Wächter der Macht 05 - Opfer
Er würde das in Ordnung bringen, mit oder ohne Mara.
»Kommlink-Schweigen?«, fragte er.
»Ja, Dad. Tut mir leid.« Die Umarmung hatte Ben vielleicht überrascht, doch er war auch nicht zurückgewichen. »Ich kann nicht darüber reden. Das verstehst du doch, oder?«
»Natürlich tue ich das, Sohn.« Und ich weiß, wer dir gesagt hat, dass du das nicht tun darfst. »Ich hatte wirklich gehofft, du würdest nicht bei der GGA bleiben.«
»Ich bin gut in dieser Art von Arbeit.«
»Ich weiß.«
»Ich kann jetzt kein guter kleiner Akademie-Jedi mehr sein, Dad. Ich muss das hier durchziehen. Diese Unterhaltung hatten wir bereits, oder nicht?« Bens Tonfall war bedauernd, nicht der weinerliche Protest eines Jugendlichen über die Ungerechtigkeit seiner Eltern. Es war ernüchternd, ihn so schnell erwachsen werden zu sehen. Erwachsenwerden? Nein, altern. »Wir befinden uns im Krieg, und sobald man einmal gedient hat, weiß man, dass man dem nicht einfach den Rücken kehren und die Sache aussitzen kann, während deine ... während deine Freunde ihr Leben riskieren.«
»Luke ...« Maras Tonfall war vorwurfsvoll, mit dieser leicht nasalen Schärfe, die besagte, dass sie wollte, dass Luke aufhörte. »Ist das wirklich der richtige Zeitpunkt für all das?«
Er ignorierte sie. »Ich verstehe das, Ben. Das tue ich. Doch die GGA ist nicht der richtige Ort für dich.«
»Ist sie es nicht?«
»Auf diese Weise sollte die Regierung nicht mit Widerspruch umgehen.«
»Dann sollte ich genau aus diesem Grund dabeibleiben«, sagte Ben leise. »Wenn die GGA eine schlechte Organisation ist. dann müssen gute Leute dabeibleiben und sie von innen heraus verändern, anstatt sie den bösen Jungs zu überlassen. Und wenn es eine gute Organisation ist. dann ist alles, was dich wirklich stört, meine Sicherheit, und ich kann besser auf mich selbst aufpassen. als du glaubst. Du wolltest, dass ich ein Jedi bin. Jetzt bin ich ein Jedi.«
Bens Logik und seine moralische Argumentation boten keinen Angriffspunkt. »Da hast du recht.«
»Also, bin ich ein guter Mensch, Dad? Oder glaubst du. ich bin böse geworden, so wie es die GGA deiner Meinung nach geworden ist?«
Das war eine Frage, über die Luke nie hatte nachdenken wollen. Was machte einen schlechten Menschen aus? Die meisten Leute, die böse Dinge taten, waren weder gut noch böse, bloß fehlbare Sterbliche. Das einzige wahrhaft rettungslos verlorene Wesen, dem er je begegnet war, war Palpatine gewesen. Und vermutlich war selbst Palpatine einst ein kleiner Junge gewesen, der sich nie hätte träumen lassen, dass er für den Tod von Milliarden verantwortlich sein würde und diese Macht auch noch in vollen Zügen genoss.
Luke wurde klar, dass er sich nicht sicher war, was einen guten Menschen ausmachte oder ab welchem Punkt jemand böse war. Er war sich Maras Blicks, der ihn durchbohrte, schmerzlich bewusst. grün und eisig wie ein bei Hochwasser gefrorener Fluss.
»Du bist ein guter Mensch, Ben.« Tut er irgendetwas, das ich nicht getan habe?» Du denkst über das nach, was du machst.«
»Danke. Aber ich werde die GGA nicht verlassen, Dad. Jedenfalls nicht freiwillig. Du wirst mich dazu zwingen müssen, entweder körperlich oder auf dem Rechtsweg, und das will keiner von uns. Lass mich dort, wo ich etwas Gutes tun kann.«
Man konnte Kämpfe ausfechten, ohne die Stimme zu erheben oder wütende Worte zu gebrauchen. Ben hatte gekämpft und seinen Eltern die Grenze aufgezeigt. Luke wusste, dass er die Sache auf andere Weise angehen musste.
Und verdammt noch mal, Ben hatte tatsächlich recht. Man durfte die GGA nicht den Schlägertypen überlassen.
»Nimm dich nur vor Lumiya in Acht«, mahnte Luke. »Hast du es ihm erzählt, Mara?«
»Ich hab's ihm erzählt.«
»Also, wirst du bleiben, um mit uns einen Happen zu essen, Sohn?«, fragte er und spürte, wie Maras Blick ein wenig auftaute.
»Das wäre schön«, sagte Ben, mehr wie vierzig als wie vierzehn.
Es war schwierig, beim Essen eine Familienunterhaltung zu führen, ohne dabei den Krieg zu erwähnen. Ben wollte wissen, wie es Han und Leia ging. Mara schob das Gemüse auf ihrem Teller hin und her, als hätte sie das Thema am liebsten unter den Teppich gekehrt.
»Im Augenblick herrscht zwischen Jacen und deiner Tante und deinem Onkel nicht unbedingt das beste Verhältnis. Liebling«, sagte sie. »Aber was auch immer er dir erzählt, sie machen sich nach wie vor Sorgen um ihn und wollen, dass es ihm gutgeht.«
»Es ist nichts
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