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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Angriffe auf das Herz gegeben«, sagte er schließlich so leise, dass ich mich anstrengen musste, um ihn zu verstehen. »Niemand wurde verletzt, und keiner der Angriffe kam so nah heran, aber dennoch ...«
    »Jesus! Kein Wunder, dass die Matriarchin sich damit beschäftigt hat, die Verteidigungsanlagen des Herrenhauses aufzumöbeln ...«
    James blickte mich merkwürdig an. »Woher weißt du das, Eddie?«
    »Ich habe kurz mit dem alten Jacob gesprochen. Ihm entgeht nicht viel.«
    »Ah, ja. Natürlich. Du hast diesen widerlichen alten Taugenichts ja schon immer gemocht. Du musst das verstehen, Eddie. Das Herrenhaus war, seit wir hier eingezogen sind, immer ein sicherer Hort. Niemand war je in der Lage, unsere Verteidigungsanlagen zu knacken, geschweige denn tatsächlich das Herz zu bedrohen. Es ist nur eine Antwort möglich - ein Spitzel. Ein Verräter in der Familie, der die Geheimnisse unserer Schutzvorrichtungen preisgibt.«
    Ich war so schockiert, dass ich abrupt stehen blieb und ihn mit offenem Mund anglotzte. In der Vergangenheit waren Familienmitglieder weggegangen oder waren als aus der Art geschlagen erklärt und vertrieben worden, aber keiner war jemals zum Verräter geworden und hatte von innen daran gearbeitet, uns an unsere Feinde zu verraten ... Es war undenkbar.
    »Ist das der Grund, weshalb mir alle so auffällig die kalte Schulter zeigen?«, fragte ich schließlich. »Bin ich deshalb zurückgerufen worden?«
    »Ich weiß es nicht, Eddie. Die Matriarchin ... hat mich nicht so ins Vertrauen gezogen wie sonst. Also: Halt die Augen auf, solange du hier bist. Paranoia erzeugt Misstrauen. Falls nämlich die Familie ihren Verräter nicht identifizieren kann, werden sie sich womöglich einfach einen ausgucken.«
    Wir gingen zusammen weiter, zurück durch die vielen Zimmer und Korridore des Herrenhauses, vorbei an großartigen Kunstwerken, die wir alle einfach als selbstverständlich betrachteten. Rembrandts. Goyas. Schalckens. Das Herrenhaus ist vollgestopft mit unbezahlbaren Gemälden und Skulpturen und wertvollen Dingen, gestiftet über die Jahrhunderte von Prinzen und Mächten und Regierungen. Sie waren immer ausgesprochen dankbar für alles, was die Familie für sie tat. Und dann waren da noch die Zurschaustellungen von Waffen und all der anderen Kriegsbeute, die wir angehäuft haben. Die Familie ist vielleicht nicht besonders sentimental bezüglich ihrer Vergangenheit, aber sie wirft niemals etwas Nützliches weg.
    »Jemand testet uns«, sagte James nach einer Weile. »Testet die Informationen seines Verräters, probiert, wie weit er kommen kann, bevor wir ihn aufhalten. Aber wer? Die Umgehenden Leichentücher? Die Abstoßenden Abscheulichen? Das Kalte Eidolon? Die Alraunenwiedervereinigung?« Er schüttelte nachdenklich den Kopf. »Es gibt so viele davon - und so wenige von uns.« Und dann lächelte er mich an, mit seinem alten Sollen-sie-doch-alle-zur-Hölle-fahren-Lächeln, und klopfte mir nochmal auf die Schulter. »Lass sie nur kommen! Lass sie alle kommen! Wir sind Droods, und wir sind dazu geboren, in übernatürliche Ärsche zu treten. Richtig?«
    »Verdammt richtig!«, sagte ich.

Kapitel Fünf
 
Fernwahrnehmung
 
    Als der Seneschall mich endlich suchen kam, standen Onkel James und ich vor einer alten Karikatur von Boz, die den guten alten Jacob im besten Mannesalter zeigte, wie er sich vor dem Parlamentsgebäude an einer Unterhaltung zwischen Gladstone und Disraeli beteiligte. (Einer dieser beiden verehrten Premierminister war in Wahrheit ein Drood mütterlicherseits, aber ich kann mir nie merken, welcher.) Gott allein weiß, was die drei da besprachen, aber den Mienen Disraelis und Gladstones nach zu urteilen erzählte ihnen Jacob fast sicher einen seiner berühmt schmutzigen Witze. Jacob konnte einer Nonne den Schlüpfer aus vierzig Schritt Entfernung wegschocken. Sowohl James als auch ich hörten den Seneschall kommen, behielten jedoch unsere Aufmerksamkeit bewusst auf das Kunstwerk gerichtet, bis der Seneschall gezwungen war, seine Gegenwart mit einem etwas würdelosen Hüsteln kundzutun. James und ich drehten uns ohne Eile um und sahen ihn naserümpfend an.
    »Nun?«, sagte James gedehnt mit jener aufreizend versnobten Stimme, derer er sich bisweilen befleißigte. Es war bekannt, dass er schon Kneipenschlägereien mit weniger vom Zaun gebrochen hatte. Diesmal gab er sogar noch eine hochgezogene Augenbraue drein. »Gibt es schon irgendwelche Informationen bezüglich dessen, wie ungeachtet

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