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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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vergessen Sie nicht: etwa hundert-fünfzigtausend nur an Gerichtsgebühren, mindestens, bis Sie nach all den Scharmützeln im Schoß des Hohen Gerichts gelandet sind. Haben Sie so viel Geld?«
    Adam schüttelte langsam den Kopf. »Ich verdiene zweiundzwanzigtausend Dollar im Jahr, Mr.
    McCoy. Ich fahre einen fünfzehn Jahre alten Blazer mit hundertdreißigtausend auf dem Tacho. Ich wohne zur Miete in einem Wohnwagenanhänger.«
    McCoy betrachtete ihn ausdruckslos.
    »Und was ist mit der Union für bürgerliche Freiheiten? Die machen doch solche Sachen, nicht wahr?«
    McCoy ließ ein trockenes Lachen hören. »Ich habe den Verdacht, Mr. Jones, dass die eher auf der anderen Seite stehen. Und machen Sie sich noch auf etwas anderes gefasst: Ob falsch oder richtig - die Medien werden einseitig und voreingenommen über den Fall berichten. Die Abendnachrichten werden sich freuen, schamlose Wissenschaftler vorführen zu können, die die armen geknechteten Indianer ausbeuten wollen. Sind Sie gewappnet, als Dieb angeprangert zu werden, der die Ureinwohner um ihr kulturelles Erbe bringt?«
    »Ich bringe keinen Menschen um sein Erbe! Hier geht es um Gerechtigkeit, nicht nur um die für die Ureinwohner, sondern auch um die für die Toten.«
    »Möglich. Aber das einundzwanzigste Jahrhundert dämmert heran. Moralische Dimensionen und ihre Zwickmühlen haben nichts zu sagen - es sei denn, ein schöner Batzen Geld hängt daran. Seien Sie darauf vorbereitet, dass man Sie als einen Weißen hinstellen wird, der sich anderer Leute kulturelles Erbe sichern will.«
    »Einen Weißen? Meine Großmutter mütterlicherseits war eingetragene Cherokesin. Die Cherokesen sind matrilinear organisiert, und damit bin ich automatisch Cherokese.«
    »Sie sind blond, Mr. Jones. Und ich glaube nicht, dass Ihr Aussehen irgendetwas ändern könnte, was immer Ihre Großmutter auch war.«
    »Teilen Sie denn meine Meinung, bezüglich der Probleme mit NAGPRA nicht?«
    »Doch absolut. Aber als Anwalt sage ich Ihnen: Zu wissen, was Recht ist, und es vor der Öffentlichkeit oder einem Gericht zu beweisen, ist zweierlei.«
    Adam fiel in seinen Sessel zurück; ihm war übel. McCoy betrachtete ihn gleichmütig. Schließlich schüttelte Adam den Kopf. »Wissen Sie, mein Leben lang habe ich versucht, so viel wie möglich über die Menschen zu erfahren, die hier lebten, bevor Kolumbus kam. Was wir von ihnen wissen, haben wir von den Archäologen, aus völkerkundlichen Quellen und den mündlichen Überlieferungen der Ureinwohner. Ihre Geschichte wird an unseren Schulen gar nicht gelehrt. Unsere Studenten erfahren alles über die Pyramiden, aber über Cahokia lesen sie nichts. Wir wissen mehr über Alt-Mexiko, Ägypten und über den Irak als über unser eigenes Land.«
    »Das mag sein.«
    »Mit einem Federstrich wischt ein Politiker alles vom Tisch.«
    »Das kommt vor.« McCoy zuckte die Achseln. »Die Indianer werden Ihnen sagen, dass das schon seit langer Zeit so ist.«
    »Alle Gegenstände, die ich ausgegraben habe, Mr. McCoy, sind von Menschen gemacht worden. Man hat sie vorsichtig konserviert, sodass spätere Generationen sie betrachten und etwas daraus lernen können, so wie ich. Mit der Aneignung fremden kulturellen Erbes hat das nichts zu tun; es geht um die Weitergabe von Wissen. Und das ist Teil des Erbes der Menschheit, das uns allen gehört. Und jetzt hat man diese Gegenstände irgendwo auf einen Lastwagen geworfen und weggebracht.
    Wozu? Um sie in ein neues Grab zu legen? Oder um sie auf dem Sammlermarkt zu verkaufen? Was geschieht mit den feinen Webereien, den Gebeinen, den Kupferstückchen? Die Leute, die sie geraubt haben, werden sie auf den Müll werfen, denn sie wissen nicht, dass diese Dinge für die alten Algonkin wertvoller waren als Gold.«
    »In diesem Fall, immer vorausgesetzt, dass Ihre Piankatank tatsächlich Indianer sind, schaden sie sich also nur selbst.«
    »Nein, Mr. McCoy, sie schaden uns allen. Am Ende sind wir alle Verlierer.« Adam war aufgestanden, er fühlte sich ganz leer. »Wir haben noch viel über uns selbst zu lernen, nämlich was und wer wir sind.
    Wir sollten die Toten respektieren, wegen all der Dinge, die sie uns auch heute noch lehren können, aber auch als die Menschen, die sie einmal waren.«
    »Ein sehr fortschrittlicher Standpunkt.«
    Adam seufzte. »Ich bin nicht fortschrittlich, Mr. McCoy. Was hier geschieht, ist ein Unrecht - und ich kann nichts dagegen tun.«
    »Dann möchten Sie die Angelegenheit juristisch nicht

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