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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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noch aus dem Hut zaubert.«
    Zu guter Letzt hatte Mike Nelson ihn noch ermahnt, dass nichts sicher sei und bei einer Verhandlung alles passieren könne.
    Duncan verstand nicht, warum der Staatsanwalt so besorgt war. Ihm erschien der Fall klar und eindeutig. Er war direkt vom Tatort zu Savichs Büro gefahren. Dort war Duncan unangekündigt in Savichs Arbeitszimmer geplatzt und hatte ihn in Gesellschaft einer Frau vorgefunden, die anhand der Polizeifotos später als Lucille Jones identifiziert wurde und sich auf den Knien befand, um Savich mit einer Fellatio zu beglücken.
    An diesem Morgen war es im Gerichtssaal kurz still geworden, als Duncan das in seiner Zeugenaussage erwähnte. Die hektische Betriebsamkeit erstarb. Der vor sich hin dösende Gerichtsdiener hatte sich schlagartig hellwach aufgesetzt. Duncan sah zu der Geschworenenbank hinüber. Eine der älteren Frauen hatte peinlich berührt den Kopf eingezogen. Eine zweite, etwa genauso alt wie die erste, schien sich über die Bedeutung des Wortes unschlüssig zu sein. Einer der vier männlichen Geschworenen blickte mit einem leicht bewundernden Schmunzeln auf Savich. Savich selbst betrachtete prüfend seine Fingernägel, als überlege er, ob er später noch zur Maniküre gehen solle.
    Duncan hatte ausgesagt, dass Savich nach einer Waffe gegriffen habe, sobald er sein Büro betreten hatte. »Auf
seinem Schreibtisch lag eine Pistole. Er hat danach gegriffen. Ich wusste, wenn er die Waffe in die Finger bekommt, bin ich tot.«
    Adams sprang auf. »Einspruch, Euer Ehren. Unzulässige Schlussfolgerung.«
    »Stattgegeben.«
    Mike Nelson hatte die Frage umformuliert und den Geschworenen letztendlich bewiesen, dass Duncan Savich nur attackiert hatte, um sich vor einem möglichen Schaden zu bewahren. Der sich daraus entwickelnde Kampf war intensiv gewesen, doch zuletzt hatte Duncan Savich bändigen können.
    »Detective Hatcher, haben Sie die Waffe als Beweismittel sichergestellt, nachdem Sie Mr Savich überwältigt hatten?« , fragte der Staatsanwalt.
    Genau da wurde es knifflig. »Nein. Bis ich Savich in Gewahrsam genommen hatte, waren die Waffe und die Frau verschwunden.«
    Von beiden fehlte seither jede Spur.
    Duncan hatte Savich wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt verhaftet. Während er unter dieser Anklage festgehalten wurde, hatten Duncan, DeeDee und andere Kollegen Beweise dafür gesammelt, dass er den Mord an Freddy Morris begangen hatte.
    Die Waffe, die Duncan gesehen hatte und mit der Savich ihrer Überzeugung nach nicht einmal eine Stunde zuvor Freddy Morris hingerichtet hatte, hatten sie nicht. Genauso wenig wie eine Aussage der Frau. Sie hatten nicht einmal Fuß- oder Reifenabdrücke vom Tatort, weil die hereinkommende Flut alles weggespült hatte, bevor der Leichnam entdeckt worden war.
    Dafür hatten sie die Zeugenaussagen mehrerer anderer Agenten, die Freddys angsterfüllte Beteuerung gehört hatten, dass Savich ihm die Zunge herausschneiden und
ihn anschließend umbringen würde, falls er einen Deal mit den Behörden abschloss oder auch nur mit ihnen redete. Außerdem konnte Savich, nachdem Lucille Jones’ Aufenthaltsort unbekannt blieb, kein glaubhaftes Alibi vorweisen. Die Staatsanwaltschaft hatte schon mit weniger Material eine Verurteilung erreicht, also war der Fall vor Gericht gekommen.
    Nelson rechnete damit, dass Duncan an diesem Nachmittag von Savichs Anwalt ins Kreuzverhör genommen würde. In der Mittagspause hatte er ihn darauf vorzubereiten versucht. »Er wird dein Verhalten als Schikane hinstellen und den Geschworenen erzählen, dass du seit Jahren einen persönlichen Groll gegen seinen Mandanten hegst.«
    »Du kannst deinen Arsch darauf verwetten, dass ich das tue«, sagte Duncan. »Dieser Hurensohn ist ein Mörder. Und ich habe einen Eid geschworen, Mörder hinter Gitter zu bringen.«
    Nelson seufzte. »Pass nur auf, dass es nicht so klingt, als würdest du die Sache persönlich nehmen, okay?«
    »Ich werde es versuchen.«
    »Auch wenn es so ist.«
    »Ich habe gesagt, ich werde es versuchen, Mike. Aber ja, inzwischen nehme ich es tatsächlich persönlich.«
    »Erst wird Adams darauf verweisen, dass Savich eine Berechtigung zum Tragen einer Waffe hat, weshalb die Waffe selbst kein belastender Beweis ist. Dann wird er behaupten, dass es nie eine Waffe gegeben hat. Er könnte sogar anzweifeln, dass da wirklich eine Frau war, die ihm einen geblasen hat. Er wird alles abstreiten, abstreiten und noch mal abstreiten und bei den

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