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Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Titel: Wallander 04 - Der Mann, der lächelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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auf eine weiche Unterlage gelegt. Ob es der Schmerz im Hinterkopf war oder das Gefühl, sich in einem abgedunkelten Zimmer zu befinden, konnte er nicht sagen. Als er die Augen aufschlug, lag er auf einem Sofa in einem sehr großen Raum. Der Boden war gefliest. In einiger Entfernung standen leuchtende Monitore auf einem Tisch. Er hörte das Rauschen einer Klimaanlage, und irgendwo außerhalb seines Gesichtsfeldes tickte ein Telex. Er versuchte, den Kopf nicht zu bewegen, denn der Schmerz über dem rechten Ohr war sehr stark. Plötzlich sprach ihn jemand an, der sich direkt hinter ihm befand. Er erkannte die Stimme.
    »Der Augenblick der Torheit«, sagte Alfred Harderberg. »Wenn ein Mensch etwas tut, was ihm nur schaden oder ihn gar vernichten kann.«
    Vorsichtig drehte Wallander den Kopf, um seinem Widersacher ins Gesicht zu sehen. Harderberg lächelte. Im Hintergrund ließen sich die Konturen zweier regloser Männer erahnen.
    Harderberg ging um das Sofa herum und reichte Wallander das Funkgerät. Er trug einen eleganten Anzug, die schwarzen Schuhe glänzten.
    »Es ist drei Minuten nach Mitternacht«, sagte Alfred Harderberg. »Vor einigen Minuten hat jemand versucht, Sie zu erreichen. Wer, weiß ich natürlich nicht, und es interessiert mich auch nicht. Aber ich nehme an, jemand wartet auf Ihren Anruf. Also tun Sie ihm den Gefallen. Ich muß Sie wohl nicht erst darauf hinweisen, daß jeder Versuch, einen Notruf abzusetzen, die reine Torheit wäre.«
    Wallander schaltete auf Sendung. Ann-Britt Höglund antwortete sofort.
    »Alles in Ordnung«, sagte er. »In einer Stunde lasse ich wieder von mir hören.«
    »Hast du Ström gefunden?« fragte sie.
    |357| Er zögerte mit der Antwort. Da sah er, daß Harderberg ihm aufmunternd zunickte.
    »Ich habe ihn gefunden«, sagte Wallander. »Nächster Anruf Punkt ein Uhr.«
    Er legte das Funkgerät neben sich auf das Sofa.
    »Aha, die hübsche Kollegin«, sagte Harderberg. »Ich nehme an, daß sie sich irgendwo in der Nähe aufhält. Wir könnten sie natürlich suchen, wenn wir wollten. Aber wir verzichten darauf.«
    Wallander biß die Zähne zusammen und richtete sich auf. »Ich bin gekommen, um Ihnen mitzuteilen, daß Sie verdächtigt werden, an einer Anzahl schwerer Verbrechen mitschuldig zu sein.«
    Harderberg sah ihn nachdenklich an. »Ich verzichte auf mein Recht, einen Anwalt hinzuzuziehen. Reden Sie doch weiter, Kommissar Wallander.«
    »Sie werden verdächtigt, an dem Tod von Gustaf Torstensson und dem seines Sohnes Sten Torstensson mitschuldig zu sein. Außerdem stehen Sie unter dem Verdacht, an der Ermordung Ihres eigenen Sicherheitschefs, Kurt Ström, beteiligt gewesen zu sein. Dazu kommen Mordversuche an der Sekretärin der Anwaltskanzlei, Frau Dunér, sowie an mir und meiner Kollegin Ann-Britt Höglund. Weitere mögliche Anklagepunkte könnten sich aus dem Fall des Revisors Lars Borman ergeben, aber das wird der Staatsanwalt entscheiden.«
    Harderberg setzte sich in einen Sessel. »Wollen Sie damit andeuten, daß ich verhaftet bin?«
    Wallander spürte, daß er jeden Moment ohnmächtig werden konnte, und ließ sich auf das Sofa zurücksinken.
    »Ich verfüge nicht über einen Haftbefehl«, sagte er. »Das ändert aber nichts an der Sache.«
    Harderberg beugte sich vor und stützte das Kinn auf eine Hand. Dann lehnte er sich zurück und nickte. »Ich werde es Ihnen leichtmachen. Ich gestehe.«
    Wallander starrte ihn verständnislos an.
    »Sie haben richtig gehört: Ich bekenne mich in sämtlichen von Ihnen genannten Anklagepunkten für schuldig.«
    |358| »Auch im Fall Lars Borman?«
    »Natürlich.«
    Wallander spürte, wie die Angst wieder von ihm Besitz ergriff, kälter und drohender als zuvor. Die ganze Situation war unmöglich. Er mußte aus dem Schloß fliehen, bevor es zu spät war.
    Alfred Harderberg schaute ihn aufmerksam an, als versuchte er, die Gedanken seines Gegners zu lesen. Um eine Möglichkeit zu finden, unbemerkt einen Notruf an Ann-Britt Höglund abzusetzen, begann Wallander, Fragen zu stellen, als befänden sie sich bei einer Vernehmung. Es war ihm immer noch unklar, worauf Harderberg hinauswollte. Wußte er, wie lange sich Wallander schon auf dem Gelände aufhielt? Und was hatte Kurt Ström verraten, bevor er gestorben war?
    »Die Wahrheit«, sagte Alfred Harderberg unvermittelt. »Existiert die Wahrheit für einen schwedischen Polizisten?«
    »Die Grenze zwischen der Lüge und den Tatsachen, der wahren Wirklichkeit zu bestimmen, ist der Grund

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