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Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc

Titel: Wächter der Menschheit - Green, S: Wächter der Menschheit - The Man with the Golden Torc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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abzustützen. Ich nahm meine tragbare Tür heraus und klatschte sie aufs Mauerwerk, und er fiel durch die neue Öffnung ins Gebäudeinnere. Ich riss die Tür ab und sperrte ihn im Inneren ein. Und dann setzte ich meine gepanzerte Kraft ein, um das ganze verdammte Gebäude auf ihn herunterzuziehen.
    Tonne um Tonne von Ziegeln und Steinen und Beton donnerten herunter und häuften sich auf Matthew auf. Die Erde bebte unter der Gewalt des Aufpralls, und die Straße füllte sich mit Rauch. Ich wartete eine Zeit lang, angespannt und bereit, doch nichts geschah, außer dass sich der große Schutthaufen langsam setzte. Ich lachte den guten besiegten Matthew still und leise aus. Die Rüstung würde ihn selbst hiervor geschützt haben, aber dennoch würde er eine ganze Weile brauchen, um sich wieder herauszugraben. Und ich war fest entschlossen, längst weg zu sein, wenn es so weit war.
    Ich nahm eins der verlassenen Polizeiautos. Die Beamten hatten sich so schnell zurückgezogen, dass sie sogar die Schlüssel in der Zündung gelassen hatten. Ich fuhr weg, rüstete unterdessen ab, und bog in eine Seitenstraße ein, als ich die herannahenden Sirenen der Löschfahrzeuge und Polizeiwagen hörte. Ich war nicht in der Stimmung für irgendwelche weitere Konfrontationen. Schon bald hatte ich mich wieder in den Hauptverkehrsstrom Londons eingereiht und fuhr ruhig und achtsam dahin, und niemand sah zweimal nach mir. Keiner sieht nach einem Polizeiauto, wenn es nicht unbedingt sein muss. Ich hielt den Wagen so bald es ging an und entfernte mich zu Fuß von ihm. Wieder einmal war Shaman Bond nur ein Gesicht in der Menge, niemand Besonderes, nichts, wonach man sich umdrehte. Meine Tarnidentität war der einzige wirkliche Schutz, der mir noch geblieben war. Niemand in der Familie kennt meinen Rufnamen. Sie haben mich nie danach gefragt. Es hat sie nie interessiert.
    Ich steuerte wieder auf die U-Bahn zu. Ungeachtet der möglichen Folgen - jetzt gab es nur noch einen Menschen, zu dem ich gehen konnte, um Hilfe und Antworten zu erhalten. Die eine Person, bei der die Matriarchin sicher sein würde, dass ich mich ihr nie nähern würde: Die wilde Hexe Molly Metcalf. Mein Auftauchen sollte sie eigentlich nicht allzu wütend machen; es war Monate her, seit wir das letzte Mal versucht hatten, uns gegenseitig umzubringen.
    Wissen Sie, manchmal könnte ich schwören, das ganze Universum wird nur von Ironie in Gang gehalten.

Kapitel Elf
 
Good Golly Miss Molly
 
    Man hört viele Geschichten über Molly Metcalf. Wie sie einmal einem Gespenst solche Angst einjagte, dass es aus dem Haus floh, in dem es umgegangen war. Wie sie Aliens entführte, um seltsame Versuche an ihnen durchzuführen. Wie sie einmal den Teufel höchstpersönlich beschwor, nur um ihm einen endlosen Schwall von Klopf-Klopf-Witzen zu erzählen. Am beunruhigendsten an diesen Geschichten ist, dass viel zu viele davon wahr sind. Aber das ist eben die wilde Hexe Molly Metcalf: Freigeist der Anarchie, Hawkwind-Fan und Königin aller wilden Orte. Feindin der Drood-Familie und allem, wofür sie stehen.
    Irgendwie hatte ich das bestimmte Gefühl, dass dieses Treffen nicht reibungslos ablaufen würde.
 
*
 
    Aber da war ich nun, auf der Flucht in London, versteckte mich im Nebel und hielt mich an die dunkleren und schmutzigeren Seitenstraßen, weil ich es mir nicht leisten konnte, von alten Feinden oder Freunden gesehen zu werden. Benutzte die geheimen Abkürzungen und unterirdischen Wege, von denen normale Leute nie etwas erfahren. Steuerte widerstrebend auf die einzige verbliebene Person los, die mir vielleicht einen Ausweg aufzeigen konnte aus dem Schlamassel, in dem ich steckte. Meine älteste und grimmigste Feindin, mein genaues Gegenteil in jeder Hinsicht: Molly Metcalf. Süß, zierlich und überwältigend feminin, hatte Molly sich auf verbotene alte Zaubereien spezialisiert, die sie mit viel Leidenschaft und nicht wenig Querdenken anwandte.
    Einmal hatte sie die Magnetfelder über London verändert, nur damit die ganzen Zugvögel über das Parlamentsgebäude ziehen mussten und darauf kackten. Einmal hatte sie einen subtilen Zauber über gewisse Bettflöhe und Filzläuse gewirkt, wodurch diese zu ihren Augen und Ohren wurden und sie die sehr hohen Persönlichkeiten ausspionieren konnte, die Stammkunden eines Bordells waren, das sich auf die Reichen und Berühmten spezialisiert hatte. Als Folge davon erfuhr sie viele interessante Sachen und erpresste ihre Opfer skrupellos - ebenso

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