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Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Wallander 04 - Der Mann, der lächelte

Titel: Wallander 04 - Der Mann, der lächelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henning Mankell
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paar Schritte rückwärts, strauchelte jedoch und fiel. Tolpin hatte wie unter Schock zugesehen. Jetzt griff er unter die Jacke nach seiner Waffe. Wallander schoß und traf ihn in den Oberschenkel. Im Fallen riß ihn der durchtrainierte Killer mit. Wallander schoß erneut. Er sah nicht, wo er getroffen hatte; er registrierte nur, daß Obadia schwer zusammensackte und vor Schmerzen schrie.
    Wallander kämpfte sich frei. Wahrscheinlich waren auch die Piloten bewaffnet. Als er die Pistole auf den Einstieg des Helikopters richtete, entdeckte er lediglich einen jungen Mann, der verängstigt schien und die Hände über den Kopf erhoben hatte. Wallander schaute zu den beiden Männern, auf die er geschossen hatte. Sie lebten. Er nahm Tolpins Waffe und warf sie in hohem Bogen fort. Dann ging er zum Hubschrauber. Der Pilot hielt die Hände immer noch hoch. Wallander bedeutete ihm zu verschwinden. Dann trat er zurück und beobachtete, wie der Helikopter abhob und mit blendenden Scheinwerfern über das Schloßdach davonschwebte. Er nahm alles wie im Nebel wahr. Als er sich über die Wange strich, sah er Blut an der Hand. Zementsplitter hatten ihn verletzt, ohne daß er es gespürt hatte.
    Dann eilte er zum Stall hinüber. Sofia war dabei, eine der Boxen auszumisten. Als sie ihn sah, schrie sie vor Schreck auf. Er versuchte zu lächeln, aber sein Gesicht war unter dem trocknenden Blut wie erstarrt.
    »Alles in Ordnung«, keuchte er und rang nach Luft. »Aber du mußt mir helfen. Ruf einen Krankenwagen. Auf der Wiese vorm Schloß liegen zwei Männer mit Schußverletzungen. Danach habe ich weitere Aufgaben für dich.«
    Dann dachte er an Alfred Harderberg.
    Jeder Augenblick zählte.
    |366| »Ruf einen Krankenwagen«, wiederholte er. »Es ist vorüber.«
    Als er den Stall verlassen wollte, rutschte er in dem von vielen Pferdehufen durchgewalkten Matsch aus und schlug der Länge nach hin. Er rappelte sich auf und taumelte in Richtung Tor. Er war nicht sicher, ob er es schaffen würde.
    Ann-Britt Höglund war gerade aus dem Auto gestiegen, um sich die Beine zu vertreten, als sie ihn kommen sah. An dem Schrecken in ihrem Gesicht konnte er ablesen, wie sein Anblick auf sie wirkte. Er war blutbeschmiert und schmutzig, seine Kleider zerrissen. Aber es war keine Zeit für Erklärungen, er hatte nur ein Ziel – zu verhindern, daß Alfred Harderberg das Land verließ. Er rief ihr zu, in den Wagen zu steigen. Bevor sie die Tür schließen konnte, hatte er schon gewendet und gab Vollgas. Die rote Ampel an der Zufahrt zur Hauptstraße ignorierte er.
    »Wie kommt man am schnellsten zum Flugplatz von Sturup?« fragte er.
    Sie nahm eine Karte aus dem Handschuhfach und beschrieb ihm den Weg. Wir schaffen es nicht, dachte er. Es ist zu weit, und die Zeit ist zu knapp.
    »Ruf Björk an«, sagte er.
    »Ich habe seine Privatnummer nicht hier.«
    »Verdammt, dann ruf im Polizeigebäude an!« schrie er. »Denk doch ein bißchen mit!«
    Sie tat, wie ihr geheißen. Als der Kollege an der Telefonvermittlung fragte, ob der Anruf nicht bis zu Björks Eintreffen warten könne, begann auch sie zu schreien. »Was soll ich Björk sagen«, rief sie, als sie die Nummer endlich hatte.
    »Alfred Harderberg ist dabei, mit seinem Flugzeug das Land zu verlassen. Björk muß das verhindern. Es bleibt ihm vielleicht nicht mal eine halbe Stunde Zeit.«
    Björk kam ans Telefon. Sie wiederholte Wallanders Sätze, ohne etwas hinzuzufügen. Dann reichte sie ihm den Hörer. »Er will mit dir sprechen.«
    Wallander nahm den Apparat und fuhr langsamer.
    »Was meinst du damit, ich soll Harderbergs Flugzeug stoppen?« schnarrte Björks Stimme.
    |367| »Er hat Gustaf und Sten Torstensson auf dem Gewissen. Außerdem ist Kurt Ström ermordet worden.«
    »Bist du sicher? Wo treibst du dich überhaupt herum? Warum ist die Verbindung so schlecht?«
    »Ich bin auf dem Weg von Schloß Farnholm nach Sturup. Wir haben jetzt keine Zeit zum Streiten. Auch für Harderberg zählt jede Sekunde. Wir müssen ihn aufhalten! Wenn seine Maschine gestartet ist und den schwedischen Luftraum verlassen hat, werden wir ihn nie mehr kriegen!«
    »Das hört sich sehr merkwürdig an«, sagte Björk. »Was hattest du denn so früh am Morgen auf Schloß Farnholm zu suchen?«
    Wallander durchzuckte der Gedanke, daß die mißtrauischen Fragen seines Vorgesetzten berechtigt waren. Wie hätte er selbst in Björks Situation reagiert?
    »Ich weiß, daß es verrückt klingt«, sagte er. »Aber du mußt mir

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