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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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waren in gleichmäßigem Abstand voneinander um den Tisch herum angeordnet; die Chromgestelle hoben sich blitzend von den grauen Polstern ab. Als Adam sich setzte, sagte McCoy in der Tür zu einem jungen Mann mit weißem Hemd und Krawatte: »Einen Kaffee, Tom. Schwarz, bitte.« Die Tür fiel ins Schloss.
    »Der Kaffee kommt gleich.« McCoy setzte sich rechts von Adam hinter den gelben Block und trank einen Schluck aus der Tasse für den »tollsten Daddy.« Dann hob er eine Braue. »Ich muss gestehen, dass wir noch nie einen Archäologen beraten haben. Ich wäre selbst gern Archäologe geworden. Hatte als Student sogar das Fach belegt.«
    »Ja, das wünschen sich viele.« Adam stellte fest, dass der Sessel bequemer aussah, als er war. In diesem Augenblick kam Tom herein und setzte eine Porzellantasse vor Adam ab. Er schenkte ihm ein geschäftsmäßiges Lächeln und ging mit einstudierter Beflissenheit wieder hinaus.
    McCoy sah auf seinen Block. »Nach unserem Telefongespräch hat ein Indianerstamm namens Piankatank … spreche ich das richtig aus?«
    »Ja, Piankatank ist richtig. Piankatank war eine Stadt, die Powhatan im Jahr 1608 zerstörte. Männer und Knaben wurden getötet, Frauen und Mädchen als Sklaven verschleppt.«
    McCoy runzelte die Stirn. »Da komme ich nicht mit. Die Stadt wurde 1608 von Powhatan zerstört?
    Von dem habe ich gehört.«
    »Er war der Vater von Pocahontas.«
    »Richtig. John Smith und so. Der Disney-Film, der hat mir gefallen.«
    Adam zuckte zusammen. »Ja, damit fängt das Problem schon an. Die Leute bekommen ihren Geschichtsunterricht von Disney … alles ist so rosig, so reizend, die Welt so heil und Geschichte ist plötzlich nicht mehr als ein Traum in Technicolor. Und so kommt es dann zu Vorfällen wie dem in meinem Museum.«
    McCoy rutschte unruhig hin und her. »Am besten, Sie erzählen von Anfang an.«
    Adam nippte an seinem Kaffee. Es war ein guter Kaffee, irgendeine französische Röstung. »Vor drei oder vier Monaten bekam ich die ersten Briefe.
    Professionell aufgemacht: hübscher kleiner Briefkopf mit Prärie-Indianern, Bisons und geometrischen Mustern. In diesen Briefen forderte das Volk der Piankatank die Rückgabe seines kulturellen Erbes.
    Wir wurden um eine komplette Aufstellung unserer Sammlung gebeten.«
    »Haben Sie die Briefe noch?«
    »Ja, ich muss meine Korrespondenz aufbewahren.« Adam blickte finster in seine Tasse. »Zuerst habe ich das alles für einen Witz gehalten. Die Piankatank? Ich bin Archäologe, Spezialist auf diesem Gebiet, und ich habe noch nie einen Piankatank gesehen. Archäologen spielen sich gegenseitig dauernd solche Streiche, vor allem mit der Angst vor der NAGPRA im Nacken.«
    »NAGPRA? Das heißt…« McCoy kritzelte etwas auf seinen gelben Block.
    »Das Gesetz dient einerseits dem Schutz der Grabstätten der amerikanischen Ureinwohner, andererseits regelt es die Rückführung der Indianer in ihre ursprünglichen Stammesgebiete. Der Kongress hat in seiner unendlichen Weisheit versucht, ein Problem zu lösen - und eine Katastrophe ausgelöst. Das Gesetz legt, kurz gesagt, fest, dass menschliche Überreste und kulturelle Güter, die durch archäologische Ausgrabungen entdeckt wurden, den Ureinwohnern Amerikas zurückgegeben werden müssen.«
    »Und das ist ein Problem?«
    »Welchem Volk denn? Wem? Sehen Sie, ich habe gerade ein ganzes Museum voller Gegenstände indianischen Ursprungs an eine Gruppe verloren, deren Mitglieder behaupten, Nachkommen der Einwohner des Dorfes zu sein, das Powhatans Krieger 1608 zerstört haben. Sie sind zu Richter AI Kruse gegangen, haben ihm das NAGPRA-Gesetz vor die Nase gehalten und eine gerichtliche Verfügung durchgesetzt, mit der sie auf die Freigabe ihres ›kulturellen Erbes‹ pochen können.«
    Adam holte tief Luft, um sich zu beruhigen. »Sie haben nicht nur die komplette Algonkin-Sammlung mitgenommen, sondern auch alle Fundstücke, die den Irokesen und den Monacau zugeordnet werden.«
    »Monacau?«
    »Ein Sioux-Stamm, der östlich der Chesapeake Bay lebte.«
    »Ich dachte, die Sioux seien aus Dakota?«
    »Sind sie auch. Die Monacau sprachen eine verwandte Sprache.« Adam spielte mit seiner Kaffeetasse.
    »Also, wie Sie sehen, haben die Piankatank - oder wer auch immer - alles mitgenommen. Das ist das Problem mit dem NAGPRA. Wer sich als Ureinwohner Amerikas ausweist, kann sich schnappen, was er will. Der Kongress hat entschieden, kulturelle Hinterlassenschaften an die Ureinwohner zurückzugeben, und dabei

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