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Wanderungen durch die Mark Brandenburg

Wanderungen durch die Mark Brandenburg

Titel: Wanderungen durch die Mark Brandenburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theodor Fontane
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zeigen eine reiche Renaissancearchitektur; was die Art des Vortrags angeht, so ist die eine mehr in gemalter, die andere mehr in gestrichelter Manier. Das Pergamentblatt selbst ist sehr wahrscheinlich aus einem Mantegnaschen Studienbuch genommen.
14. und 15. Zwei Heilige (fast Lebensgröße), halbe Figur, unter Spitzbogeneinrahmung. Wahrscheinlich früher ganze Figur und später abgesägt. In giottesker Manier; vielleicht von Giottino.
16. Ein Apostel (dreiviertel Lebensgröße), halbe Figur. Abgesägt wie das vorige. Nach Metzgers Ansicht mutmaßlich von Orcagna herrührend. Auf der unteren Hälfte des Bildes, aber ebenfalls auf der Vorderseite, befindet sich eine mit weiß konturierte Skizze zu einer Madonna. Diese Skizze ist wenig mehr als fünfzig Jahre alt und hat der Maler derselben das alte Bild lediglich als Untermalung benutzt.
17. Das Gastmahl des heiligen Dominikus. Dominikus setzt sich, mit seinen Mönchen, im Refektorium zu Tisch und erhebt die Hände bittend gen Himmel, während der Bruder Schaffner den leeren Korb umstülpt. Engel erscheinen und bringen Brote. Das sehr beschädigte Bild enthält noch Spuren von großer Schönheit und zierlichster Malerei, namentlich in der Behandlung der Köpfe. Es ist ein Bild von Fiesole. Metzger hat es auf das Bestimmteste dafür erklärt.
18. Ein kleiner Altar mit Vorgängen aus dem Leben des heiligen Laurentius.
19. Die Begegnung des Paulus und Petrus von Pietro Spinello-Aretino.
20. Verschiedene Madonnen des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts, teils aus gotischer, teils aus früher Renaissancezeit.
     
2. Anderweitige Bilder und Kunstschätze
1. Eine Handzeichnung von Dürer. Der dornengekrönte Christus vor dem Tode auf dem Kreuze sitzend. Auf grauem Papier angetuscht und meisterlich mit weiß aufgehöht. Mit Dürers Monogramm und der groß in Weiß aufgesetzten Jahreszahl 1519. Aus der ehemalig Crennerschen Sammlung erstanden (siehe Waagens Reisen durch Deutschland). Soll früher in Besitz des letzten Fürstabts von St. Emmeran gewesen sein.
2. und 3. Zwei schöne kleine Landschaften von Huysmans; in Poussinscher Art komponiert. Dunkel, viel Braun und tiefes Blau des Himmels. In Saftigkeit und Frische an dunklere Bilder Claude Lorrains erinnernd.
4. Friedrich II. Die inkorrekte Inschrift lautet: L'auriginal a Eté fait d'après le Roy, par Amadée van Loo. Anno 1766.
5. Porträt Blüchers. Wahrscheinlich von Weitsch.
6. Marktplatz von Ravello bei Amalfi. Von Blechen. Links eine hohe Mauer mit einem rundbogigen Eingang in eine Kirche. Auf dem Markt eine schöne Fontäne und in einiger Entfernung ein einzelner Baum, in dessen Schatten Lazaronis lagern. Rechts der Blick auf das dunkelblaue Meer. Der Kontrast zwischen der glühenden Sonne und der kleinen Schattenpartie am Brunnen ist sehr schön.
7. Zwei Arbeiten von Bouterweck.
a) Eine Sibylle. (Ölbild, sehr dunkel.) Ein Herd mit geheimnisvollen Zeichen und allerhand Zauberhölzern. Die Sibylle selbst liest in einem geheimnisvollen Buch, während es auf dem Herde braut und kocht. Krieger kommen, um sie gefangen zu nehmen. b) Die Furien tragen die Leiche der Klytemnästra zum Orkus. Orest, Pylades und Iphigenia blicken dem finstren Zuge nach. Sepiaskizze, aufgehöht mit weiß; eine sehr ausgezeichnete Arbeit. 8. Der Daumen (von Marmor) einer übermenschlich großen Figur. Die letztere, auf Sizilien gefunden, gehörte dem südlichsten Teile der Ostreihe der Tempel in Selinus an, deren übrige, im Museum zu Palermo befindlichen Skulpturen, der Blütezeit der griechischen Kunst (fünftes Jahrhundert) angehören. Damals wurden vielfach die unbedeckt bleibenden Teile des Körpers: Kopf, Hände, Füße, an die Figur angesetzt, und zwar waren Kopf, Hände, Füße von Marmor, während die Figur selber von bloßem Kalkstein war. Es läßt sich annehmen – um so mehr, als man deutlich erkennt, daß dieser Daumen nicht etwa abgebrochen ist –, daß er ebenfalls einer solchen Figur angesetzt war. Ob diese Figur die Tempelstatue selber oder eine der Statuen der Giebelfelder war, ist natürlich nicht mehr festzustellen. Rauch konnte die vollendete Schönheit und Natürlichkeit dieses Fragments nicht genug bewundern.
     
3. Schinkelsche Jugendarbeiten aus der Zeit von 1796 bis 1803
    Diese von Schinkel aus der Zeit von seinem fünfzehnten bis zu seinem zweiundzwanzigsten Jahre herrührenden Arbeiten waren früher in Berlin und über die Grafschaft Ruppin hin zerstreut (einen Hauptteil besaß Herr von Rathenow in Berlin)

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