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0416 - Im Namen der Hölle

0416 - Im Namen der Hölle

Titel: 0416 - Im Namen der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie hatte trotzdem Angst, denn es waren drei, die sie überrascht hatten, und sie sahen verdammt nicht so aus, als könnten sie irgendeinen Spaß vertragen.
    Noch lag sie im Sand und spielte die Bewusstlose, aber sie hatte den Kopf zur Seite gedreht, ein Auge geöffnet, um die anderen beobachten zu können.
    Zunächst sah sie nur die dunklen Wellen, die an Land rollten und im Sand versickerten.
    Der Himmel war dunkel, der Wind kühl, aber Lizzy kümmerte sich darum nicht. Sie hatte sich diesen Strand in Kalifornien ausgesucht, um ungestört ihren Beschwörungen nachgehen zu können, denn ihr wahrer Freund und Herr war einzig und allein der Teufel.
    Ihn rief sie in den einsamen Vollmondnächten an. Manches Mal hatte er sich schon bei ihr gemeldet, nun aber waren drei andere gekommen, und diese Wesen, von denen sie noch nie etwas gehört hatte, meinten es gar nicht gut mit ihr.
    Jemand kam auf sie zu, sie hörte die Schritte.
    Sehr langsam, aber unbeirrbar. Er musste genau über den Uferstreifen gehen, der zwischen ihr und dem Meer lag. Noch ein paar Sekunden, dann würde er in ihrem Blickfeld erscheinen.
    Er trug Stiefel, das wusste sie, wie auch der andere, denn die beiden glichen sich, als wären sie Zwillinge.
    Ein Schatten erschien.
    Kein Stiefelleder, sondern ein schimmernder, fast spiegelnder Schatten, der wie ein gewaltiges Pendel von einer Seite zur anderen schwang und dabei eine Kontur annahm.
    Es war die übergroße Klinge eines Henkerbeils!
    Der Schock saß tief in Lizzy. Sie schluckte. Sie wusste von dem Beil, aber zum ersten Mal sah sie es aus der Nähe. Okay, man hatte ihr die Arme brechen können, aber wenn sie ihr den Schädel abschlugen, nutzte auch die magische Trance nichts mehr.
    Wieder schwang das Beil vor, und dann sauste die Schneide eine Fingerbreite vor ihrer Nasenspitze in den Sand und verschwand darin. Lizzy erschrak und zuckte zusammen, und das musste wohl bemerkt worden sein, denn die Person, der das Beil gehörte, baute sich vor Lizzy auf. Das in den Sand gestellte Beil zwischen den Beinen.
    Was wollte er von ihr?
    Noch sprach er nicht, aber er bückte sich plötzlich, und eine Hand griff in das lange Blondhaar, drehte es zusammen, sodass Lizzy mit einem Ruck in die Höhe gezogen wurde. Das Gesicht der Hexe verzerrte sich, doch nicht ein Laut drang über ihre Lippen.
    Sie blieb ruhig.
    Wie eine Puppe hing sie im harten Griff des anderen, ihre Arme schlenkerten, als sie herumgedreht und gegen einen Felsen gedrückt wurde, an den sie sich lehnen musste.
    »Bleib so!«
    Die dumpfe Stimme war hinter ihr aufgeklungen. Lizzy wusste, wer gesprochen hatte. Es war der Waffenlose gewesen. Für sie war er der Schlimmste.
    Sie hörte seine Schritte, wie sie durch den feinen Sand schleiften.
    Seine Gestalt erschien von der Seite, ging noch ein wenig vor und blieb dann stehen, sodass sie ihn direkt ansehen konnte.
    Er trug einen Talar. Richter und Attorneys sahen so aus. Einen langen, leicht glänzenden, bis zum Boden reichenden Mantel, mit einem weißen, runden Ziehharmonikakragen, der eng um seinen Hals lag. Ob der Mann überhaupt einen Hals hatte, war fraglich, denn aus dem Kragen schaute ein gelblicher Knochenschädel mit weißen Augen und einem breit grinsenden Maul, in dem die Zähne wie Stifte wirkten. Aus den Ärmeln lugten keine normalen Hände, sondern lange Knochenfinger, von denen die Haut abgefallen war.
    Er war der Richter und die anderen beiden, die sich aus dem Hintergrund lösten, seine Henker.
    Ihre dunklen Kapuzen reichten bis auf die Brust und tief in den Rücken hinein. Zu den Stiefeln trugen sie dunkelrote Hosen und darüber jeweils ein Lederwams.
    So hatten früher die mittelalterlichen Henker ausgesehen, und auch der Richter stand ihnen in seiner Kleidung in nichts nach.
    Lizzy starrte sie an. Die Hexe ahnte, was ihr bevorstand. Bestimmt sollte eine Gerichtsverhandlung stattfinden, bei der sie die Angeklagte war.
    Der Strand war einsam. Hierher verirrte sich so gut wie niemand.
    Zudem lag praktisch gegenüber die alte Festung Alcatraz, eine Insel der Schwerverbrecher, die seit einigen Jahren schon leer stand, aber noch immer wegen ihrer Vergangenheit für Gesprächsstoff sorgte.
    »Fangen wir an!« sprach der Richter mit dem Knochenschädel.
    »Du bist Lizzy, wie wir wissen.«
    »Ja, ja.«
    »Und eine Hexe!«
    »Auch das!«
    »Wir haben dir die Arme gebrochen, aber du hast nicht geschrien. Bist du wirklich so stark?«
    Da begann Lizzy, kreischend zu lachen. Ihre blonden Haare

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