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Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
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wie er dort fünf Männer wiederbelebte, die ich für tot gehalten hätte. Wir kehrten in das kleine Schiff zurück, unternahmen einige weitere Rettungsversuche und gingen wieder an Bord des Raumschiffes.
    Von London aus flogen wir nach Portugal, wo Lissabon durch ein Erdbeben fast völlig zerstört worden war. Dort sah ich, wie ...«
    Während Dufresne weitersprach, hatte Paul das Gefühl, daß seine Worte – selbst wenn er nichts als die Wahrheit sagte – sinnlos und zwecklos waren – leeres Geschwätz am Rand der Ereignisse, die unaufhaltsam auf ihren Höhepunkt zutrieben, den kein Mensch beeinflussen konnte. Die Augenöffnungen schienen zynisch zu blinzeln oder sich gelangweilt zu schließen. Der Schuldirektor hörte den mühsam vorgebrachten Bericht an, ohne wirklich darauf zu achten.
    Offenbar hatte Paul instinktiv richtig geraten, denn der seltsame Raum verschwand plötzlich ohne die geringste Warnung. Statt dessen sah er jetzt wieder das vertraute Innere der Untertasse vor sich, das allerdings jetzt grün schimmerte, während es zuvor rosa gewesen war. Dann hörte er auch Tigerishkas Stimme vom Kontrollpult her: »Der Versuch ist fehlgeschlagen. Unser Verhandlungsangebot wird zurückgewiesen. Steigt in euer Schiff um und landet auf der Erde. Beeilt euch! Ich trenne die Verbindung, sobald ihr in dem ›Baba Yaga‹ seid. Nochmals vielen Dank für eure Hilfe. Auf Wiedersehen, Don Merriam. Auf Wiedersehen, Paul Hagbolt.«
    Im Deck vor ihnen öffnete sich das runde Luk. Don kletterte wortlos hinunter und verschwand in der Röhre, die zu seinem Schiff führte.
    Paul sah Tigerishka an.
    »Schnell!« drängte sie.
    Miau strich um seine Knöchel. Paul bückte sich und hob das kleine Tier auf. Er streichelte es langsam und schüttelte dabei den Kopf.
    »Ich bleibe hier«, sagte er.
    »Du mußt aber gehen, Paul«, antwortete Tigerishka. »Die Erde ist deine Heimat. Schnell, wir haben nicht mehr viel Zeit!«
    »Ich möchte bei dir bleiben«, wiederholte Paul eigensinnig. Miau drehte und wand sich, aber er hielt sie fest.
    »Bitte, geh jetzt sofort, Paul«, drängte Tigerishka. Sie kam näher heran und sah ihm ins Gesicht. »Du mußt auf die Erde zurück.«
    »Aber ich bleibe hier, hörst du?« Seine Stimme war plötzlich so laut und wütend, daß Miau Angst bekam und ihn kratzte. Er hielt sie fest und fuhr fort: »Selbst als Haustier wie Miau, wenn es nicht anders geht. Aber ich bleibe.«
    Tigerishka stand jetzt dicht vor ihm. »Nicht einmal als das«, sagte sie nachdrücklich. »Dazu ist der Unterschied zwischen unseren geistigen Fähigkeiten nicht groß genug. Du mußt jetzt gehen, Paul!«
    »Tigerishka«, begann er nochmals, »ich ...«
    Sie handelte blitzschnell, riß ihm Miau aus den Händen und schlug ihm ins Gesicht. Die Spitzen ihrer Krallen waren rot, als sie die Tatze sinken ließ.
    »Verschwinde!« fauchte sie Paul an.
    Er ging einen Schritt zurück, dann noch einen und hatte endlich das Luk erreicht. Das künstliche Schwerefeld drückte ihn nach unten in die Röhre. Während er nach unten schwebte, sah er noch einmal Tigerishka über sich. Von seiner Wange strömte Blut und sammelte sich in roten Tropfen an der silbernen Wandung der Röhre. Dann schloß sich das grüne Luk geräuschlos.
     

38
     
     
    Die Untertassen-Beobachter fuhren ohne Behinderung in Vandenberg zwei ein – wie Arbeiter, die zur Nachtschicht in die Fabrik kommen.
    Der Maschendrahtzaun, der noch vor einer Stunde unter Wasser gestanden hatte, war unbewacht. Das große Haupttor stand weit offen und wurde nicht wie sonst üblich von Scheinwerfern angestrahlt. Das einzig Bemerkenswerte war eigentlich nur die fünfzehn Zentimeter hohe Schlammschicht, die alles bedeckte. Deshalb fuhren sie einfach durch – die meisten waren allerdings ausgestiegen, weil die beiden Wagen sonst nicht vorangekommen wären – und krochen die Rampe hinauf, die zu dem Hochplateau führte.
    Hunter fuhr den Thunderbird. Auf dem Rücksitz, der im Grunde genommen etwas zu klein für sie war, lag Wanda ausgestreckt und atmete schwer. Nicht einmal Wojtowicz war es gelungen, ihr den neuen Herzanfall auszureden.
    Mrs. Hixon steuerte den Lieferwagen, weil Bill Hixon den Himmel beobachten wollte, wo der Fremde und der Wanderer jetzt fast genau im Zenit standen – und weil ihr die beiden komischen Planeten völlig gleichgültig waren, was sie mehr als einmal beteuert hatte. Sie saß allein im Führerhaus – Pop hatte bleiben wollen, aber sie hatte ihn hinausgeworfen,

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