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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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wir wenigstens genügend Bargeld mitgenommen?« erkundigte er sich jetzt.
    »Selbstverständlich Mister Kettering, wir haben die Wandsafes ausgeräumt«, versicherte Barbara ihm. Sie legte die Hand auf ihre Tasche und genoß das beruhigende Gefühl, das ihr die dicken Bündel Geldscheine vermittelten.
    Der Rolls-Royce fuhr langsamer. Der letzte Wagen, der sie überholt hatte, stand schräg im Straßengraben, so daß seine Motorhaube kaum noch aus dem Wasser ragte. Die vier Männer, die in dem Wagen gesessen hatten, blockierten jetzt die Straße und winkten aufgeregt.
    Dieser Anblick machte Barbara nervös. »Nicht langsamer werden!« rief sie Benjy zu und klammerte sich an der Rückenlehne seines Sitzes fest. »Fahren Sie geradeaus weiter!«
    Benjy fuhr noch langsamer.
    »Tun Sie, was Miß Katz Ihnen gesagt hat, Benjamin«, befahl der alte KKK. »Schneller!« fügte er noch hinzu und bekam einen Hustenanfall.
    Barbara sah, daß Benjy den Kopf zwischen die Schultern einzog, und stellte sich vor, wie er die Augen zusammenkniff, während er auf das Gaspedal trat.
    Die vier Männer warteten, bis die Limousine kaum noch fünf Meter von ihnen entfernt war. Erst dann sprangen sie fluchend und schreiend zur Seite. Ihr Bluff war von Anfang an nicht sehr überzeugend gewesen.
    Barbara warf einen Blick aus dem Rückfenster und sah, daß einer der Männer eine Pistole gezogen hatte. Aber die anderen warfen sich auf ihn, so daß er nicht zum Schuß kam.
    Vielleicht hätten wir doch anhalten sollen, überlegte Barbara.

24

    »Okay, alles aussteigen!« rief Doc. »Wir legen eine kurze Pause ein, damit jeder ein paar Schritte gehen oder hinter dem nächsten Busch verschwinden kann«, fügte er noch hinzu und versuchte seiner heiseren Stimme einen fröhlichen Klang zu geben. »Wojtowicz, jetzt haben wir offenbar die Straßensperre erreicht, die Ihrer Meinung nach kommen mußte.«
    Die Mitglieder der Gruppe kletterten bereitwillig aus dem Bus, obwohl die meisten sich gleichzeitig über den Aufenthalt beschwerten, und blieben in der kalten feuchten Höhenluft stehen. Hinter ihnen ging die Sonne unter und strahlte dabei ein seltsam grünes Licht aus – die Wissenschaftler der Gruppe waren sich darüber einig, daß daran Vulkanasche schuld sein mußte, die bereits in die Stratosphäre gelangt war, aber der Ladestock murmelte irgend etwas von einer Aura des neuen Planeten.
    Allen war klar, daß sie an diesem Tag einiges mitgemacht hatten und daß sich jetzt die Auswirkungen der schlaflos verbrachten letzten Nacht bemerkbar machten.
    Der gelbe Anstrich des Schulbusses und der weiße Lack des Lieferwagens, der unmittelbar hinter dem Bus stand, zeigten breite schwarze Rauchspuren, denn beide Fahrzeuge waren den Buschfeuern nur mit knapper Not entkommen. Clarence Dodds linke Hand trug einen dicken Verband. Der kleine Mann hatte sich schwere Verbrennungen zugezogen, während er eine Plane hochhielt, um Ray Hanks, Ida und sich selbst vor den Flammen zu schützen.
    Hunter fluchte laut, als er fast aus dem Bus gefallen wäre, weil mitten im Gang noch zwei Schaufeln lagen, die vorher dazu benutzt worden waren, einen breiten Riß in der Straßendecke aufzufüllen, so daß die beiden Fahrzeuge dieses Hindernis überwinden konnten. Er stieß die Schaufeln mit dem Fuß unter den nächsten Sitz und fluchte dabei nochmals vor sich hin.
    Einige Mitglieder der Gruppe sahen reichlich durchnäßt aus, und die schwarzen Flecke auf dem Bus und dem Lieferwagen zeigten helle Streifen, denn zehn Minuten nach dem Wettrennen mit dem Buschfeuer war ein Wolkenbruch über den Bergen niedergegangen. Im Osten war der Himmel noch immer pechschwarz, aber nach Westen zu zogen nur kleinere Wolken in großer Höhe vorbei.
    Sie hatten in der Zwischenzeit fast dreißig Kilometer auf der Bergstraße zurückgelegt und standen jetzt auf dem vorletzten Hügelrücken. Nur noch eine größere Erhebung war zu überwinden, dann fiel die Straße wieder in das Tal ab, wo Vandenberg drei und die Bundesstraße 101 zu erreichen waren, die von Los Angeles aus nach Norden in Richtung Santa Barbara und San Francisco führte.
    Doc hatte sich einen Regenmantel geliehen, der noch immer große nasse Flecken aufwies. Jetzt warf er sich den Mantel um die Schultern und ging allen anderen voran auf der Straße weiter. Margo und Rama Joan blieben dicht hinter ihm.
    An dieser Stelle verlief die Bergstraße auf einem natürlich entstandenen Felsvorsprung, der durch Sprengungen verbreitert worden war.

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