Kanzlei Koult, Wesson & Brown in Washington, D.C Platz genommen und fragte sich verwundert, warum Anwälte von solchem Renommee nicht dafür sorgten, dass die aktuellen Ausgaben von Time, Newsweek und U.S.News and World Report auf den polierten Mahagonitischen auslagen. Die exotischen Topfpflanzen um ihn herum, die Eichenholztäfelung und der kostbare Teppich ließen keinen Zweifel daran, dass sie über Macht und Einfluss verfügten. Der Empfangsbereich der Kanzlei glich einer Festung. Hinter einem riesigen Tisch mit Blick auf die gläsernen Eingangstüren saß eine junge Frau. Ihre sanfte, melodische Stimme und das gedämpfte Klingeln der Telefone drangen fortwährend zu Adam herüber. »Koult, Wesson und Brown, was kann ich für Sie tun?« Eine Pause. »Einen Moment, ich verbinde.«
    Was ist das bloß für ein Job?, fragte sich Adam. Den ganzen Tag einfach dasitzen und immer und immer wieder Anrufe entgegennehmen. Andererseits saß sie in einem eleganten, klimatisierten Büro, hatte mit Menschen zu tun, die immer freundlich lächelten, und brauchte nicht zu fürchten, eines Morgens in ein leeres Büro zu kommen und ohne Arbeit dazustehen.
    Adams Büro hingegen war ein zweimal zweieinhalb Meter großer Quader, der an den Wänden zwei Aktenschränke mit je vier Schubladen beherbergte und Regale, die unter dem Gewicht von Büchern, Aktenordnern und ungeordneten Papierstapeln fast zusammenbrachen. Sein Schreibtisch - den er unter zahllosen Formularen, Mahnungen und anderem Verwaltungskram kaum entdecken konnte - war ein abgenutzter Eichenholz-Veteran und stammte aus einem seiner unzähligen Gelegenheitskäufe. Die einzige Lichtquelle war eine Neonröhre an der Decke. Und wenn das altmodische schwarze Telefon mit der Wählscheibe auf dem Tisch klingelte, dann entsprach der Lärm in etwa dem an einem Silvesterabend auf dem Times Square.
    Am vergangenen Montag hatte Adam außerdem feststellen müssen, dass man sein Büro bis auf die schräg eingeschlagenen Nägel in den Dielen ausgeräumt hatte. Eine Woche davor war er zur Jahresversammlung der Gesellschaft Amerikanischer Archäologen nach Atlanta gereist und hatte das Museum mit eingeschränkten Öffnungszeiten unter der Aufsicht freiwilliger Kräfte zurückgelassen.
    Im April war nicht allzu viel los, anders als im Sommer, wenn die Touristen vorbeikamen.
    Und dann der Schock, als er in sein kleines Museum zurückkehrte, die Tür öffnete und die leeren Vitrinen sah, die überall verstreuten Abfälle …
    »Mr. Jones?«
    Adam schaute auf. Ein gut gekleideter Mann trat auf ihn zu. Er war hoch gewachsen, athletisch gebaut und trug einen makellosen anthrazitfarbenen Anzug, aus dem weiße Manschetten hervorlugten. Die königsblaue Krawatte schien auf dem weißen Hemd geradezu zu strahlen. Hinter ihm schloss sich die Glastür zum Allerheiligsten von Kould, Wesson & Brown geräuschlos.
    »Ja.« Adam stand auf und streckte die Hand aus.
    »Ich bin Jesse McCoy.« Ein fester Händedruck. Augen, Gesichtsausdruck und Auftreten verrieten den Geschäftsmann, der sofort zur Sache kommt. »Ich habe einen Besprechungsraum für uns reserviert.
    Bitte, kommen Sie mit.« Sie traten durch die Tür ins Allerheiligste und McCoy fragte: »Möchten Sie etwas trinken? Einen Kaffee vielleicht?«
    »Danke, ja. Gern.«
    »Milch und Zucker?«
    »Schwarz, bitte.«
    Adam warf einen Blick in großzügige Büros mit summenden Computern, auf Wände mit bedeutsam aussehenden Büchern, auf Mahagonitische und Polstersessel, die ebenso gut zur Einrichtung des Weißen Hauses hätten gehören können. Dies waren die Außenbüros mit Fenstern. Im Inneren sah Adam jüngere Leute, die an Computern arbeiteten, an schnaufenden Kopiergeräten standen und in Akten blätterten.
    Der Besprechungsraum war klein und mit Holz getäfelt. Auf einem Tisch lagen ein Schreibblock mit gelbem Papier und drei Stifte. Daneben stand eine halb volle Kaffeetasse mit dem Aufdruck »Dem tollsten Daddy der Welt!« Drei bequeme Sessel

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