Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wächter der Macht 01 - Intrigen

Wächter der Macht 01 - Intrigen

Titel: Wächter der Macht 01 - Intrigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
und schenkte ihm ein Grinsen. »Der Meister von all dem hier.«
    »Einstmals, vielleicht. Jetzt bin ich bloß ein Geist. Oder vielleicht noch weniger.«
    »Was wäre denn noch weniger?«
    »Ein Überrest. Ein Hauch von einem Geist.« Er wirkte bloß ein bisschen unsicher. »Selbst jetzt, da ich mit Euch spreche, bin ich mir über mich selbst nicht im Klaren. Kann ich denken?
    Kann ich Entscheidungen treffen? Oder könnte ich tatsächlich Nichts sein?«
    »Nein, ich kann Euch fühlen. Ein Schimmer in der Macht. Leuchtend dank der dunklen Seite.«
    Er schüttelte den Kopf. »Das bin nicht ich. Das ist derjenige, mit wem auch immer ich verbunden bin.«
    »Verbunden?«
    Jetzt war es an ihm, eine ausladende Geste zu machen. »Jedes Phantom, das Ihr hier seht, jedes, auf das Ihr trefft, ist mit etwas ausgesprochen Realem verbunden, mit etwas ausgesprochen Lebendigem - wenn auch möglicherweise weit, weit weg. Jedes Mal, wenn Ihr einen Mynock erschlagen habt, hat ein lebendes Wesen irgendwo den Schmerz und die Verletzung erfahren, die Ihr ihm zugefügt habt.«
    Bei dieser Bemerkung bildete sich ein Knoten der Übelkeit in Nelanis Magen. »Ihr lügt.«
    »Nein, das tue ich nicht. Ihr habt zugeschlagen, und irgendwo hat irgendeine Kreatur, vielleicht ein Banthababy. vor Schmerz gekreischt und wurde zerteilt, getötet vor den ungläubigen Augen seines Muttertiers.«
    »Hört auf.«
    »Warum? Es ist die Wahrheit. Banthababys sind ziemlich süß, wisst Ihr? Eine schreckliche Schande, zu sehen, wie eins davon in zwei Hälften geteilt wird.«
    »Ihr seid krank.«
    »Aber vielleicht waren es gar keine süßen kleinen Banthababys. Vielleicht waren es Piranhakäfer. Es würde Euch doch nichts ausmachen, Piranhakäfer in Stücke zu schneiden, oder? Oder vielleicht kowakianische Affenechsen.« Er schüttelte den Kopf. »Es heißt, dass jede Kreatur süß ist. solange sie ein Baby ist. Ein Mechanismus der Natur, um
    Lebewesen dabei zu helfen, ein fortpflanzungsfähiges Alter zu erreichen. Aber das gilt nicht für jede Spezies. Habt Ihr schon einmal Affenechsenjunge gesehen? Die hässlichsten kleinen Larven in der Galaxis.« Er schüttelte sich.
    »Was muss ich tun, damit Ihr die Klappe haltet?«
    »Oh, das ist ganz, einfach: Tötet mich!« Er tat einen großen, gleitenden Schritt nach vorn. »Stoßt die Klinge Eures Lichtschwerts durch meinen Hals, trennt mir den Kopf von den Schultern. Dann werden die Mynocks verschwinden, und Ihr könnt Euch einen Weg zurück zu Euren Freunden suchen.« Er landete nur zwei Meter vor ihr und kniete vor ihr nieder. »Nur zu.«
    »Ihr könnt nicht derart begierig darauf sein zu sterben.«
    »Ich bin schon vor Jahrhunderten gestorben.« Darth Vectivus neigte den Kopf. »Ich werde also nicht das Geringste spüren. Nur zu, schlagt zu.«
    »Und was ist mit dem Leben, mit dem Ihr, wie Ihr sagt, verbunden seid?«
    Vectivus schaute wieder auf und grinste sie an. »Ich fürchte, er oder sie wird dann ein freischwebender Kopf, zur ziemlichen Überraschung aller in der Nähe. >Du, guck mal, Vati: Mutter macht gerade einen neuen Trick. Mutti? Mutti?<«
    Nelani starrte auf ihn herab. »Ist dieser Hohn nötig?«
    »Ja, ist er. Um Euch zu der Tat anzustacheln, die Ihr vollbringen müsst.« Vectivus bot ihr erneut seinen Nacken. »Indem Ihr einen tötet - mit wem auch immer ich in diesem Moment verbunden bin -, rettet Ihr etliche. Hunderte. Tausende. Das, was Ihr als das Böse meiner Lehren der dunklen Seite anseht, wird sich nicht weiterverbreiten. Also tötet mich.«
    »Nein.«
    »Würde es Euch helfen, wenn ich eine verabscheuungswürdigere Form annehme? Die eines Piranhakäfers in menschlicher Gestalt?« Vectivus' Kleidung schimmerten und wogten. Mit einem Mal war er vollends in einen Umhang mit Kapuze gewandet, sein Gesicht tief in den Schatten verborgen. Mit Händen, die plötzlich weiß, plötzlich faltig waren, griff er nach oben, um die Kapuze zurückzustreifen und die bleichen, beinahe reptilienhaften Züge von Imperator Palpatine zu entblößen, von Darth Sidious, der jetzt schon seit über fünfunddreißig Jahren tot war.
    Auch seine Stimme war die von Palpatine, tückisch und anwidernd. »Wie wär's damit? Könnt Ihr mich jetzt niederstrecken?«
    »Nicht solange Ihr mit einem unschuldigen Leben verbunden seid.«
    Palpatine erhob sich und schimmerte dabei, und als er wieder stand, war er wieder Vectivus. Sein Gesichtsausdruck war teilnahmsvoll, aber ein bisschen mitleidig. »Jedi-Mädchen. Ihr seid nicht

Weitere Kostenlose Bücher