Wait for You
bisschen. Das ist einfach keine appetitanregende Atmosphäre.«
»Nun, dasselbe gilt für meine Wohnung.« Er musste verschwinden. Er hatte hier nichts zu suchen.
Cam lehnte sich gegen meine Arbeitsfläche und verschränkte die Arme. »Oh, da bin ich mir nicht so sicher…« Sein Blick glitt von meinem verwuschelten Haaren langsam über meinen gesamten Körper bis zu meinen Zehen. Es war fast wie eine Berührung, und mir stockte der Atem. »Ich finde deine Küche, genau in diesem Moment, ziemlich appetitanregend.«
Ich errötete ein wenig. »Ich gehe nicht mit dir aus, Cam.«
»Ich habe dich doch gerade gar nicht um ein Date gebeten, oder?« Einer seiner Mundwinkel wanderte nach oben. »Aber irgendwann wirst du es tun.«
Ich kniff die Augen zusammen. »Du leidest an Wahnvorstellungen.«
»Ich bin entschlossen.«
»Eher nervig.«
»Die meisten würden es verblüffend nennen.«
Ich verdrehte die Augen. »Das glaubst auch nur du.«
»Das glauben viele, wolltest du sagen«, antwortete er und wandte sich meinem Backofen zu. »Außerdem habe ich Bananennussbrot mitgebracht, das ich in meinem eigenen Ofen gebacken habe.«
Ich schüttelte den Kopf und starrte böse seinen Rücken an. »Ich bin allergisch gegen Bananen.«
Cam wirbelte mit ungläubigem Gesicht herum. »Machst du Witze?«
»Nein. Mache ich nicht. Ich habe eine Bananenallergie.«
»Mann, das ist eine echte Schande. Du hast keine Ahnung, was du verpasst. Bananen machen die Welt zu einem besseren Ort.«
»Keine Ahnung.«
Er legte den Kopf schief. »Bist du sonst noch gegen etwas allergisch?«
»Bis auf Penizillin und Kerle, die meine Wohnung stürmen? Nein.«
»Sehr witzig«, antwortete er, ging in die Knie und fing an, Schränke zu öffnen. »Wie viele schwächere, weniger selbstsichere Kerle hast du mit deiner scharfen Zunge schon zunichtegemacht?«
»Anscheinend nicht genug«, murmelte ich. Ich griff nach meinem Armband, um es zurechtzurücken, und stellte fest, dass ich es nicht trug. Mir rutschte das Herz in die Hose. »Bin gleich zurück.«
Cam, der inzwischen vor sich hin summte, nickte nur. Ich eilte zurück in mein Schlafzimmer, schnappte mir das Armband vom Nachttisch und schob es über mein Handgelenk. Erleichtert sackte ich in mich zusammen. Als ich das Schlafzimmer schon fast wieder verlassen hatte, sah ich nach unten und fluchte.
Kein BH .
Der dünne Stoff meines Schlafshirts spannte sich über meiner Brust, und meine Brustwarzen begrüßten fröhlich den Tag. »Oh, Himmel.«
Ich riss mir das Shirt über den Kopf und zog einen Sport- BH aus der Kommode.
»Hey! Versteckst du dich da hinten?«, rief Cam. »Weil ich dann nämlich komme und dich rauszerre.«
Mit frei schwingenden Brüsten und halb angezogenem Sport- BH wurde ich bleich. Ich riss den Stoff herunter und quetschte mir dabei die rechte Titte. Au! »Wag es nicht hierherzukommen!«
»Dann beeil dich. Meine Eier warten auf niemanden!«
»Oh mein Gott«, murmelte ich und zog mein Shirt wieder an. Ich stand schon im Flur, als mir bewusst wurde, dass ich noch nicht mal die Zähne geputzt hatte. Cam und seine Eier würden warten müssen.
Als ich in die Küche zurückkehrte, kochten mehrere Eier in einem Topf und in der kleinen Pfanne, die er mitgebracht hatte, warteten perfekte Spiegeleier. Er hatte die Tüte mit geriebenem Käse in meinem Kühlschrank gefunden und streute ihn gerade über die Eier.
Es verunsicherte mich, Cam in meiner Küche – an meinem Herd – zu sehen. Mein Magen verkrampfte sich, während er mühelos Teller und Besteck fand. Ich verschränkte die Arme und trat von einem Fuß auf den anderen. »Cam, was tust du hier?«
»Das habe ich dir doch schon gesagt.« Er ließ die Eier auf einen Teller gleiten, dann trug er sie zu dem kleinen Bistrotisch an der Wand. »Willst du Toast? Warte. Hast du Brot? Falls nicht, kann ich…«
»Nein, ich brauche keinen Toast.« Er hatte die Kontrolle in meiner Küche an sich gerissen! »Kannst du niemand anderen belästigen?«
»Es gibt massenweise Leute, die ich mit meiner Gegenwart er fr euen könnte, aber ich habe dich erwählt.«
Das musste der skurrilste Morgen meines Lebens sein. Ich beobachtete Cam noch einen Moment. Dann gab ich es auf, nach einem Weg zu suchen, wie ich ihn aus meiner Wohnung schaffen konnte, setzte mich auf den hohen Stuhl, zog ein Bein an die Brust und griff nach der Gabel. »Danke.«
»Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du das ernst meinst.«
»Das tue ich!«
Er schenkte mir ein
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