Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
Vom Netzwerk:
Schneegeruch getränkte Luft, die ihm das Fell flach gegen den Körper presste.
    »Häherfeder«, hob Sandsturm an, »glaubst du, mit Blattsee ist alles in Ordnung? Sie wirkt in letzter Zeit so angespannt.«
    Darum geht es also! »Das ist mir auch aufgefallen«, erwiderte er vorsichtig.
    »Kommt das von den Anstrengungen mit dem Grünen Husten?«, überlegte Sandsturm. »Oder gibt es etwas Schlimmeres? Glaubst du … könnte es sein, dass sie sich die Schuld an Aschenpelz’ Tod gibt?«
    Häherfeder grub seine Krallen ins Gras, um nicht zu schwanken. Das hatte ich nicht erwartet! Er hätte Sandsturm gerne gesagt, dass Aschenpelz’ Tod nichts mit Blattsee zu tun hatte. Das kann ich beschwören! Aber er wusste, wie dumm es wäre, mit solcher Überzeugung zu sprechen. Damit würde er nur Fragen von Sandsturm provozieren – Fragen, die er nicht beantworten konnte, ohne dass der gesamte DonnerClan über ihm zusammenbrach.
    »Ich glaube nicht«, murmelte er.
    »Vielleicht meint sie, sie hätte seinen Tod vorhersagen oder ihn irgendwie verhindern müssen«, fuhr Sandsturm fort. »Oder vielleicht glaubt sie, es müsste ihr möglich sein, ihn im SternenClan zu besuchen und die Wahrheit herauszufinden.«
    Häherfeder erstarrte. Dann hat Feuerstern Sandsturm gar nicht erzählt, dass er Blattsee gebeten hat, Aschenpelz zu finden und mit ihm zu sprechen. Wie viele Katzen haben denn noch Geheimnisse voreinander?
    »Ich glaube, Blattsee ist müde, weil so viele krank waren«, miaute er, wohl wissend, dass dies nicht ausreichte, um die seltsame Laune seiner Mentorin zu erklären. »Und ich weiß, dass sie sich Sorgen macht, weil Weißflugs Junge in einem so kalten Blattwechsel geboren werden. Außerdem trauern alle Katzen noch um Aschenpelz.« Nun ja, vielleicht nicht alle Katzen … Häherfeder zog seine Krallen ein, als ihm diese Lüge entschlüpfte.
    »Du könntest recht haben«, seufzte Sandsturm. »Feuerstern und ich machen uns einfach Sorgen um sie. Schließlich ist sie nicht nur unsere Heiler-Katze, sie ist auch unsere Tochter. Brombeerkralle und Eichhornschweif erginge es sicherlich ähnlich, wenn du in Schwierigkeiten stecken würdest.«
    Oder auch nicht … Häherfeder fiel es schwer, ernsthaft zu nicken. Er hoffte, dass sein Gesicht nichts von dem Aufruhr in seinem Inneren verriet.
    »Du erzählst mir doch, wenn du etwas anderes herausfindest?«, miaute Sandsturm.
    »Natürlich.« Natürlich nicht! Während er der Kätzin zurück ins Lager folgte, fragte sich Häherfeder, welche Katze wohl als Nächstes in seinen Geheimnissen herumstochern würde und wie lange die schrecklichen Dinge, die er wusste, noch verborgen bleiben konnten.
    »Nun aber schnell in die Kinderstube, Junge«, miaute Minka sanft. »Es ist Zeit zu schlafen.«
    »Aber der WindClan greift uns an!«, protestierte Rosenjunges. »Und ich werde Clan-Anführerin und wehre sie ab!«
    »Du darfst morgen die Clan-Anführerin sein«, versprach Minka.
    Häherfeder hörte, wie die Jungen in die Kinderstube purzelten und ihre hohen Stimmen verklangen. Ein eiskalter Nachtwind zauste sein Fell, er streckte sich und tappte zu seinem eigenen Bau.
    Zwei Sonnenaufgänge waren seit seinem Gespräch mit Sandsturm vergangen. Blattsee war nach wie vor gereizt, und Häherfeder wusste noch immer nicht, warum. Seine Mentorin fürchtete sich vor etwas, dessen war er sich sicher, aber er wagte nicht, sie nach dem Grund zu fragen.
    Am Brombeervorhang hörte er Wolkenschweif, der am Dornentunnel Wache hielt, jaulen. »Brombeerkralle! Farnpelz! He, sie sind zurück!«
    Ein Rascheln erklang aus dem Kriegerbau, und alle Katzen stürmten ins Freie und rannten an Häherfeder vorbei, um die zurückkehrende Patrouille zu begrüßen. Häherfeder folgte, blieb aber im Hintergrund und versuchte, die vermischten Gerüche zu entschlüsseln, als die zurückkehrenden Katzen durch den Dornentunnel tappten. Brombeerkralle war der Erste, gefolgt von Farnpelz. Ein Schauer fuhr durch Häherfeders Pelz, als er Sols Geruch erkannte. Der Einzelgänger trat gelassen aus dem Tunnel und blieb kurz am Eingang stehen, eher er weiter ins Lager ging. Er strahlte Selbstvertrauen aus, wirkte nicht wie ein Gefangener, der unter Zwang zurückgeschleift wurde, um sich für seine Verbrechen zu verantworten.
    Ein Wirbel aufgeregter Spekulationen brach unter den Clan-Katzen aus.
    »Das ist Sol!«
    »Sie haben ihn gefunden!«
    »Er wirkt so gefasst«, miaute Lichtherz verwirrt. »Er würde bestimmt nicht so aussehen,

Weitere Kostenlose Bücher