Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wanderer im Universum

Wanderer im Universum

Titel: Wanderer im Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Leiber
Vom Netzwerk:
die Haare. Rama Joan lächelte, als sie ihre Tochter hinter sich her aus dem Wagen zog.
    »Kein Wasser in der Mulde«, rief Hunter zurück. In diesem Augenblick rutschte er aus. »Aber die Straße ist hier verdammt glatt«, fügte er hinzu, als er wieder auf die Beine gekommen war. »Die nasse Asche ist gefährlich.«
    Rama Joan lächelte nicht mehr, als sie Doc zuflüsterte: »Können wir die Mulde nicht irgendwie auffüllen?«
    Doc antwortete ebenso leise: »Dazu haben wir einfach nicht genug Zeit. Wir müssen damit rechnen, daß demnächst die betrunkenen Halbstarken auftauchen, die es auf Margo, Hunter und Hixon abgesehen hatten. Deshalb dürfen wir keine Minute verlieren.« Er setzte sich hinter dem Steuer zurecht und rief: »Vorsicht, ich komme!«
    Er fuhr so schnell, daß der Thunderbird ohne die geringste seitliche Bewegung die Mulde überwand. Er parkte den Sportwagen zwanzig Meter weiter und trabte zu Rama Joan, Margo und Hunter zurück, die auf einem Felsen über dem Einschnitt standen.
    »Eigentlich fast enttäuschend«, stellte Doc fest. »Wahrscheinlich bin ich nur auf meine alten Tage nervös geworden.« Hunter und Margo lachten. Rama Joan lächelte unsicher.
    »Mister Brecht!« rief Ida. »Ray Hanks will sich nicht abladen lassen.«
    Doc zuckte mit den Schultern und antwortete: »Okay, wenn er es riskieren will! Fahren Sie los, Hixon!«
    Der Lieferwagen kam rasch in Fahrt. Erst als er an ihnen vorbei in Sicherheit war, sahen sie, daß Mrs. Hixon ebenfalls auf der Ladefläche geblieben war, um Hanks festzuhalten.
    Die Fahrgäste des Schulbusses kamen nacheinander heran: der Ladestock, Wanda – und Ida, aber nicht Wojtowicz, der mit Ann bei Harry McHeath geblieben war; schließlich noch Clarence Dodd und Pop, die erregt miteinander diskutierten.
    Doc drückte sich seinen schwarzen Hut in die Stirn und ging auf die beiden zu. »Ich weiß, ich weiß!« sagte er, als Pop den Mund öffnete. »Die Hinterreifen sind glatter als je zuvor ... und so weiter. Überlassen Sie das ruhig mir.«
    »Ein Zylinder setzt manchmal aus«, rief Pop hinter ihm her, aber Doc ging rasch weiter auf den Bus zu. Ann kicherte, Wojtowicz und McHeath lachten, als Doc irgend etwas zu ihnen sagte, bevor er in den Bus kletterte. Der Motor heulte auf, dann beschleunigte der Bus, schien aber gleich wieder zu zögern.
    »Meistens ruckt der zweite Gang ein bißchen«, murmelte Pop vor sich hin.
    Der Bus fuhr langsam in die Mulde. Die Vorderräder befanden sich schon wieder auf der Straße, als die hinteren zu rutschen begannen. Doc gab Vollgas. Die Hinterräder drehten leer durch. Doc schlug die Räder ein und bremste. Der Bus rutschte rückwärts und gleichzeitig zur Seite auf den Abgrund zu.
    McHeath drückte Wojtowicz sein Gewehr in die Hand und rannte zu dem Bus hinüber.
    Der Bus rutschte jetzt nicht mehr, denn ein Vorderrad hatte einen größeren Stein erfaßt, der wie ein Bremsklotz wirkte. Die vor Schreck wie gelähmten Zuschauer sahen Doc aufstehen und nach dem Hebel greifen, mit dem die vordere Tür geöffnet wurde.
    Hunter drehte Margo plötzlich mit einem Ruck zu sich herum, griff in ihre Jacke und holte die Impulspistole daraus hervor.
    Doc hatte die Tür geöffnet und streckte den Kopf hinaus. Dann sprang der Stein unter dem Vorderreifen weg. Die Hinterräder des Busses rutschten über den Straßenrand, so daß der Boden unter Docs Füßen sich noch mehr neigte. Das Fahrgestell schlug auf die Felsen und rutschte kratzend darüber hinweg.
    Hunter bewegte den kleinen Hebel an der Unterseite des Pistolenlaufes, so daß er jetzt nicht mehr auf die Mündung, sondern auf den Griff zeigte.
    Docs Oberkörper ragte bereits aus der Bustür, als ein plötzlicher Ruck durch das Fahrzeug ging, der ihn wieder zurückwarf. Während der Bus weiterrutschte, nahm Doc seinen schwarzen Hut ab und winkte seinen Freunden damit zu.
    Hunter zielte mit der Impulspistole auf ihn und drückte auf den Feuerknopf.
    Docs Gesicht und Arm waren bereits verschwunden, aber der schwarze Hut kam über die Felskante zurückgesegelt. Gleichzeitig wehte ein eisiger Wind.
    McHeath ließ sich am Rand des Abgrundes auf Händen und Knien nieder und starrte nach unten.
    Der Boden unter ihren Füßen zitterte leise, als das Aufprallgeräusch nach oben drang.
    Der kalte Wind wurde noch stärker. Der schwarze Hut segelte geradewegs auf Hunter zu und blieb auf der Mündung der Impulspistole hängen. Ein kleiner Felsbrocken rollte ebenfalls bergauf. Hunter ließ den

Weitere Kostenlose Bücher