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Wandernde Welten

Titel: Wandernde Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Holland
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jemand von denen die lingua franca spricht?«
    Paula zuckte die Achseln. »Overwood macht Geschäfte mit ihnen. Overwood scheint zu glauben, daß diese Kristalle eine Art Super-Batterie sind.«
    »Ihrem Tonfall entnehme ich, daß Sie ihn für ziemlich dumm halten.«
    Ihr Weg führte sie zur Flanke der steilen Hügel, an der die Häuser wie angeklebt wirkten. Sie stiegen einen steilen Pfad hinauf und betraten die Altstadt. Der Wind hatte Blätter und vertrock-nete Sträucher vor Overwoods Ladentür geblasen. Sie war geschlossen, die Fenster waren dunkel. Paula blickte unschlüssig umher.
    Bunker wandte sich ihr zu. »Er muß doch hier in der Gegend wohnen.«
    »Ich habe ihn am Nachmittag angerufen«, sagte Paula. »Er hat mir erklärt, wenn er nicht im Laden sei, wäre er in der Bar.« Sie deutete die Straße hinunter. Zwei Männer traten gerade in eine Tür. »Das muß es sein.«
    Als sie die Bar betraten, ertönte eine Glocke. An der gegenüberliegenden Wand standen drei Pinball-Maschinen, die hinter der Menge der Spieler, die sich um sie drängten, kaum zu sehen waren. Der Raum roch nach Bier. Overwood saß in einer der hinteren Nischen, hinter einem eingetopften Jacaranda-Baum, seine breiten Hände über dem Bauch gefaltet. Paula trat auf ihn zu.
    »Hallo«, sagte er grinsend. »Setzen Sie sich. Ich lade Sie zu einem Drink ein.«
    Bunker reichte ihm die Hand. »Ich bin Richard Butler«, sagte er. »Freut mich. Ich heiße Thomas Overwood.«
    Paula setzte sich Overwood gegenüber und schob ihm das Kuvert mit dem Brief zu. »Für den Akellar von Saturn.«
    »Siebenhundert Dollar«, sagte Overwood.
    Bunker zog einen Stuhl heran und setzte sich an das Kopfende des Tisches. Er nahm eine Brieftasche heraus und blätterte Fünfzigdollarnoten auf die Tischplatte. Vierzehn Stück. Dann zog er noch einen kleinen Papierbogen heraus, den er Paula zuschob.
    »Unterschreiben.«
    Es war eine Bestätigung, daß sie siebenhundert Dollar Spesen erhalten habe. Sie unterschrieb.
    »Wie lange wird es .dauern?« fragte Bunker.
    »Vier Monate ungefähr.« Overwood schob die Geldscheine in die rechte Tasche, den Brief in die linke. »Vielleicht geht es auch etwas schneller. Es ist ein ziemlich weiter Weg.« Ein Kellner erschien, und sie bestellten Bier. »Warum interessiert sich das Komitee eigentlich so für die Stythen?«
    Paula wich der Frage aus. »Wer besorgt Ihnen die Kristalle?«
    Overwood lächelte. »Sie sind ziemlich indiskret.«
    »Wir brauchen Informationen«, sagte Bunker. »Wir wollen erstklassige Aufklärung über die Politik des rAkellaron.«
    »Das ist komisch.« Overwood lachte schallend. »Verdammt komisch. Ich habe nämlich gehört, daß sie Informationen über die Erde kaufen.«
    Paula stützte die Ellbogen auf die Tischplatte. »Ich werde Ihnen eine Preisliste zuschicken.«
    »Was haben Sie ihnen bisher gegeben?«
    »Sie interessieren sich ausschließlich für militärische Informationen.«
    »Unsere Interessen gehen etwas weiter.«
    »Ich kann Ihnen dabei nicht helfen.« Er blickte Paula an. »Ich weiß überhaupt nichts über die Stythen. Mit venusianischem Glas kenne ich mich aus, und mit Schmuggel, aber die Stythen...« Er hob resignierend die Arme.
    »Kaufen Sie die Kristalle direkt von ihnen?« fragte Bunker.
    Overwood grinste. »Darüber kann ich nicht sprechen.«
    »Wir würden dafür bezahlen.«
    »Nichts zu machen.«
    Paula blickte in Bunkers Gesicht. Von den Mundwinkeln führten tief eingekerbte Falten abwärts. Aber sonst wirkte es fast gelangweilt. Der Kellner brachte die Biere. Sie hob ihr Glas. Die Glocken der Pinball-Maschinen klingelten. Lichter blitzten.
    »Falls ich irgend etwas erfahren sollte, hören Sie von mir«, versprach Overwood.
    »Rufen Sie mich an.« Sie schrieb ihm ihre Telefonnummer auf.
    Zusammen mit Bunker verließ sie die Bar. Sie gingen bis zum Ende der Straße, wo sich der Boden steil zur Wüste hin senkte, und blieben im Schatten einiger Bäume stehen. Bunker blickte zurück zu den Lichtern der Bar, die sie eben verlassen hatten.
    »Kommen Sie.« Er ging rasch weiter. Paula folgte ihm.
    »Wo wollen Sie hin?«
    Er bog um eine Ecke in eine enge Gasse, die zur Rückfront von Overwoods Haus führte. Als Paula ihn erreichte, versuchte er, eins der rückwärtigen Fenster zu öffnen.
    »Haben Sie ein Messer bei sich?«
    »Nein. Aber ich kann Overwood inzwischen beschäftigen.« Sie ging die Gasse hinauf. Zwei Frauen kamen mit unsicheren Schritten aus der Bar und gingen den Hügel hinauf,

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