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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gear & Gear
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Schildkröten-Leute, zwei Männer und eine Frau, rannten den Wildpfad entlang ins Dorf. Dicht hinter ihnen vier Wanderer-Krieger.
    Das scharfe Sirren von Bogensehnen hallte im Nebel wider. Einer der Männer machte einen Satz nach vorn und fiel wie ein gefällter Baum zu Boden, mit dem Gesicht voran. Die Frau wurde von einem Pfeil in den Rücken getroffen, stürzte jedoch nicht. Sie zwang ihre kraftlosen, unkontrolliert stolpernden Beine weiterzulaufen. Ein tschock-sss! und ein zweiter Pfeil durchbohrte ihre Brust. Jetzt sackte sie in die Knie, stützte sich aber mit einer Hand auf dem Boden ab, um aufrecht hocken zu bleiben.
    Der letzte Schildkröten-Krieger drehte sich um, sah die Frau fallen und schoss hektisch auf seine Verfolger. Der Pfeil sauste über die Köpfe seiner Feinde hinweg. Einen Herzschlag später blieben drei Pfeile in seiner Brust stecken und warfen ihn zu Boden. Er war tot, noch ehe sein Körper auf der Erde aufschlug.
    Die Wanderer-Krieger sprangen über Pfauenauges Leiche hinweg und rasten vorwärts. Einer hielt im Laufen kurz inne, um der Frau ins Gesicht zu treten. Jetzt erst sackte sie in sich zusammen und spuckte noch eine Weile Blut; dann blieb sie regungslos liegen.
    Eichel blinzelte sich den salzigen Schweiß aus den Augen. Schreie hallten durch den Wald, kamen aus allen Richtungen.
    Seine Kameraden brauchten seine Unterstützung.
    Er legte den Bogen beiseite, besah sich den Pfeilschaft, der in seinem Schenkel steckte, und packte ihn mit beiden Händen. Dann zog er mit aller Kraft. Doch der Pfeil ließ sich nicht bewegen. Zitternd versuchte er es noch einmal, biss die Zähne zusammen und zerrte noch einmal so fest er konnte an dem hölzernen Schaft. Die Schmerzen, die wie eine Feuersbrunst durch seinen Körper loderten, waren schier unerträglich. Inzwischen zitterten seine Hände so stark, dass er den Schaft nicht länger halten konnte. Er lockerte seinen Griff und sank, nach seinem Bogen greifend, zurück an den Baumstamm. Den Bogen über seine Knie gelegt betete er.
    Zaunkönig lag neben Elchgeweih auf dem Bauch, das Messer in der rechten Hand. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie befanden sich am südlichen Dorfrand und waren hinter einem Haufen Felsbrocken in Deckung gegangen. Um sie herum preschten Krieger schreiend und fluchend durchs Unterholz, doch Elchgeweih hatte bislang noch keinen Versuch unternommen, sich an dem Kampf zu beteiligen.
    Sie lag lang ausgestreckt auf dem Bauch, und ihre Augen durchforschten zornig blitzend den unerbittlichen Nebel.
    Als hinter ihnen Äste knackten, sprang Elchgeweih auf die Füße, den Bogen im Anschlag. Zaunkönig konnte eine Reihe von Gestalten ausmachen, die auf sie zukamen. Ihre Körper verschwammen im Dunst, wurden sichtbar, verschwanden wieder. Ob Feind oder Freund, das ließ sich nicht sagen.
    Plötzlich fühlte sich Zaunkönig am Kragen gepackt und hochgezogen. »Lauf hinunter zum See und dann so schnell dich deine Beine tragen das Ufer entlang Richtung Norden«, wisperte Elchgeweih ihr zu. »Jetzt. Lauf, Mädchen!«
    Zaunkönig flog gleichsam den Hügel hinab, mit rhythmisch ausgreifenden Beinen und rudernden Armen.
    Als zwei miteinander ringende Männer auf den Dorfplatz gestolpert kamen, fuhr Springender Dachs unwillkürlich herum.
    Eine Gelegenheit, die Sperling sogleich nutzte. Seinen Dolch unter dem Mantel hervorziehend, machte er zwei rasche Sätze auf Springender Dachs zu und zielte mit einer ausholenden Armbewegung auf seine Brust. Doch Springender Dachs bekam ihn am Arm zu fassen und schleuderte ihn mit einer blitzschnellen Drehung zu Boden. Noch im Fallen gelang es Sperling, seinem Gegner einen gezielten Tritt in die Kniekehle zu versetzen. Er fiel vornüber, rappelte sich aber gleich wieder hoch und stürzte sich auf Sperlings Dolch. Mit einem gellenden Kriegsschrei packte Sperling den jungen Kriegsführer am Hals, riss ihn zu Boden, warf sich auf ihn und stieß ihm zwei Finger ins linke Auge. Springender Dachs krümmte sich wie ein verendendes Tier. Alle Kraft mobilisierend gelang es ihm, Sperling die Faust in die Kehle zu schmettern.
    Der plötzliche Schmerz lähmte Sperling für einen Moment. Er bekam keine Luft mehr. Springender Dachs sah seine Chance und warf Sperling auf den Rücken.
    Während die beiden Männer miteinander ringend über den Boden rollten, brach im Dorf das eigentliche Gefecht los. Aus Entgegengesetzten Richtungen stürzten die Krieger auf den großen Platz, Kriegsschreie zerrissen die Nacht, Pfeile

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