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Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken

Titel: Vorzeitsaga 10 - Das Volk der Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen O'Neal Gear , W. Michael Gear
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Schrittlänge vor den Kindern blieben sie stehen, und Gefleckter Frosch fragte: »Glaubt ihr wirklich, dass so ein Bündnis Bestand haben könnte?«
    Polterer nickte mit sehr viel mehr Überzeugung, als Zaunkönig verspürte. »Ja«, erklärte er. »Das könnte es.«
    Zaunkönig fügte noch hinzu: »Mein Onkel… er wollte immer schon ein Bündnis zwischen dem Bären- und dem Schildkrötenvolk schließen. Er meinte, wenn wir uns darauf einigen könnten, die gegenseitigen Überfälle einzustellen und uns gegenseitig zu unterstützen, würden wir alle davon profitieren.«
    Gefleckter Frosch kratzte sich nachdenklich das imposante Doppelkinn. »Tja, wenn man sich darauf einigen könnte, wäre das sicherlich gut, aber …«
    »Wie können wir den Bären jemals vertrauen?«, verlangte Hungrige Eule zu wissen. »Nach allem, was sie uns angetan haben!«
    Silberner Sperlings buschige Brauen senkten sich über seine Adlernase. »Fragen wir uns doch einmal, welche Vorteile eine solche Übereinkunft mit sich brächte. Mit Sicherheit würde sie dem Handel zugute kommen. Und falls wir übereinkommen, wie Zaunkönig vorgeschlagen hat, uns bei der Verteidigung unserer Dörfer beizustehen, wäre unser Bund so gut wie unbesiegbar.« »Hm, mit Sicherheit würden es sich die Goldspecht-Klans dann in Zukunft zweimal überlegen, ob sie uns wieder angreifen«, befand Gefleckter Frosch.
    Hungrige Eule maß Zaunkönig mit einem finsteren Blick. »Nun, vielleicht erklären sich die Bären tatsächlich zu einem Bündnis bereit und beschließen kurze Zeit später, uns anzugreifen, weil wir mit ihrem Angriff nicht rechnen.«
    »Ja, das wäre möglich«, räumte Gefleckter Frosch ein. »Aber wenn Kleiner Zaunkönig und Polterer wirklich glauben, dass so ein Bündnis Bestand haben könnte …«
    »Es wird Bestand haben«, ertönte plötzlich Elchgeweihs Stimme. Sie lag immer noch zusammengekrümmt auf der Seite und fixierte Gefleckter Frosch mit einem Auge. Abrupte Stille senkte sich über das Dorf, als alle Anwesenden sich zu der Kriegerin umdrehten. Gefleckter Frosch brach als erster das Schweigen. »Was macht dich dessen so sicher?« Elchgeweih kniff die Augen zusammen und setzte sich mühsam auf. »Noch bin ich nicht Kriegsführerin, ehrenwertes Oberhaupt«, erklärte sie. »Aber ich glaube, man wird mich nach meiner Rückkehr dazu ernennen. Wenn du mich und meine Krieger ins Wandererdorf zurückkehren lässt, und mein Volk mich zur Kriegsführerin bestimmt… dann hast du mein Wort darauf, dass ich mit den Anführerinnen über dieses Bündnis sprechen werde. Ich habe immer daran geglaubt, genau wie Blauer Rabe, dass so ein Bund für unsere Völker mehr Sicherheit und mehr Wohlstand bringen würde.« Gefleckter Frosch forschte in den Gesichtern seiner Krieger, bevor er meinte: »Einen Versuch ist es alle Mal wert.«
    Elchgeweih nickte und ließ sich wieder auf den Boden sinken. Ihre Lippen zuckten, als versuche sie einen Anfall von Übelkeit zu unterdrücken. Dann sagte sie: »Lass uns gehen, Oberhaupt. Gib uns die Chance, gemeinsam an diesem Bündnis zu arbeiten.«
    Gefleckter Frosch schien ernsthaft über Elchgeweihs Vorschlag nachzudenken, bevor er den Blick auf Silberner Sperling und Hungrige Eule richtete und die beiden Männer zustimmend nicken sah. Dass Hungrige Eule diese Geste nicht leicht fiel, entging ihm dabei nicht.
    Anschließend watschelte er zu Zaunkönig und Polterer hinüber. Er blieb vor den Kindern stehen, und nachdem er eine ganze Weile schweigend ihre ineinander verschlungenen Hände betrachtet hatte, kniete er sich plötzlich nieder und legte seine Hände auf die ihren. Ein Leuchten erstrahlte in seinen Augen, und er erklärte lächelnd: » Kinder - ihr beiden habt wahrscheinlich soeben unsere Welt für immer verändert.«



Epilog
    »Bist du bereit?«, fragte Maishülse. »Sie sind gleich da.«
    Bullentöter ließ den Pfeilschaft sinken, den er mit seinem Obsidianmesser geglättet hatte, und erhob sich. Dann wandte er sich nach Westen. Dichte Koniferenwälder bedeckten den größten Teil der Insel; ihre wohl duftenden Zweige waren so dunkelgrün, dass sie beinahe schwarz erschienen. Mitten durch diesen weitläufigen Wald schlängelte sich ein schmaler Pfad, auf dem ihnen vier Leute entgegenkamen.
    Bullentöter berührte Maishülse am Arm. »Bist du sicher, dass sie es sind?«
    Maishülse entblößte grinsend seine Zahnlücken. »Ich habe doch gerade mit ihnen gesprochen und bin den ganzen Weg im Laufschritt hierher

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