Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang
Kater
OTTERHERZ – dunkelbraune Kätzin; Mentorin von SCHNIEFPFOTE
REGENSTURM – blaugrauer Kater mit Tupfen
Königin
EISFLÜGEL – weiße Kätzin mit blauen Augen; Mutter von Käferjunges, Stacheljunges, Blütenjunges und Wiesenjunges
Älteste
BLEIFUSS – untersetzter, gestreifter Kater
SCHWALBENSCHWEIF – dunkelbraun gestreifte Kätzin mit grünen Augen
KIESELBACH – grauer Kater
KATZEN AUSSERHALB DER CLANS
SOL – braun und schildpattfarbener Kater mit langem Fell und blassgelben Augen
SOCKE – muskulöser, grau-weißer Kater; lebt in einer Scheune am Pferdeort
MOLLY – kleine, grau-weiße Kätzin; lebt beim Pferdeort
CHARLY – alter, gestreifter Kater; lebt in den Wäldern in der Nähe des Meers
JINGO – dunkelbraun getigerte Kätzin
HUSAR – breitschultriger, grauer Kater
FLECK – gefleckte, braune Kätzin mit vier Jungen
FRITZ – schwarz-weißer Kater mit zerfetztem Ohr
TOBI – magerer, brauner Kater mit grauer Schnauze
FLITZER – langhaariger, schwarzer Kater
CINDY – goldbraun-weiße Kätzin
FELIX – hellgrau getigerter Kater
ANDERE TIERE
MITTERNACHT – sternenkundige Dächsin, die am Meer lebt
PROLOG
Das Mondlicht ergoss sich taghell über den Felsenkessel, doch unter den Büschen und an den Rändern der Felsen glitten dunkle Schatten hervor wie Krallen. Blattsee neigte sich über Aschenpelz’ schlaffen Körper. Das fahle Licht verlieh seinem grauen Fell einen silbernen Glanz, als sie ihn für das Begräbnis zurechtmachte. Häherfeder half, glättete und schüttelte Aschenpelz’ Schwanz auf, während der Pelz trocknete.
Blattsee hob den Kopf und starrte hinauf zu dem eisigen Funkeln ihrer Kriegervorfahren am Himmel. »Möge der SternenClan deinen Pfad erleuchten, Aschenpelz.« Ihre Stimme drang sanft durch die kalte Luft, als sie die Worte wiederholte, die seit unzähligen Blattwechseln von den Heiler-Katzen verwendet wurden, wenn ein Clan-Gefährte starb. »Wir wünschen dir reichlich Beute, dazu Pfoten, so schnell wie der Wind, und einen sicheren Unterschlupf, wenn du müde bist.«
Diese Worte, die doch Trost geben sollten, da sie dem gefallenen Krieger ein langes und glückliches Leben versprachen, schmerzten sie doch schärfer als Dornen. In ihr stieg die Erinnerung auf an den Augenblick, als sie die Bissspuren an Aschenpelz’ Hals entdeckt hatte. Zu klein für einen Hund, zu gleichmäßig für einen Fuchs, zu spitz für einen Dachs. Nur eine Katze konnte sie hinterlassen haben. Aber welche Katze? Wer hasste Aschenpelz so sehr, dass er ihn ohne irgendwelche Anzeichen eines Kampfes kaltblütig umbrachte? Oder war sein Tod die Folge einer Auseinandersetzung um eine übertretene Grenze oder gestohlene Beute? Könnte es eine WindClan-Katze oder ein vorbeiziehender Streuner gewesen sein? Bitte, SternenClan, mach, dass es so war!
Bei dem Gedanken, eine DonnerClan-Katze könnte Aschenpelz ermordet haben, fuhr ihr eine eisige Kälte bis in die Knochen. Aschenpelz war eigensinnig gewesen und hatte nie ein Blatt vor den Mund genommen, das ja, aber er war auch ein loyaler und respektierter Krieger. Sicherlich hätte keiner seiner Clan-Gefährten einen Grund gehabt, ihn tot sehen zu wollen?
Blattsee beugte sich erneut über ihn und begann, die Ballen des toten Kriegers von Erde und Kies zu säubern. Etwas Weiches, Flauschiges berührte flatternd ihre Schnauze. Sie zog den Kopf zurück und entdeckte ein Fellbüschel zwischen Aschenpelz’ Krallen.
Nein! Das darf nicht sein! Die Heilerin reckte den Kopf und schnupperte daran. Den Geruch kenne ich!
Verzweifelt versuchte sie sich einzureden, dass das Fellbüschel von einer der Katzen stammen musste, die Aschenpelz zurück ins Lager getragen hatten, nachdem man ihn tot im Bach gefunden hatte. Doch die Haare rochen zu stark nach Flusswasser, als dass sie von einer Katze mit trockenem Fell stammen könnten. Außerdem waren Aschenpelz’ Pfoten nach seinem Tod zu schlaff, um einer anderen Katze bei einer zufälligen Berührung ein Fellbüschel auszureißen.
Dieses Fell konnte nur von einer Katze stammen: Aschenpelz’ Mörder.
Atemlos und zitternd zog Blattsee die Haare aus seiner Tatze und trug sie in ihren Bau. Sie zwang ihre bebenden Pfoten, das Büschel auf ein Blatt zu legen, und faltete es fest zusammen. Dann schob sie es in ihr Vorratslager, tief in den Felsspalt hinein, bis hinter den letzten Kräuterstrauß. Die Wahrheit über Aschenpelz’ Tod durfte niemals herauskommen.
Von einem so großen Schmerz erfüllt, dass sie meinte,
Weitere Kostenlose Bücher