Wächter der Macht 07 - Zorn
gleißendem Licht erhellt.
Han, der mit einer Miene auf dem Kopilotensitz hockte, die andeutete, dass er sich nie wieder in seinem Leben in eine Situation bringen lassen würde, die ihn dazu zwang, dort zu sitzen, schaltete den Cockpitmonitor auf die Heckholokamera um.
Die Centerpoint-Station war ein glühender Ball, eine vollkommene Kugel aus Licht von vielleicht fünfhundert Kilometern Durchmesser. Während Han hinsah, fiel die Kugel beinahe augenblicklich in sich zusammen.
Um an der Stelle, wo sie gewesen war, nichts zurückzulassen.
Alles, was eben noch da gewesen war, war jetzt verschwunden - die corellianischen Schiffe, die Allianz-Schiffe, die Commenori-Schiffe ... und die Centerpoint-Station selbst.
Die Anakin Solo, die sich ein gutes Stück außerhalb des Einflussbereichs dieser kurzlebigen Kugel befand, schien intakt zu sein, genau wie jedes Schiff und jeder Jäger in unmittelbarer Nähe des Sternenzerstörers.
Han schluckte. »War das ... war das ...«
Kyle, der neben C-3PO auf dem Rücksitz saß, stieß ein gequältes Knurren aus. »Das war ein gewaltiger Verlust an Leben. Ein Erdbeben in der Macht. Was immer dort war, existiert nicht länger.«
»Jaina? Kyp?«
Jag überprüfte seine Sensortafel. »Jaina ist an unserer Flanke.
Und die Breitseite war noch weiter entfernt als wir. Ihrem Signal zufolge sind sie unbeschädigt.«
Han sackte vor Erleichterung zusammen. Vielleicht war es doch besser, dass er in diesem Moment nicht flog.
AN BORD DER ANAKIN SOLO
Caedus betrat die Brücke.
Eigentlich hätte sich sein Umhang hinter ihm bauschen sollen. Tat er aber nicht. Warum? Oh, ja. Er hatte ihn weggegeben. Weil der ihn verraten hatte.
Die Brücke hatte sich verändert. Die Schäden waren gewaltig. Überall lagen Körper verstreut, um die sich Sanitäter kümmerten, während andere die Leichen hinaustrugen.
Er nickte. Auch daran erinnerte er sich. Es hatte einen Kampf gegeben.
Die Offiziere begannen, ihn in der Sekunde mit Fragen zu bombardieren, als er auftauchte. »Befehle, Sir?« »Sir, die Streitkräfte der Konföderation sind uns zahlenmäßig überlegen. Sie sind stärker als unsere Truppen.« »Sir, Admiralin Niathal ist auf dem Holokom. Sie will jetzt sofort mit Ihnen reden.«
Allana.
Er marschierte nach vorn zu seinen Sichtfenstern, konnte jedoch nicht hindurchsehen. Während er dort stand und sich über ihre plötzliche Undurchsichtigkeit wunderte, setzte er dazu an, Fragen zu beantworten. »Rufen Sie unsere Staffeln zurück. Gehen Sie auf Heimatkurs. Wir verschwinden von hier. Sagen Sie Admiralin Niathal, dass es Schwierigkeiten gegeben hat.«
Minuten vergingen. Ein Geräusch, das er gehört hatte - ein fernes Donnern, das die Brücke erbeben ließ -, ertönte nach und nach weniger häufig und verstummte schließlich ganz.
Und trotzdem konnte er immer noch nicht die Sterne sehen, und Allana kam nicht zurück.
Dafür kam ihm eine Frage in den Sinn, eine ganz spezielle Frage. Er drehte sich um. damit er den Blick über das schweifen lassen konnte, was von der Brückenbesatzung noch übrig war. »Wie sind die an Bord meines Schiffs gelangt? Luke Skywalker und die, die bei ihm waren?«
Die Offiziere sahen einander an, ehe sich Leutnant Tebut an der Sicherheitsstation erhob. Der rechte Ärmel ihrer Uniform war versengt, und sie hatte eine Schnittwunde am Hals, die aber nicht tief genug war, um gefährlich zu sein. »Sir, General Celchus Shuttle war im Anflug auf uns und wurde von mehreren X-Flüglern unter Beschuss genommen. Wir haben dem Shuttle Landeerlaubnis erteilt. Wie sich herausgestellt hat, war das eine List. Die Jedi waren an Bord des Shuttles und General Celchu in einem der X-Flügler, die versucht haben, die Raumfähre zu zerstören. General Celchu ist auf der Krankenstation und erholt sich von einem Betäubungsschuss.«
Caedus musterte sie. »Wer hat dem Shuttle erlaubt zu landen?«
»Ich, Sir. Sämtliche Kennungen und Passwörter der Fähre waren korrekt.«
»Das Schiff war voller Attentäter, Saboteure und Krimineller, und trotzdem haben Sie ihm Landeerlaubnis erteilt.«
Sie regte sich unruhig unter seinem starren Blick. »Ja, Sir. Ich habe die Sicherheitsvorschriften befolgt.«
»Besagen die Vorschriften Ihrer Meinung nach, dass man Attentäter. Saboteure und Kriminelle an Bord lassen muss?«
»Nein. Sir.«
»Dann haben Sie keineswegs die Sicherheitsvorschriften befolgt. Sie haben die Sicherheitsvorschriften nicht befolgt, und deshalb sind viele Leute
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