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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Teil gerade erst laufen gelernt hatten. Schweigend kamen die Dorfbewohner näher, um die Neuankömmlinge einzukreisen. Beim Anblick von Polterer begannen sie aufgeregt zu flüstern, und ihre Augen weiteten sich.
    Sperling lockerte den Griff um seinen Bogen und hob langsam die Arme. »Wir kommen in friedlicher Absicht.«
    Und Aschenmond rief: »Das ist kein sehr freundlicher Empfang für Verwandte! Wir sind gekommen, um mit Hungriger Eule, eurem Dorfoberhaupt zu sprechen! Wo ist er?«
    Aus einer der hintersten Hütten am westlichen Ende des Dorfes trat jetzt ein junger Mann. Er trug ein rot-schwarz gestreiftes Hemd und hatte das lange schwarze Haar zu einem einzelnen Zopf geflochten. Seine nach oben zeigende Nase überragte volle Lippen.
    »Verzeih uns, Aschenmond!«, rief Hungrige Eule, indem er auf sie zugeeilt kam. »In Zeiten wie diesen können wir uns keine Freundlichkeiten leisten.« Doch dabei umarmte er Aschenmond und sagte: »Ich freue mich über euren Besuch. Kommt mit. Nehmt Platz am Feuer in meiner Hütte.« »Ich danke dir, Hungrige Eule. Es ist anzunehmen, dass wir verfolgt werden. Du solltest vorsichtshalber Späher aussenden, falls …«
    »Das ist bereits geschehen, Anführerin. Deshalb waren wir auf euer Kommen auch vorbereitet. Aber trotzdem, hab Dank für deinen Hinweis. Bitte, kommt mit.«
    Hungrige Eule machte kehrt und ging wieder den Hügel hinauf. Aschenmond folgte ihm, und Polterer trottete dicht hinter ihr her, sich mit einer Hand am Saum ihres Hemds festhaltend. Sperling bildete das Schlusslicht und nickte im Vorbeigehen den neugierig dreinblickenden Kriegern zu. Viele von ihnen trugen Verbände an Armen und Beinen. Aus dem breiten Schulterverband des einen sickerte frisches Blut. Offenbar hatte ihre Ankunft ihn von seinem Lager aufgeschreckt. Sperling erkannte keinen der Krieger wieder. Es war schon sieben oder acht Winter her, dass er dem Nebelschleierdorf mit Aschenmond und Flint einen Besuch abgestattet hatte. Inzwischen schien sich vieles verändert zu haben. Kinder waren herangewachsen. Die Ältesten, an die sich Sperling noch erinnerte waren inzwischen gestorben. Auch Flint war ja nicht mehr bei ihnen…
    Er duckte sich unter dem Türvorhang in den von einem flackernden Feuer erhellten Innenraum. Der Fußboden war mit Büffelfellen ausgelegt und es duftete angenehm nach Rosenblütentee. Er kniete sich neben Aschenmond nieder. Hungrige Eule hatte ihnen gegenüber am Feuer Platz genommen. Polterer saß zwischen Aschenmond und Hungrige Eule im hinteren Teil der Hütte, hatte die Hände auf die angewinkelten Knie gelegt und sah sich aufmerksam um.
    Sperling machte es sich im Schneidersitz bequem und legte seinen Bogen neben sich auf den Boden. An den Wänden standen zahlreiche Vorratsgefäße, kugelige Töpfe mit abgerundeten Böden. Die untergelegten Steine verhinderten, dass die Töpfe umkippten. Einfache, unbemalte Muster zierten die Gefäße: Karos, aufrecht stehende Rechtecke und die Abdrücke von mit Schnüren umwickelten Holzstäben. Beim letzten Arbeitsgang klopften die Töpfer die Tongefäße mit der flachen Seite eines Paddels glatt. Um zu verhindern, dass das Paddel am feuchten Ton festklebte, wurde es häufig rautenförmig eingeritzt oder mit Rippen versehen; manchmal auch mit Schnüren umwickelt. Ein guter Töpfer glättete normalerweise die Abdrücke des Paddels, bevor er das Gefäß brannte, doch bei diesen hier hatte sich anscheinend niemand die Mühe gemacht. Möglich, dass die Gefäße in großer Eile hergestellt worden waren - als Ersatz für diejenigen, die während des Überfalls von Springender Dachs zu Bruch gegangen waren.
    Die Flammen warfen ihr bernsteinfarbenes Licht über die verrußte Decke und die kunstvoll geflochtenen Weidenkörbe, die an den Wänden hingen.
    Aschenmond legte ihr Bündel ab und zog den Umhang aus, unter dem sie ihr gelbes Kleid trug. Die Fransen an den Ärmeln tanzten noch eine ganze Weile, als sie schon still da saß. »Es tut mir Leid, dass wir euch erschreckt haben, Hungrige Eule. Wir hatten uns durch Rufen bemerkbar machen sollen, ehe wir auf eurem Dorfplatz auftauchten.« Hungrige Eule griff nach dem Stapel Holzschalen, der neben der Feuergrube stand, und suchte vier Trinkschalen heraus. Ein spitz zulaufender Teetopf ruhte am Rand der Feuergrube in der Glut. »Seit dem Überfall sind wir sehr vorsichtig. Vielleicht zu vorsichtig, aber wir wagen es nicht, unsere Wachen abzuziehen. Auf allen Erhebungen rund um unser Dorf haben wir

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