Warnschuss: Thriller (German Edition)
recht. Du hast nichts beizutragen.«
Sie erkannte, dass er sie aufziehen wollte. »Du findest die Idee gut?«
»Nur eins: Muss ich bei diesen ›Events‹ einen Smoking tragen?«
Sie lachte kurz, doch dann erlosch ihr Lächeln. »Das ist nur so eine Idee. Man brauchte einen Stange Geld, um es so aufzuziehen, wie es mir vorschwebt.«
»Ich verfüge sehr wohl über einige Verbindungen und Quellen. Wir könnten Investoren suchen und das Geld auftreiben.« Er zupfte an einer Strähne ihres Haares, das inzwischen wieder seine natürliche Farbe angenommen hatte und auf Kinnlänge gewachsen war. »Noch mehr Einwände gegen meinen Heiratsantrag?«
»Deine Freunde und deine Familie.«
»Du magst sie nicht?«
»Duncan, bleib ernst.«
»Okay. Entschuldige. Was ist mit meinen Freunden und meiner Familie?«
»Was würden sie dazu sagen, dass du dauerhaft an mich gekettet bist?«
»Also, DeeDee hat deinetwegen aufgehört, ihr Haar mit einer Dauerwelle zu malträtieren, und stattdessen angefangen, ihre Brauen zu zupfen. Das hat keiner vor dir geschafft. Meine männlichen Kollegen murren hinter meinem Rücken über mein unverdientes Glück.«
»Weil du mit einer Oben-ohne-Bedienung zusammen bist?«
»Weil ich von der Frau geliebt werde, die tapfer genug war, es mit Savich aufzunehmen. Glaub mir, niemand würde in meiner Nähe auch nur einen Ton gegen dich sagen. Aber sie würden auch in DeeDees Hörweite garantiert nichts Unanständiges über dich erzählen. Wer es trotzdem tun würde, ist nicht mehr mein Freund, und darum zählt dessen Meinung nicht.«
»Aber die Meinung deiner Eltern zählt sehr wohl. Du liebst sie. Sie lieben dich.« Sie wandte den Kopf von ihm ab. »Ich wäre ihr schlimmster Albtraum.«
»Genau.« Er seufzte. »Mom tobt. Ich kann mich nicht erinnern, dass sie je so sauer auf mich war.« Er legte den Finger unter ihr Kinn und hob ihr Gesicht an. »Ich habe heute angerufen und ihr erzählt, dass wir morgen zum Essen kommen. Mom war außer sich, weil ich ihr so kurzfristig Bescheid gegeben habe. Am liebsten hätte sie das Esszimmer neu gestrichen, bevor ich dich zum ersten Mal heimbringe.«
»Heim?« In ihren Augen leuchtete eine kindliche Hoffnung, die sein Herz mit Liebe erfüllte. Sein ganzes Leben hatte er es als gottgegeben hingenommen, dass sich jemand um ihn sorgte und ihn bedingungslos liebte. Diese Art von Sicherheit hatte sie nie erfahren. Doch seine Liebe würde dieses Defizit ausgleichen. Mehr als ausgleichen.
»Sie verurteilen mich nicht für das, was ich getan habe?«
»Sie arbeiten in der Vergebungsbranche.« Er lächelte. Dann wurde er wieder ernst und strich über ihre Wange. »Was gibt es überhaupt zu vergeben, Elise? Hast du überhaupt gesündigt? Savich ist böse. Cato Laird war böse. Du bist es nicht.«
Als er fertig gesprochen hatte, glänzten Tränen in ihren Augen. Sie zog ihn an sich, drückte die Lippen auf seinen
Mund und flüsterte: »Ich liebe dich, Duncan. Ich liebe dich mit Herz und Seele. Ich liebe dich, liebe dich.«
Er schob sich über sie, drang in sie und lächelte, ohne die Lippen von ihren zu heben. »Ich nehme das als Ja.«
Danksagungen
In Savannah, Georgia, gibt es nicht nur exzellentes Essen und einige der schönsten Landschaften auf dem US-amerikanischen Festland, dort leben auch unglaublich nette Menschen. So zum Beispiel Major Everett Regan vom Savannah-Chatham Metropolitan Police Department, der seine wertvolle Zeit opferte, um unzählige Fragen zu beantworten. Ellen Winters scheute keine Mühen, mir zu helfen, als ich auf die »Güte von Fremden« angewiesen war. Ohne ihre professionelle Hilfe wäre es wesentlich schwieriger gewesen, an alle notwendigen Informationen zu kommen.
Außerdem stehe ich in der Schuld von Cindy Moore, für die der Begriff »Südstaaten-Gastfreundschaft« keine hohle Phrase ist. Sie steht persönlich dafür – und noch für viel, viel mehr. Danke, Freundin, dass du mir so viele Türen geöffnet hast.
Danke Michael, dass du mit mir – mehr oder weniger – klaglos in der schwülen Hitze jeden Platz, jede Straße erforscht, die Kameraausrüstung geschleppt und Leib und Leben riskiert hast, um die gewünschten Fotos aufzunehmen …
Sandra Brown
Die Originalausgabe erschien 2006 unter dem Titel
»Ricochet« bei Simon & Schuster, New York.
1. Auflage
Deutsche Erstausgabe September 2010 bei Blanvalet,
einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH,
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