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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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ihn finden«, stellte Hester fest. »Er muß sich irgendwo ausstrecken können.«
    Benjy fuhr langsamer, weil er ein Straßenschild lesen wollte. »Sie verlassen jetzt die Everglades und kommen in das Hochland.« Er lachte plötzlich fröhlich. »Das Wort Hochland gefällt mir wirklich!«
    Ist das Land wirklich hoch genug? fragte Barbara sich.

25

    Doc und Margo folgten dem felsigen Steilhang bis zum höchsten Punkt und suchten die Umgebung der Straße zweihundert Meter weit jenseits der Sperre ab, ohne das geringste Anzeichen für die Gegenwart anderer Menschen zu finden. Das einzige Lebenszeichen in dieser verlassenen Gegend waren einige Eidechsen, die rasch zwischen den Steinen verschwanden, als sie Schritte hörten. Das breite Tal zwischen den beiden letzten Bergrücken war schwarz verbrannt und enthielt nur einige kümmerliche Büsche an unzugänglichen Stellen, die das Feuer überstanden hatten. Vermutlich hatte hier noch vor wenigen Stunden ein Buschfeuer gewütet – was zumindest erklärte, weshalb nicht mehr Leute in diese Richtung gefahren waren.
    Clarence Dodd und Harry McHeath schlossen sich dem Erkundungsteam an, so daß die von Doc gestellte Aufgabe schon eine Viertelstunde später zur allgemeinen Zufriedenheit als gelöst betrachtet werden konnte. McHeath berichtete, daß die beiden Revolver des Mannes mit dem schwarzen Hut trotz eifriger Suche unauffindbar geblieben waren.
    Die beiden Wagen auf der anderen Seite des Felsens waren nicht abgeschlossen; Doc öffnete die Türen und steckte die Zündschlüssel ein. Doddsy schrieb die Namen der Besitzer von der Zulassung ab, wobei er seine Taschenlampe benützen mußte, weil das Tageslicht nicht mehr ausreichte. Dabei überlegte er sich, ob einer dieser beiden Autobesitzer der Mörder war. Er und seine Begleiter mußten in den beiden Wagen gekommen sein; das Mädchen in dem roten Sportwagen war aus der anderen Richtung gekommen. An dieser Stelle hatten alle drei Fahrzeuge anhalten müssen – und dann, vermutlich vor dem Regen, während im Hintergrund noch das Feuer wütete ... am besten dachte man gar nicht darüber nach.
    In der Zwischenzeit hatten Hunter und die Hixons die Leiche der jungen Frau in die Plane des Lieferwagens gewickelt. Das mit einem Seil verschnürte Bündel wurde dann zwanzig Meter weit den Abhang hinaufgetragen und in einer niedrigen Höhle abgelegt, die der junge Harry McHeath entdeckt hatte. Doddsy legte einen kurzen Bericht bei, den er mit wasserfester Tinte geschrieben hatte, und schilderte darin die Auffindung der Leiche. Darunter standen die mit einem großen Fragezeichen versehene Adresse und der Name der jungen Frau, wie sie auf der Zulassung des Thunderbirds wiedergegeben waren. Der Ladestock murmelte ein kurzes Gebet und bekreuzigte sich dann, während die anderen mit gesenkten Köpfen hinter ihm standen.
    Dann fühlten sie sich alle wieder etwas besser, obwohl ihnen jetzt deutlicher als zuvor zu Bewußtsein kam, daß sie müde und erschöpft waren, so daß eine Weiterfahrt nicht in Frage kam – die wegen der versperrten Straße ohnehin nicht ohne weiteres möglich gewesen wäre. Sie richteten sich für die Nacht ein und brachten vor allem die beiden Verletzten in dem Schulbus unter, weil es vor Tagesanbruch noch erheblich kühler werden würde. Hixon machte sich wegen der Felsen über der Straße Sorgen und fürchtete, daß sie bei einem weiteren Erdbebenstoß auf die Fahrzeuge herabstürzen könnten. Aber Doc beruhigte ihn mit dem Hinweis darauf, daß die Anziehungskraft des Wanderers vermutlich bereits in den ersten Stunden nach seinem Erscheinen alle Erdbewegungen ausgelöst hatte, die zu erwarten waren. Außerdem hatten die Felsen bisher alle Stöße überstanden, ohne ihre Lage zu verändern.
    Doc entschied, daß jeweils zwei Mitglieder der Gruppe in warme Decken gehüllt auf einem Felsvorsprung über der Straße Wache halten sollten. Die Posten würden eines der beiden Gewehre und Margos graue Pistole mit auf Wache nehmen. Doddsy und McHeath waren bis Mitternacht an der Reihe, Ross Hunter und Margo von Mitternacht bis zwei Uhr dreißig, er selbst und Rama Joan von halb drei bis Tagesanbruch. Hixon erhielt das zweite Gewehr und sollte im Fahrersitz des Busses schlafen. Die beiden Frauen, die als Posten eingeteilt waren würden im Führerhaus des Lieferwagens mit Ann schlafen. Als Wanda eine halblaute Bemerkung über die seltsame Wacheinteilung machte, fuhr Doc sie an, sie solle lieber froh sein, daß sie nicht selbst

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