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Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels

Titel: Vorzeitsaga 09 - Das Volk des Nebels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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blutverschmiert. Ich habe einfach … einfach meine Kette abgenommen und ihr in die Hand gelegt. Irgendetwas … verstehst du denn nicht? Etwas von mir … für sie. Damit sie wusste, dass ich sie immer noch liebte. Dass ich sie immer lieben würde.« Niedergeschlagen blickte er zu Boden. »Für alle Zeiten. Auf ewig!«
    Jaguar trat zu ihm und hob sein Gesicht. Schimmernde Tränen liefen Wilder Fuchs über die Wangen.
    »Sie weiß es, Wilder Fuchs. Und deine Halskette bleibt bei ihren Gebeinen, das verspreche ich dir.«
    Wilder Fuchs lächelte erleichtert, als Jaguar die Kette an Grüne Schlange zurückreichte.
    Dann zögerte der Alte und blickte gebannt auf die Lippen des Jungen. Er flüsterte: »Nun löst sich alles auf.« Er brauchte einen Augenblick, um sich zu besinnen. »Und jetzt wollen wir zurückkehren in diese letzte Nacht des Tanzes. Erinnert euch an jenen Abend. Rote Schlinge und Wilder Fuchs trafen sich nach dem Tanz außerhalb der Palisaden. Sie erzählte ihm, wie sehr ihr Kupferdonner zuwider sei. Er schlug ihr vor, mit ihm zu fliehen, und sie willigte ein. Sie sollte ihn im Morgengrauen am Anlegesteg treffen. So hätte er genügend Zeit, um die Landspitze herum zu paddeln. Dann ging Rote Schlinge wieder zurück, traf Springendes Kitz und erzählte der Freundin von ihren Plänen. Springendes Kitz versuchte, ihr diesen Wahnsinn auszureden. War es nicht so?«
    Springendes Kitz nickte und senkte den Kopf, um die feindseligen Blicke von Mutter und Tante nicht sehen zu müssen.
    »Du glaubst doch nicht im Ernst, dass eines der Mädchen sie tötete!« Kupferdonner schlug sich lachend auf die Knie.
    »Nein.« Jaguar atmete tief ein. »Hinter einer Ecke des Hauses der Toten, versteckt im Schatten, liebten sich ein Mann und eine Frau. Sie hatten jedes Wort gehört. Sie stritten sich, nachdem die Mädchen gegangen waren. Die Meinungsverschiedenheit war so heftig, dass der Mann seine Decke dort liegen ließ.
    Der alte Spottdrossel fand sie am nächsten Morgen.« Er nickte Grüne Schlange zu.
    Der Priester hob die gefaltete Decke aus dem Korb und schlug sie auseinander, damit jeder das besondere wunderschöne Perlenmuster sehen konnte. Der Hirsch schien im Feuerschein zu tanzen.
    Mit bleichem Gesicht sprang Schwarzer Dorn auf. »Die hast du gestohlen!« Er war leichenblass, fuhr herum und deutete auf Jagender Falke. »Dies ist dein Werk, du dreckige alte Hündin! Jetzt reicht es!«
    »Schluss!«, brüllte Kupferdonner, sprang auf die Beine und packte Schwarzer Doms Arme von hinten.
    Einen Augenblick lang rangen die beiden Männer miteinander und kämpften um ihr Gleichgewicht.
    Schwarzer Dorn hätte sich vielleicht durchsetzen können, wenn sein verletzter Arm nicht gewesen wäre. Dann aber spannte Kupferdonner seine mächtigen Muskeln an und drückte Schwarzer Dorn zurück auf die Bank. Schwarzer Dorn kämpfte gegen den harten Griff an, Speichel lief über sein Kinn.
    Jaguar sagte sanft: »Von Muschelkamm weiß ich, dass die Interessen des Clans über allem anderen stehen. Und so ist es. Alles für den Clan. Alles zum Nutzen des Clans!« Er machte eine Pause und fügte dann hinzu: »Für Irrtümer ist ein hoher Preis zu zahlen.«
    Muschelkamm starrte wie abwesend in die weite Ferne. Sie wirkte verfallen, die Lippen waren halb geöffnet, als traute sie vor Erstaunen ihren Ohren nicht.
    Jaguar hob den Schädel von Rote Schlinge hoch und tippte mit dem Fingernagel auf den Schneidezahn. »Wer Augen hat zu sehen, wird feststellen, dass dieser Zahn missgebildet ist. So wie deiner, Schwarzer Dorn. Und - dies muss ich leider hinzufügen - wie der Schneidezahn von Wilder Fuchs. Deine beiden Kinder haben den gleichen missgebildeten Zahn, Weroanzi. Sie erbten ihn von dir.«
    Nur einen Lidschlag lang sah Schwarzer Dorn den entsetzten Blick von Muschelkamm, und die Liebe zu ihr leuchtete in seinen Augen, vermischt mit Pein und Resignation. Er lächelte, als wollte er ihr Mut machen. Dann blickte er auf seinen Sohn und streckte den Arm aus, wie um ihn zu berühren.
    Wilder Fuchs glotzte ihn mit zuckenden Lippen an und versuchte, das soeben Gehörte zu verarbeiten. Er zuckte vor der Vaterhand zurück und schluckte schwer, als er die schaurige Wahrheit allmählich begriff.
    Schwarzer Dorn straffte sich und sagte: »Es ist wahr, ich bin der Mörder. Es ist meine Schuld. Ich habe das Mädchen getötet. Ich war dort draußen beim Haus der Toten, gemeinsam mit Muschelkamm, und wir liebten uns wie immer. Ich belauschte die

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