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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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Marsianer bauen die besten Schiffsrümpfe, wir haben die besten Antriebssysteme entwickelt. Irgendwann im kommenden Jahr - im kommenden Uranus-Jahr - werden wir die Lichtmauer durchbrechen. Dann können wir nach Lalande starten.«
    Newrose richtete sich auf und starrte den Stythen an. »Das ist unmöglich. Die Lichtgeschwindigkeit ist die absolute Geschwindigkeit.«
    »Es gibt nichts Absolutes«, sagte Tanoujin, »und es gibt keine Grenzen.«
    »Aber...«
    »Wir müssen es tun. Wachstum ist der Zweck des Lebens. Und für das Wachstum brauchen wir die Zusammenarbeit aller Menschen in diesem System. Falls es zu Widerstand kommen sollte, werde ich damit fertig.«
    »Jawohl, Akellar«, sagte Newrose.
    »Sie können gehen.«
    »Jawohl, Akellar.« Newrose trat drei Schritte zurück. Sein rundes Gesicht war kalkweiß. Er verließ den Raum. Als er die Tür geöffnet hatte, schoben zwei Kellner einen zweiten Servierwagen herein. Die beiden jungen Offiziere nahmen ihn ihnen ab.
    Tanoujin wandte sich an Cam Savenia. »Haben Sie alles ausgearbeitet?«
    Cam Savenia blickte Paula an.
    »Sie ist aus der Sache heraus«, sagte Tanoujin. Junna brachte ihm ein frisches Glas Wasser.
    »Ich habe alles«, sagte Cam Savenia, »Namen und Adressen, Treffpunkte, sogar die Verstecke und Fluchtrouten. Ich könnte innerhalb von zwei Tagen fünfzigtausend Dissidenten einfangen lassen.«
    »Gut.«

    Die beiden jungen Offiziere hoben die Deckel von den Schüsseln und Platten auf dem Servierwagen. Paula reckte den Hals.
    Auf einer der Platten lag ein Brathuhn, umgeben von verschiedenen Gemüsen. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen.
    »Was ist mit Newrose, Akellar?« fragte Cam Savenia.
    »Um den werde ich mich kümmern. Sie können gehen.«
    Cam Savenia verneigte sich tief und trat drei Schritte zurück.
    Paula fuhr sich mit der Hand über die Augen. Sie fühlte Mitleid mit Newrose, und sie haßte Cam Savenia.
    »Ketac, wo liegt die Erde?« fragte Tanoujin.
    »Ungefähr fünfhundertdreißig Lichtsekunden von hier entfernt«, antwortete Ketac.
    Die beiden Offiziere rollten den Servierwagen zur Couch. Junna bediente seinen Vater. Ketac ging um die anderen herum und hockte sich neben Paula auf den Boden.
    »Dir macht es also wirklich nichts aus?«
    »Wecke mich nur nicht auf, wenn du zurückkommst.«
    Er küßte ihre Hand und ihre Wange und stand auf. »Akellar...«
    Tanoujin nickte, wandte den Kopf und sagte: »Marus, du kannst auch gehen.« Marus folgte Ketac aus dem Zimmer. Paula war noch immer barfuß, und sie fror an den Zehen. Sie ging ins Schlafzimmer und zog ein Paar von Ketacs Socken an. Als sie ins Wohnzimmer zurückkam, waren alle gegangen, bis auf Tanoujin und Junna.
    »Für mich macht er sich nie so hübsch«, sagte Paula und ging zum Servierwagen. Das Huhn war bereits zerlegt. Sie schob ein Stück der braunen Haut in den Mund.
    »Newrose ist nach wie vor Ihre Aufgabe«, sagte Tanoujin.
    Sie versuchte, die Soße mit den Fingern zu essen, gab es aber bald auf und nahm einen Löffel. Tanoujin trat an den Servierwagen, um zu essen. Junna folgte ihm. Sie standen um die Platte mit dem Brathuhn und die Töpfe mit den Gemüsen und aßen.
    »Er wird alles glauben, was Sie ihm sagen.«
    »Hörst du eigentlich niemals auf zu denken, Papa?« fragte Junna. »Es gibt doch noch andere Dinge auf der Welt.«
    »Warum knotest du dir nicht das Haar wie ein Mann?«
    Junna schob die lose Haarsträhne hinter das Ohr zurück. Er war genauso groß wie Tanoujin, gertenschlank und drahtig. So mußte sein Vater früher einmal ausgesehen haben. Jetzt wurde sein Körper schlaff und steif, und er brauchte ihn mehr und mehr nur noch dazu, seinen Kopf umherzutragen. Paula schob ein Stück Fleisch in den Mund. Tanoujin ging im Raum auf und ab. Sie stellte sich Tanoujin in seiner Endphase vor: ein riesiges weiches Gehirn, das auf einem Stuhl lag.
    »Warum wollen Sie unbedingt zur Erde?« fragte Junna.
    »Sie ist meine Heimat.«
    »Wollen Sie etwa dort bleiben?«
    »Sie ist verrückt.« Tanoujin setzte sich auf eine Ecke der Couch.
    Paula wischte sich die Hände an einer weißen Serviette ab.
    Junna hatte beide Hände in die Hüften gestemmt und blickte seinen Vater mit gerunzelter Stirn an. Dann wandte er sich Paula zu.
    »Ich werde Sie zur Erde bringen.«
    »Du hältst dich da heraus«, sagte Tanoujin.
    »Warum? Sie ist unser ältester Freund. Sie hat dein Leben gerettet. Vida ist für dich gestorben. Warum sollte ich ihr nicht helfen?«
    Tanoujin setzte sich auf die

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