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Walden - Leben in den Wäldern: Erweiterte Ausgabe (German Edition)

Walden - Leben in den Wäldern: Erweiterte Ausgabe (German Edition)

Titel: Walden - Leben in den Wäldern: Erweiterte Ausgabe (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henry David Thoreau
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Willkommene Abwechselung boten ferner kleinere und größere Reisen an die See nach Cape Cod, das er dreimal (1849, 50 und 53) besuchte, nach Canada und in die Maine-Wälder. Herrlich sind die Schilderungen der Meeresküste in "Cape Cod", weniger erfreulich und zu sehr mit Einzelheiten überladen ist sein "Ausflug nach Canada", der 1853 im "Putnam Magazin" erschien. Die Wanderungen in die Maine-Wälder dienten hauptsächlich dem Studium indianischer Sitten und Gebräuche. Der letzte Ausflug dorthin fand 1857 statt. Erst nach Thoreaus Tode erschien ein Werk über diese Reisen unter dem Titel "Die Mainewälder". Es war während seiner letzten Lebensmonate sorgfältig von ihm vorbereitet worden und enthält eine Fülle botanischer, geologischer und ethnologischer Beobachtungen in poetischer und philosophischer Gewandung.
     
    Schon im Jahre 1855 begann indessen Thoreaus Gesundheit nachzulassen. 1857 spricht er bereits von "zwei Invaliditätsjahren". Trotzdem kampierte er oft im Freien und setzte sich allen Unbilden der Witterung aus. 1857 starb – zweiundsiebenzig Jahre alt – seinVater. Jetzt hieß es Brot für Mutter und Schwester schaffen. Wieder wurde die Bleistiftfabrikation aufgenommen und das Einkommen dadurch vermehrt, daß er aufs neue Landvermessungen machte, bald einem Farmer ein Boot baute, bald beim Stallbau half oder ein Haus anmalte – kurz, "so viele Gewerbe ausübte, als er Finger hatte". Dabei arbeitete er fleißig an seinen Tagebüchern und Manuskripten weiter, ohne ein größeres Werk zu veröffentlichen. Arbeitsam aber äußerlich ruhig floß sein Leben dahin.
     
    Immer mehr aber gährte es in den Vereinigten Staaten, immer heftiger entbrannte der Kampf um die Sklavereifrage. Als der oberste amerikanische Gerichtshof den Sklavenhaltern in den Südstaaten nur allzuweit entgegenkam, indem er entschied: "Sklaven sind und bleiben unter allen Umständen Eigentum ihres Herrn, ein Aufenthalt in fremden Ländern ändert nichts an ihrer Stellung, die Sklaven müssen zu ihrer eignen Wohlfahrt in Sklaverei fortleben", wuchs die Erbitterung gegen die Anmaßung der Sklavenhalter in drohendem Maße und wurde durch die Literatur – durch "Onkel Toms Hütte", ein Buch, das eine Auflage von mehr als dreihunderttausend Exemplaren fand, durch die Selbstbiographie des Negers Douglas und durch Hildretts "Weißer Sklave" – lebhaft geschürt. Die Sklaverei besteht zu Recht in moralischer, religiöser und politischer Beziehung, sagte man im Süden, wo sich allmählich eine Aristokratie ausgebildet hatte, die den Menschen nach der Anzahl seiner Sklaven beurteilte und die "freie Arbeit" des Nordens, ja, die Arbeit an sich als verächtlich ansah. In den Nordstaaten aber traten Männer auf, die offen erklärten, in einem Lande nicht leben zu wollen, wo Männer und Frauen wie Vieh aufgezogen, wo "Väter, Mütter und Kinder wie Ware verkauft" würden. Noch radikaler dachte John Brown, ein begeisterter, fanatischer Puritaner, Lohgerber seines Zeichens. Er hatte sich bislang nicht am politischen Leben beteiligt, begann aber jetzt im Staate Kansas mit solcher Energie gegen die Sklaverei Opposition zu machen und so vielen Negern zur Flucht gen Norden zu verhelfen, daß der Staat einen Preis von dreitausend Dollars für seine Ergreifung aussetzte. Brown, der bereit war, aus innersterÜberzeugung sein Leben für die Befreiung der Sklaven hinzugeben, zog nach Virginia. Dort bemächtigte er sich mit nur wenigen Getreuen der Rüstkammer zu Harpers Ferry, um die Aufständischen bewaffnen zu können. Doch schon am nächsten Tage wurde er nach verzweifelter Gegenwehr von den Negierungstruppen ergriffen und ins Gefängnis abgeführt. Als man ihn fragte, in wessen Namen er das Eigentum des Staates in Besitz genommen habe, antwortete er: "Im Namen Gottes, des großen Jehova!"
     
    Ein ebenso glühender Abolitionist wie Brown war Thoreau. (Abolitionisten wurden die Leute genannt, die, ohne einer bestimmten politischen Partei anzugehören, in Wort und Schrift auf die Abschaffung der Sklaverei hinarbeiteten.) Thoreau selbst hatte ab und zu einen flüchtigen Sklaven beherbergt und gepflegt. 1857 kam John Brown nach Concord, um dort einen Vortrag über "Sklaverei" zu halten. Thoreau wurde mit ihm bekannt. Der Augenblick des ersten Sehens schlang ein Freundschaftsband um diese beiden Männer. Browns Worte: "Baue einen Palast in dir selbst, oder die Welt wird dein Kerker" waren Thoreau aus der Seele gesprochen. Mit lebhafter Anteilnahme

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