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Warnschuss: Thriller (German Edition)

Warnschuss: Thriller (German Edition)

Titel: Warnschuss: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Brown
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im Gerichtssaal erinnert hätte.« Sie bog aus dem Parkplatz des Arrestgebäudes und fuhr in Richtung Innenstadt. »Du hast wirklich die Backen aufgeblasen.«
    Er saß brütend neben ihr und schwieg.
    »Hör zu, Duncan, ich verstehe genau, warum du Savich schnappen willst. Wir wollen das alle. Er ist das Fleisch gewordene Böse. Aber einen Richter in seinem eigenen Gerichtssaal beleidigen? Das ist Wahnsinn. Damit hast du dir und dem ganzen Department einen Bärendienst erwiesen.« Sie warf ihm einen kurzen Seitenblick zu. »Natürlich steht es mir nicht an, dich zu belehren. Immerhin bist du der Senior in unserem Team.«
    »Danke, dass du das nicht vergessen hast.«
    »Ich sage das als deine Freundin. Und ich sage es nur zu deinem Besten. Dein Eifer ist bewundernswert, aber du musst lernen, dein Temperament zu zügeln.«
    Weil er sich überhaupt nicht eifrig fühlte, starrte er missmutig durch die Windschutzscheibe. Savannah schwitzte unter einer glühenden Sonne. Die Luft war mit Feuchtigkeit beladen. Alles wirkte schlaff, verwelkt und so ausgelaugt, wie er sich fühlte. Die Klimaanlage in DeeDees Wagen führte einen aussichtslosen Kampf gegen die schwüle Luft. Schon jetzt war sein Hemdrücken durchnässt.
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. »Ich habe heute Morgen geduscht, aber ich stinke immer noch nach Knast.«
    »War es schlimm?«
    »Eigentlich nicht, trotzdem möchte ich so schnell nicht wieder hin.«
    »Gerard ist gar nicht glücklich mit dir.« Damit meinte sie Lieutenant Bill Gerard, ihren gemeinsamen direkten Vorgesetzten.
    »Richter Laird lässt Savich davonspazieren, und Gerard ist nicht glücklich mit mir ?«
    DeeDee hielt an einer Ampel und sah ihn an. »Ich sag dir jetzt was, aber werd nicht gleich sauer.«
    »Ich dachte, die Standpauke wäre überstanden.«
    »Du hast dem Richter keine andere Wahl gelassen.« In den zwei Jahren, seit DeeDee ins Morddezernat gewechselt hatte und seine Partnerin geworden war, hatte er noch nie auch nur einen Funken Mutterinstinkt an ihr bemerkt. Doch jetzt wirkte ihre Miene beinahe mütterlich. »Nachdem du den Richter so beschimpft hast, sah er sich praktisch gezwungen, dich wegen Missachtung des Gerichts zu bestrafen.«
    »Dann haben Seine Ehren und ich etwas gemeinsam. Ich sehe mich auch gezwungen, ihn mit Verachtung zu strafen.«
    »Ich glaube, das hat er mitbekommen. Und was Gerard angeht, so vertritt er natürlich die Firma. Er kann nicht zulassen, dass seine Detectives einen Richter am Kammergericht beleidigen.«
    »Okay, okay, ich gebe zu, dass ich mich nicht einwandfrei betragen habe. Ich gelobe, bei Savichs nächster Verhandlung als perfekter Gentleman aufzutreten, sanft wie ein Lamm, solange Richter Laird uns im Gegenzug etwas Spielraum lässt. Nach der Aktion von vorgestern ist er uns was schuldig.«
    »Äh, Duncan.«
    »Äh, was?«
    »Mike Nelson hat heute Nachmittag angerufen.« Sie zögerte und seufzte dann. »Der Staatsanwalt ist der Auffassung, dass wir nicht genug gegen Savich in der Hand haben …«
    »Ich möchte das eigentlich gar nicht hören, oder?«
    »Er sagte, dass die Anklage von Anfang an auf wackeligen Füßen gestanden hätte, dass wir wahrscheinlich sowieso keine Verurteilung erreicht hätten und dass er den Fall nicht noch mal vor Gericht bringen wird. Nicht bevor wir unwiderlegbar nachweisen können, dass Savich am Tatort war.«
    Duncan hatte das schon befürchtet, aber es tatsächlich zu hören war schlimm. Er ließ den Kopf gegen die Nackenstütze sinken und schloss die Augen. »Ich weiß wirklich nicht, warum ich mich noch für Savich oder irgendeinen anderen dieser Kotzbrocken interessiere. Sonst tut es auch niemand. Wahrscheinlich ist der Staatsanwalt wütender auf mich als auf den Neandertaler, der gestern Nacht wegen eines Koteletts seine Frau massakriert hat. Er war in der Zelle neben meiner untergebracht. Ich kann gar nicht zählen, wie oft er mir erklärt hat, dass die Schlampe es nicht anders verdient hatte.«
    Seufzend rollte er den Kopf zur Seite und schaute aus dem Fenster auf die ausladenden alten Eichen längs des Boulevards. Das von den Ästen hängende Louisianamoos wirkte in der drückenden Hitze schmutzig grau.
    »Mal im Ernst, wozu machen wir uns überhaupt die Mühe?«, fragte er rhetorisch. »Im Grunde erweist Savich der Öffentlichkeit einen Dienst, wenn er ab und zu einen Speed-Dealer wie Freddy abknallt, oder?«
    »Nein, weil Savich schon einen Ersatzmann ins Geschäft gebracht hat, noch bevor der

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