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Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang

Titel: Warrior Cats 03 - Die Macht der drei 06 - Sonnenaufgang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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herausfinden sollte«, erwiderte Löwenglut beharrlich. »Ich dachte, du wolltest unbedingt die Wahrheit über unseren Vater erfahren! Nun können wir es. Kommt ihr jetzt mit oder nicht?«
    Häherfeder sah besorgt aus, nickte aber. »Wir kommen.« Er stieß Distelblatt an. »Lass uns nicht streiten. Wir haben sowieso keine Wahl. Mit der halben Wahrheit können wir nicht leben, und es sieht so aus, als wäre das unsere einzige Chance, die ganze Wahrheit zu erfahren.«
    Die Sonne war über die Baumwipfel gestiegen, als sie das Ende des SchattenClan-Territoriums erreichten und den unbekannten Wald dahinter betraten. So viel Zeit war vergangen, seit sie hier gewesen waren, dass Löwenglut den Weg nicht mehr genau wusste, doch Sols Duftspur führte sie voran.
    Scheint, als wäre er auf direktem Weg zum Zweibeinernest gelaufen. Vielleicht hat er ja tatsächlich vor, seinen Teil der Abmachung einzuhalten.
    Nach einer Weile kamen die eingestürzten Mauern des alten Zweibeinernests in Sicht, kaum zu erkennen zwischen den hohen Büscheln keimender Weidenröschen, Farne und Disteln. Sols Geruch war stark und frisch. Löwenglut ging zum Eingang und spähte hinein. Unkraut wucherte durch die Ritzen im Steinboden und Spinnweben spannten sich über die Ecken.
    »Sol?«, rief er. »Bist du da?«
    »Seid gegrüßt.« Die Stimme ertönte oberhalb von Löwengluts Kopf. Er sah hinauf und entdeckte Sol auf einer der Mauern sitzen, halb versteckt durch die Zweige eines Stechpalmenstrauchs, der von draußen hereinragte.
    Der Einzelgänger erhob sich und sprang zu Löwenglut und seinen Wurfgefährten hinunter. »Seid gegrüßt«, wiederholte er. »Ich sehe, ihr seid gekommen …«
    »Wir sind gekommen, um die Wahrheit zu erfahren!« Distelblatt drängte sich an Löwenglut vorbei. »Sag uns, was du weißt!«
    Sol blinzelte. »Es wird euch nicht helfen, das wisst ihr. Was spielt es für eine Rolle, wer euer Vater ist, solange ihr Teil der Prophezeiung seid?«
    »Es spielt eine Rolle«, knurrte Distelblatt.
    »Warte.« Löwenglut trat vor und stellte sich neben seine Schwester. »Ich stimme Sol zu. Ich würde auch gerne die Wahrheit über meinen Vater wissen, aber es ist die Prophezeiung, die wirklich zählt.«
    »Aber wir müssen es wissen«, wandte Häherfeder ein. »Ein Name, mehr wollen wir nicht.«
    Kalte Belustigung leuchtete in Sols Augen auf. Löwenglut wusste, dass er die Macht genoss, die er über sie hatte. Auf einmal war er sich nicht mehr sicher, ob Sol ihnen wirklich etwas über ihren Vater sagen konnte. Vielleicht verhöhnte er sie nur, weil er wusste, dass sie ihn nicht zurück zu ihrem Clan bringen würden. Aber er hatte gleich gewusst, wer sie waren, und ihnen seine Hilfe angeboten …
    »Das ist unsere Chance, die Prophezeiung zu erfüllen«, miaute Löwenglut verzweifelt zu seinen Wurfgefährten. »Sol weiß so viel … er wusste sogar, wann die Sonne verschwinden wird!«
    Keiner der anderen entgegnete darauf etwas. Häherfeder schaute einfach nur stur nach vorn, während Distelblatt die Muskeln straffte, als würde sie sich jeden Moment auf Sol stürzen und ihn zwingen, die Wahrheit zu sagen.
    Nein! Wenn sie eine Kralle an ihn legt, wird er es uns niemals sagen!
    Sols bernsteinfarbener Blick wanderte langsam über Distelblatt, ihre Feindseligkeit zauste nicht ein Härchen in seinem Pelz. »Denkt daran, was ich euch bieten kann«, miaute er leise. »Viel mehr, als nur eure Vorfahren zu kennen! Wahre Macht braucht so viel mehr. Hört mich an, und ich werde euch zeigen, wie ihr wirklich die Macht der Sterne in euren Pfoten halten könnt.«
    Distelblatt stieß ein wütendes Fauchen aus und machte sich zum Sprung bereit.
    »Nein!«, jaulte Löwenglut, sprang zu seiner Schwester, packte sie im Genick und zerrte sie nach draußen, ohne auf ihre strampelnden Pfoten und ihr wütendes Kreischen zu achten. »Du Mäusehirn«, knurrte er und gab sie erst zwischen den welken Farnen wieder frei. »Wenn du Sol wütend machst, wird er uns niemals helfen.«
    »Aber warum sollten wir ihn auch brauchen?« Häherfeder kam zu ihnen heraus, die Stimme ruhig, den Kopf zur Seite gelegt. »Die Prophezeiung sagt nichts davon, dass wir Hilfe brauchen. Wie kann Sol mächtiger sein als wir?«
    »Wir haben die Macht der Sterne aber noch nicht in den Pfoten, oder?« Löwengluts Magen zog sich zusammen, während er versuchte, seinen Geschwistern das begreiflich zu machen. »Lasst ihn uns zeigen, was er weiß. Welchen Schaden kann das schon anrichten? Und

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