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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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kleine Ohren in dem Schaum verschwinden und tauchte mit geschlossenen Augen danach. Auf diese Weise sah Paul nicht, was sich als nächstes ereignete.
    Dicht über den Köpfen der wie versteinert stehenden Zuschauer öffnete sich ein rundes Luk mit etwa zwei Meter Durchmesser. Dann wurden krallenbewehrte Pfoten, ein dicht behaarter Schwanz und ein violetter Pelz mit grünen Streifen sichtbar.
    »Teufel!« kreischte Ida. »Sie hat gesagt, daß es Teufel sein müssen!«
    »Tiger!« rief Harry McHeath. Doc nickte überrascht und dachte: Wie in einem utopischen Film – die Tigermenschen vom Mars!
    »Kaiserin!« flüsterte der Ladestock und sank in die Knie.
    Riesige violette Augen mit schwarzen Pupillen betrachteten die Menschen nacheinander, aber ohne großes Interesse.
    Der zweite große Brecher war nur noch dreißig Meter entfernt. Die Plattform ritt auf ihrem Kamm wie ein Surfboard überall schwammen Klappstühle, und im Hintergrund tauchten auch große Trümmer des Hauses auf.
    Eine grüne Pfote richtete eine graue Pistole mit kegelförmiger Mündung auf das Wasser und bewegte sie rasch hin und her.
    Die erstaunten Beobachter sahen weder einen Lichtblitz noch ein Glühen noch etwas anderes, aber der Brecher sank trotzdem in sich zusammen und löste sich auf. Die Plattform wurde wieder auf das Meer hinausgetragen, die Trümmer des Hauses schwammen in Richtung Vandenberg davon. Auch der Schaum war mit einem Schlag verschwunden. Das Wasser war kaum noch hüfthoch und nicht mehr so gefährlich wie der erste Brecher, als es endlich herankam.
    Die graue Pistole wurde weiter von links nach rechts und wieder zurück bewegt.
    Ein heftiger Windstoß kam vom Land her auf das Wasser zu. Doc verlor das Gleichgewicht und wäre fast gefallen. Rama Joan hielt ihn an der Schulter zurück.
    Pauls Kopf und Schultern tauchten aus dem Wasser auf. Er hielt eine tropfnasse Katze fest, die sich an seiner Jacke festkrallte.
    Der Wind verstärkte sich noch.
    Das seltsame Lebewesen aus der Untertasse beugte sich nach vorn und schien immer länger zu werden, bis es Paul fast erreichte.
    Die graue Pistole fiel nach unten. Margo fing sie geistesgegenwärtig auf.
    Violette Krallen gruben sich in Pauls Schultern, dann wurde er gemeinsam mit Miau mit geradezu übermenschlicher Kraft durch das Luk gehoben. Margo und Doc und Rama Joan, die sich gegenseitig festhielten, um nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren, beobachteten diesen Vorgang ganz deutlich.
    Der violett-grüne Tiger schob Paul und Miau durch das Luk und schwang sich hinter ihnen in die Untertasse zurück.
    Dann war die Untertasse plötzlich übergangslos mehrere hundert Meter über den Köpfen der Menschen. Sie wurde rasch kleiner und sah jetzt wirklich wie eine Untertasse aus.
    Margo steckte die graue Pistole in ihre Lederjacke.
    Der Wind legte sich plötzlich, wie er gekommen war.
    Die Untertasse verschwand.
    Dann stolperten sie alle Hand in Hand den Strand hinauf, während das knietiefe Wasser ins Meer zurückströmte.

18

    Paul Hagbolt fand sich in einer fremden Umgebung wieder, als er aus seiner zeitweiligen Betäubung erwachte. Seine ersten Eindrücke waren noch völlig unzusammenhängend, aber er registrierte warme, atembare Luft, aromatische Düfte und graue Pastelltöne mit rosa Schattierungen – aber auch einzelne grüne Flecken.
    Im ersten Augenblick war er sich noch nicht völlig darüber im klaren, daß er sich jetzt im Innern der Untertasse befand. Er glaubte eher an einen plötzlichen Übertritt in eine andere Existenzebene.
    Er hatte die Untertasse kaum bewußt wahrgenommen. Während die anderen zu ihr aufsahen, hatte er mit dem salzigen Wasser gekämpft und dabei Miau an sich geklammert. Als er plötzlich nach oben gerissen worden war, hatte er noch geglaubt, den Kamm des nächsten Brechers erreicht zu haben, der ihn mit sich forttrug.
    Dann hatte er rasch hintereinander drei Beobachtungen gemacht, die ihm lebhaft im Gedächtnis geblieben waren: erstens, ein riesiges Katzengesicht in Grün und Purpur; zweitens, ein Augenpaar mit unglaublich dunkelblauer Iris um sternförmige Pupillen; und drittens, eine lange, schmale handgroße Pfote mit braunen Ballen und vier dunkelgrauen Krallen. Er hatte den Eindruck gehabt, daß sie eben noch im Kragen seiner Jacke verhakt gewesen waren – vielleicht sogar in seinem Nacken.
    Im nächsten Augenblick schwebte er ohne die geringste Anstrengung durch ein warmes, graues, grünes und rosafarbenes Meer. Erst jetzt begann Paul

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