Wann tranken die Türken ihren Kaffee vor Wien?: Weltgeschichte - alles, was man wissen muss (German Edition)
Cro-Magnon war perfekt an das Klima angepasst und ein hervorragender Handwerker-Künstler, der Stein, Knochen, Elfenbein, Kleidung und Schmuck bearbeitete, mit Kochsteinen kochte und Nahrungsmittel konservierte. Pfeil und Bogen sowie Tierfallen sind vermutlich Cro-Magnon-Erfindungen.
um 40000 v. Chr.
DIE UREINWOHNER AUSTRALIENS In dieselbe Zeit fällt auch die Besiedlung Australiens. Wegen der starken Vereisungen gab es sehr viel Wasser in Gletschern, und der Meeresspiegel lag tiefer. »Australien« hatte also ganz andere Umrisse und bildete mit Neuguinea eine größere Landmasse, das Sunda-Land. Von den indonesischen Inseln im Indischen Ozean aus war dieser Vorkontinent Australiens über schmalere und seichtere Meerwasserstraßen viel leichter zu erreichen als heute.
Die australischen Ureinwohner verbreiteten sich innerhalb kurzer Zeit über den gesamten Kontinent und rotteten den weitaus größten Teil der dort vorhandenen Großwildarten aus. Sie befanden sich noch bis zur Entdeckung Australiens durch James Cook 1770 auf der Stufe der Jäger und Sammler.
35000 v. Chr.
DIE ÄLTESTEN KUNSTWERKE Aus der Vogelherdhöhle im Lonetal auf der Schwäbischen Alb wurde 2006 das bislang älteste bekannte Kunstwerk der Menschheit geborgen, eine 30 Zentimeter große Figur aus Mammut-Elfenbein. Das Alter der leicht verzierten menschlichen Figur miteinem Löwenhaupt schätzt man auf annähernd 35000 Jahre. Ebenfalls auf der Schwäbischen Alb, bei Blaubeuren, fand sich in der Höhle von Geißenklösterle eine steinzeitliche Lagerstätte mit Besiedlungsspuren aus der Zeit zwischen 36000 und 32000 v. Chr. Geißenklösterle ist für seine Flöten aus Vogelknochen berühmt, die als älteste Musikinstrumente der Welt gelten. In der benachbarten Höhle »Hohle Fels« lag eine »Venus«-Figurine (um 35000 v. Chr.). Alle Kunstwerke aus den schwäbischen Höhlen sind älter als die Höhlenmalereien in den südfranzösischen Grotten.
ca. 33000 v. Chr.
DER »LOUVRE« DER EISZEIT Eine Sensation war 1994 die Entdeckung einer Grotte im südfranzösischen Ardèche-Tal durch Jean-Marie Chauvet. Sie gilt als »Louvre« oder »Kathedrale« der Eiszeit, denn sie enthält eine Fülle von erstaunlich gut erhaltenen, überraschend naturgetreuen Höhlenmalereien aus der Zeit um 33000 bis 30000 v. Chr. Auf rund 300 Wandbildern sind mehr als 400 Tiere in der Grotte Chauvet dargestellt. Etwas jünger sind die Wandmalereien in der Cosquer-Höhle an der Mittelmeerküste bei Marseille, die 1991 von Henri Cosquer »ertaucht« wurde, weil sich ihr Eingang heute unterhalb des Meeresspiegels befindet. Hier gibt es auch Darstellungen von Meerestieren und Vögeln.
ca. 25000 v. Chr.
VENUS VON WILLENDORF Lange galt die weltberühmte Venus von Willendorf als das älteste Kunststück der Altsteinzeit. Die 1908 in Willendorf in der österreichischen Wachau gefundene elf Zentimeter hohe Frauenstatuette mit breitem Becken und üppigen Brüsten aus Kalkstein dürfte 25000 Jahre alt sein. Mittlerweile wurden zwischen Europa und Sibirien rund 200 weitere ähnliche Venusse gefunden, die allerdings nicht so gut erhalten sind. Man kann davon ausgehen, dass die Figur ein kultisches Idol war, vermutlich im Zusammenhang mit einem Fruchtbarkeitsritus. Über das riesige Gebiet verbreitet gab es also so etwas wie eine einheitliche »religiöse« Vorstellung.
Was danach geschah: Die Venusse stammen aus einer Zeit der Klimaverschlechterung vor dem Höhepunkt der letzten Eiszeit, dem Gravettien. Von damals kennt man Bestattungen in großer Zahl, auch mit Grabbeigaben wie Waffen und Schmuck. Spuren der nachfolgenden Solutréen-Menschen fanden die Archäologen vor allem in Spanien. Die Kälte und die Vereisung jener Eiszeit waren so extrem, dass alle Homo sapiens Europa verließen – oder ausstarben. Die neuen Besiedler Europas fertigten danach keine Venusse mehr, verbreiteten sich aber in Europa relativ schnell, unter anderem in
ca. 16000 v. Chr.
ALTAMIRA UND LASCAUX Die jüngsten, nach wie vor berühmtesten Höhlen mit Steinzeitmalereien sind die von Altamira in den spanischen Pyrenäen und Lascaux im Vézère-Tal (Dordogne). Altamira wurde bereits 1868 entdeckt, die Malereien allerdings erst 1879, als die achtjährige Tochter des Grundbesitzers zufällig »Rinderbilder« an der Höhlendecke erkannte. Lascaux entdeckte man 1940.
Die Wandbilder von Lascaux und Altamira werden auf 17000 bis 15000 v. Chr. datiert und gehören
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