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Waisen des Alls

Waisen des Alls

Titel: Waisen des Alls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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küssten sich, ganz selbstverständlich, zärtlich und sanft.
    Als sie sich voneinander lösten, stellte er fest, dass sie geweint hatte; ihre Augen waren gerötet, ihre Wangen nass von Tränen.
    »Was hast du?«, fragte er. »Was ist los?«
    Sie schüttelte den Kopf, wischte sich über die Wangen. »Ich … habe Segrana verletzt, Greg. Ich wollte sie gegen die Eindringlinge und die Bombardierungen verteidigen und habe ihre uralten Energien an die Oberfläche geholt, um die Eindringlinge zu schlagen und zu vertreiben! Aber ich konnte sie nicht beherrschen …« Catriona seufzte und klammerte sich an seiner Weste fest. »Ich kann dir gar nicht sagen, was es für mich bedeutet, dich wiederzusehen.«
    Greg neigte sich vor und küsste sie erneut. Catriona lächelte, wenn auch ein wenig traurig.
    »Also, Mr. Cameron, habe ich Recht in der Annahme, dass Sie in Bezug auf mich Absichten haben? Ich habe den Eindruck, Ihre Lippen wollen mir etwas sagen.«
    »Meine Lippen, Miss Macreadie, sind das Sprachrohr meines Herzens.«
    »Also, sag - liebst du mich?«
    Er fasste sie bei der Hand und nickte. »Ja - ich denke ja.«
    »Und jetzt sag mir, was passiert, wenn du mir den Zyradin übergibst.«
    »Das weiß ich nicht, aber ich kann dir sagen, was er mit mir angestellt hat.«

    Er berichtete von seinen Erfahrungen mit dem Zyradin-Wirt und versuchte, die Ereignisse auf Darien zusammenzufassen, die Kämpfe und Intrigen und die verrückten, tollkühnen Heldentaten. Außerdem erzählte er ihr kurz von Kao Chih, dem Roug und der Kolonie auf Scheiterhaufen. Sie wiederum berichtete von Theo und erzählte, dass er bei der Verteidigung Segranas mitgeholfen habe, bis er und der Ezgara-Tygraner Malachi von Unbekannten entführt worden seien. Dass ein gefährlicher Gegner den Warpbrunnen unter Kontrolle hatte, warf einen dunklen Schatten auf ihre Umarmung.
    »Ich weiß, dass der Zyradin mich verändern wird«, sagte Catriona. »Und ich bin mir nicht sicher, ob ich das will! Ich will nicht verlieren, was ich bin und was ich weiß, und vor allem will ich nicht auf … unsere gemeinsame Zukunft verzichten.« Sie schloss gequält die Augen und schüttelte leicht den Kopf. »Aber es gibt Dinge, die getan, und Fehler, die korrigiert werden müssen.« Tränen rollten über ihre Wangen. »All der Schaden, den ich angerichtet habe … aye, und jetzt gibt es große Gebiete, wo Segrana nichts mehr sieht und spürt, während die Fanatiker und die Brolturaner gegeneinander kämpfen und Segrana verbrennt …«
    ** MIT DEN EINDRINGLINGEN LÄSST SICH FERTIGWERDEN ** DIE VERLETZUNGEN UND ZERSTÖRUNGEN LASSEN SICH BEHEBEN ** DAS GROSSE SEINSGESPINST WIRD NACHWACHSEN UND SICH ERNEUERN ** DAS IST MEIN ANGEBOT **
    Catriona straffte sich und machte große Augen. »War er das? War das der Zyradin? Kann ich ihn sehen?«
    Greg hätte es nicht gewundert, wenn eine Wolke blauer Partikel aus seiner Haut ausgetreten wäre, doch es geschah nichts, als er einen Brustriemen löste und den Gurt
mit dem Behälter abstreifte. Er nahm den Deckel ab und betrachtete die wogende Masse leuchtender blauer Partikel, die den Behälter bis zum Rand ausfüllten.
    »Ich weiß nicht mal, ob du vollständig da drin bist«, murmelte er.
    ** ICH BIN DAS, WAS DU SIEHST **
    Greg schaute hoch. »Bist du bereit?«
    Als Catriona seinen Blick erwiderte, fand ein wortloser Austausch statt. Dann reichte er ihr widerwillig den Behälter.
    Sie hielt ihn mit beiden Händen, als prüfe sie sein Gewicht. »Hmm - die Vorläufer-Technologie hat Jahrtausende überdauert. Irgendwie habe ich mir das schwerer vorgestellt …«
    Dann blickte sie entschlossen hinein, betrachtete die wogende Masse mit geweiteten Augen. Als sie den Kopf hob, wirkte sie ganz hingerissen. Die blauen Zyradin-Partikel strömten hervor, verteilten sich um Catriona und formten eine Wolke. Der leere Behälter fiel zu Boden, als sie die Hände hob und langsam durch die Myriaden blauer Schwebepartikel hindurchlangte. Dann zog sich die Wolke um sie zusammen, verdichtete sich und wurde heller. Die Lumineszenz erhellte Steinboden und Wände, ein reines blaues Licht, das jede einzelne Vertiefung und Kerbe sowie die Flechten und Pflanzentriebe in den Rissen deutlich hervortreten ließ.
    Die blauen Lichtpunkte des Zyradin sanken unter Catrionas staunendem Blick in ihre Haut ein. Hin und wieder gab sie ein Kichern von sich. Als sämtliche Partikel absorbiert waren, schaute sie hoch.
    »War es bei dir auch so?«, fragte sie.
    Greg nickte. »Ganz

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