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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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den Kopf. Die Stythen waren ihr immer als eine Rasse vorgekommen, die in einer anderen Welt lebte, in ihren schwebenden Städten, weit von der Sonne und den Mittleren Planeten entfernt.
    »Wissen Sie, was ein Akellar ist?« fragte Bunker.
    »Der höchste Offizier einer Stythen-Stadt. Sie haben einen Zentralrat, der rAkellaron genannt wird. Das ist der Plural von Akellar.«
    »Stimmt. Wir haben versucht, uns mit dem Prima Akellar in Verbindung zu setzen, einem Mann namens Machou.«
    »Machou«, murmelte Paula, »der Akellar von Vribulo.«
    »Sie haben von ihm gehört?«
    »Einer meiner Lehrer stammte von Vribulo, aus Machous Stadt.
    Wenn es derselbe Machou war.« Sie runzelte die Stirn und versuchte, sich an jedes Wort zu erinnern, das die drei gefangenen Stythen damals gesagt hatten. »Hat es bei den Gefechten Tote gegeben?«
    »Ja. Etwa zwanzig Marsianer, soweit uns bekannt geworden ist. Die Verluste der Stythen kennen wir nicht. Wir wissen nicht einmal sicher, ob es sich dabei um eine absichtliche Kriegshandlung der Stythen handelte oder nur um Piraterie einzelner Kommandanten. Sie haben erwähnt, daß einer der Stythischen Gefangenen von Vribulo stammte. Was ist mit den beiden anderen?«
    »Sie kamen beide von Saturn-Keda, der Hauptstadt des Saturn.« Sie griff nach der dicken Akte und begann wieder darin zu blättern. »Was wissen Sie über die Stythen?«
    »So gut wie nichts«, sagte Bunker. »Jedenfalls nichts, was uns jetzt weiterhelfen könnte.«
    »Der Saturn-Akellar war der Prima Akellar und stand noch höher als Machou«, sagte Paula. »Er muß ein... ein sehr wichtiger Mann sein. Er hat sechs oder sieben neue Städte erbaut und die Flotte reorganisiert. Außerdem hat er einen neuen Rechtskodex geschaffen. Unter anderem wurde die Kinderehe verboten, und so weiter. Ein ziemlich liberaler Mann - jedenfalls für einen Stythen.«
    »Kinderehen?« fragte Bunker ungläubig.
    »Wissen Sie, wer die rAkellaron sind?«
    Sybil Jefferson zuckte die fleischigen Schultern. »Ein paar Namen sind uns bekannt. Haben Sie sich im Gefängnis keine Notizen gemacht?«
    »Der Wärter hat mir alle Notizbücher weggenommen. Aber vielleicht sitzen noch immer ein paar Stythen hinter Gittern.«

    Jefferson schob noch einen Minzdrops in den Mund. »Ich habe mich nach ihnen erkundigt, sobald ich von Ihrer kleinen Episode erfuhr. Die Marsianer haben sie alle drei hingerichtet. Wie ist der Name dieses Oberhäuptlings?«
    »Des Saturn Akellar? Er heißt Melleno. Aber ich weiß nicht, ob er noch immer Mitglied des rAkellaron ist.«
    »Können wir uns mit ihm in Verbindung setzen?« fragte Bunker.
    »Ich werde es versuchen«, sagte Paula achselzuckend.
    Ihr neues Büro war eine kahle, weiße Zelle mit einem Schreibtisch, zwei Stühlen und einem Aktenschrank. Sie hatte bereits beschlossen, keine Bilder oder andere Sachen mitzubringen, um die triste Atmosphäre etwas aufzuhellen, da sie den Job nur so lange behalten wollte, bis sie etwas anderes gefunden hatte. Sie setzte sich an den Schreibtisch und schlug die Akte über die Stythen auf. Aber noch bevor sie die erste Seite überflogen hatte, traten zwei Männer in ihr Büro. »Wir haben Arbeit für Sie«, sagte der kleinere der beiden. Paula schloß die Akte und blickte von einem zum anderen.
    »Bitte.« Die beiden gefielen ihr nicht. Sie lächelten. Sie zog eine Schublade auf und legte die Akten auf einen Stapel von Formularvordrucken.
    Der kleinere der beiden Männer setzte sich auf den zweiten Stuhl, der vor ihrem Schreibtisch stand. Er trug einen braunen Pullover mit einem eingestickten R auf der rechten Brustseite.
    »Wir wohnen in einem Gebäude im Süddom, das einem Mister Roches gehört, und wir wollen uns über ihn beschweren.«
    »Wir haben ihm seit einem Jahr mindestens ein Dutzend Briefe geschrieben«, sagte der andere Mann, »aber er hat es nicht einmal für nötig befunden, sie zu beantworten.«
    Der Mann auf dem Stuhl schlug die Beine übereinander. Dann zog er sorgfältig seine Hosenbeine zurecht. »Wir sind nicht die einzigen, die sich beschweren. Das Haus ist voller Mäuse, es stinkt nach Moder, die Aufzüge funktionieren meistens nicht, die Wohnungen sind seit Jahren nicht mehr gestrichen worden, und der alte Kerl ist eine furchtbare Klatschbase. Die Installation ist fast schon eine Antiquität, und wenn man die Luftfilter erneuern will...«
    Sie beugte sich über den Tisch. »Und was soll ich dazu tun?«
    Das Lächeln auf ihren Gesichtern erlosch.
    Paula blickte

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