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Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)

Titel: Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Seidel
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zum Magdalénien (ab 22000 v. Chr.). Es ist die Blütezeit der Großwildjäger. Die – stellenweise immer wieder übermalten – Tierdarstellungen werden als Ausdruck einer magischen Religion interpretiert, bei der schamanenartige Zauberer die Beute- und Jagdtiere wie Hirsch, Wildpferd und Ren zu beschwören versuchten. Die Magdaléniens jagten raffinierter, nutzten zum Beispiel Harpunen mit Widerhaken, kochten in Erdlöchern, fertigten Schmuckgegenstände, kannten religiöse Riten und Jenseitsvorstellungen. Es gibt Anzeichen, wonach die Lascaux-Leute bereits über astronomisches Wissen verfügten, da einzelne markante Punkte in der Höhle auf den damaligen Wintersonnenwendepunkt ausgerichtet sind.
    ab 13000 v. Chr.
    HOLOZÄN     bedeutet so viel wie »das allerneueste, das jüngste« Zeitalter und umfasst erdgeschichtlich die auf das Pleistozän folgende Periode. Die Erwärmung war nun so stark, dass es in Europa vor etwa 7000 Jahren überhaupt kein Eis mehr gab! Die Menschen waren auf der Nordhalbkugel längst sesshaft geworden, in den Flusstälern Chinas, Ägyptens und Mesopotamiens bildeten sich die Anfänge der ersten Hochkulturen. Gletscher entstanden erst wieder gut 1000 Jahre später. Auch wir leben im Holozän.
    ca. 12000/10000 v. Chr.
    JÄGER UND SAMMLER     Mit dem Schmelzen des Eises war die Steinzeit keineswegs zu Ende. Die Menschen blieben dieselben, suchten noch immer in Höhlen Zuflucht, bauten sich allenfalls Strohhütten oder zeltartige Unterschlupfe, bei denen Felle und Tierhäute zum Schutz gegen die Witterung über einige Stangen gelegt wurden, wie bei den indianischen Tipis oder den Jurten sibirischer und mongolischer Nomaden.
    Es gab kleine Verbesserungen der Steinwerkzeuge, erste Boote, Schlitten, Töpferwaren, Haustiere (Hund) sowie erste Anzeichen von vorübergehender Sesshaftigkeit und Ackerbau. Die Verarbeitung von Metall war aber nach wie vor völlig unbekannt.
    DIE BESIEDLUNG AMERIKAS     Die sibirischen Verwandten oder Nachbarn der Uraustralier sollen immer weiter nach Nordosten vorgedrungen sein. Auf dem letzten Kältehöhepunkt der letzten Eiszeit »überwinterten« sie dann in Südsibirien, was wiederum ein paar Jahrtausende dauerte. Von dort aus zogen sie noch einmal sehr viel später in der Jungsteinzeit (um 13000–12000 v. Chr.) über die damals trockene Landmasse »Beringia«, die heute vom Meer überflutete Beringstraße. Möglicherweise war dies nur während eines engen Zeitfensters von 2000 bis 3000 Jahren geschehen, als »Beringia« erstmals eisfrei, aber noch »trocken« war, weil längst nicht alles Eis geschmolzen und der Meeresspiegel noch relativ niedrig war. So besagt es die herkömmliche Theorie. Andere Besiedlungswege entlang der Küsten sind jedoch durchaus denkbar, auch über den Nordatlantik entlang der Gletschergrenze.
    Was danach geschah: In den beiden Amerikas endete die Steinzeitphase nicht flächendeckend wie in Europa, sondern nur in bestimmten Regionen, mit den ersten sesshaften Ackerbau- und Keramikkulturen um 1000 v. Chr. (Süden Nordamerikas, Mittelamerika), wobei es den Maisanbau dort schon früher gab. Da hatte das Alte Ägypten den Höhepunkt seiner Bedeutung schon überschritten, Alt-Babylon, die Minoer, Mykene und die Hethiter waren untergegangen, die indogermanischen Ackerbaugesellschaften nördlich der Alpen längst sesshaft geworden.

NEOLITHISCHE REVOLUTION – JUNGSTEINZEIT
    In der Jungsteinzeit ab 11500 v. Chr. wurden die Menschen sesshaft, bildeten erste dauerhafte Siedlungen und eine rudimentär arbeitsteilige Gesellschaft. Keine andere Veränderung in der »gesellschaftlichen« Verhaltensweise der Menschen ist als so einschneidend betrachtet worden wie dieser Übergang vom Jäger und Sammler zum Bauern und Hirten.
    11000 v. Chr.
    FRUCHTBARER HALBMOND     Natürlich stiegen die Steinzeitmenschen nicht auf die Barrikaden und riefen unisono die »Neolithische Revolution« aus. Der Begriff wurde erst 1936 von dem australischen Wissenschaftler Vere Gordon Childe nach dem Vorbild der »Industriellen Revolution« geprägt. Die Neolithische Revolution vollzog sich in verschiedenen Gegenden zu unterschiedlichen Zeiten. Am frühesten »fortschrittlich« war der heute sogenannte Nahe Osten vom Niltal über den Jordan bis hinauf zu den Euphrat- und Tigrisquellen und diese beiden Ströme hinunter bis an den Persischen Golf. Auf einer Karte bilden diese groben Umrisslinien in etwa die Form eines Halbmondes. Zur damaligen Zeit (ab

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