Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter

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lässt.«
    »Feuerstern muss die Wahrheit herausfinden«, miaute Lichtherz.
    »Ich bin mir sicher, dass es keinen Grund zur Sorge gibt«, fügte Ampferschweif entschlossen hinzu. »Spinnenbein wird dafür sorgen, dass Sol nicht aus seinem Bau kommt.«
    Trotz dieser beruhigenden Worte der Kätzin kribbelten Häherfeders Pfoten, und sein Fell stellte sich auf, als würde gleich ein Gewitter über der Lichtung ausbrechen. Die Luft vibrierte vor Angst und Unsicherheit, als spürte jede Katze, dass etwas Großes drohend über ihren Köpfen hing.
    Häherfeder versuchte, sein Zittern zu ignorieren, und ging zu Distelblatt und Löwenglut, die sich neben der Dornenbarriere hatten fallen lassen.
    »Hallo«, miaute er. »Wie war die Reise?«
    »Lang.« Löwengluts Stimme klang niedergeschlagen. »Ich dachte schon, wir kommen nie mehr zurück.«
    »Wir sind anderen Katzen begegnet«, fügte Distelblatt hinzu. »Sie hatten Probleme mit Hunden, und Sol hat sie dazu angespornt, mit ihnen zu kämpfen. Ein paar der Katzen wurden getötet, und seitdem werden sie jedes Mal von den Hunden angegriffen, wenn sie eine Pfote vor ihren Bau setzen.« Sie stieß einen erschöpften Seufzer aus. »Noch mehr Schaden, den Sol angerichtet hat.«
    »Er ist ein Unruhestifter«, stimmte Löwenglut gähnend zu.
    Die Frage, die Häherfeder gerne gestellt hätte – glaubt ihr, er hat Aschenpelz umgebracht? –, blieb unausgesprochen. Alles, was er von seinen Wurfgefährten empfing, waren Gefühle wie Müdigkeit, Angst und Trübsal. Er gestattete sich nicht, tiefer in ihren Gedanken zu bohren.
    »Schön, dass ihr wieder hier seid«, sagte er nur.
    Weder Löwenglut noch Distelblatt antworteten. Häherfeder begriff, dass er seinen Bruder und seine Schwester zwar schmerzlich vermisst hatte, dass aber nun, nach ihrer Rückkehr, nach wie vor Aschenpelz’ Ermordung zwischen ihnen stand.
    »Kommt was fressen«, schlug er vor und verdrängte diesen Gedanken. »Und dann braucht ihr beide erst mal viel Schlaf.« Er folgte seinen Wurfgefährten zum Frischbeutehaufen.
    Ich frage mich, ob wir die Gelegenheit bekommen, mit Sol zu sprechen . Schließlich ist er die einzige andere Katze, die von der Prophezeiung weiß. Und Sol hat ja mit uns geredet, als wären wir ganz sicher die drei aus der Prophezeiung. Aber das kann nicht sein, weil Eichhornschweif nicht unsere Mutter ist.
    Wusste Sol das etwa nicht? Oder hatte er sie auch angelogen?

16. Kapitel
    Löwenglut erwachte von dem aufgeregten Maunzen und der Unruhe um ihn herum. Er hob den Kopf und sah, wie seine Clan-Gefährten sich aus dem Kriegerbau und auf die Lichtung drängten. Er stand mühsam auf, zuckte zusammen, als ihn seine schmerzenden Muskeln stachen, und schob sich hinter ihnen durch die Zweige.
    Der Himmel war klar, aber die Sonne stand noch nicht hoch genug am Himmel, um in den Felsenkessel vorzudringen. Tiefe Schatten hingen über den Bauen und hüllten Spinnenbein an seinem Wachposten vor Sols Nest in Dunkelheit. Doch obwohl es noch so früh war, schien es, als wäre fast der gesamte DonnerClan auf der Lichtung versammelt. Minka, Millie und Weißflug saßen vor der Kinderstube. Löwenglut sah, dass sie die Schwänze schützend um die Jungen geschlungen hatten, die sich mit großen, verängstigten Augen umblickten. Fuchspfote und Eispfote kamen zu den Kriegern gesprungen, um näher bei den älteren, erfahreneren Katzen zu sein.
    Auch Distelblatt war bereits auf und stand bei Haselschweif und Farnpelz. Sie schaute Löwenglut nicht an und irgendwie wollten ihn seine Pfoten nicht zu ihr tragen.
    Es ist, als sei ein Teil von uns, ein Teil dessen, was wir einmal waren, mit Aschenpelz gestorben!
    Feuerstern trat aus seinem Bau auf der Hochnase, lief leichtfüßig den Steinfall hinab und gesellte sich unten zu Graustreif. Beim Erscheinen des Clan-Anführers wuchs die Aufregung auf der Lichtung.
    »Da ist Feuerstern!«
    »Jetzt passiert endlich was!«
    Löwenglut versuchte, seine steifen Muskeln zu lockern. Er hörte einen Pfotenwirbel, dann raste die Morgenpatrouille, angeführt von Dornenkralle, zurück ins Lager.
    »Was ist los?«, keuchte der goldbraune Krieger und hielt jäh in der Mitte der Lichtung an. »Haben wir was verpasst?«
    Brombeerkralle tappte zu ihm. »Was macht ihr so bald schon wieder hier?«, wollte er wissen. »Ihr könnt doch unmöglich bei der SchattenClan-Grenze gewesen sein.«
    »Oh, alles ist ruhig«, miaute Beerennase und spähte über Dornenkralles Schulter. »Es gibt nichts zu