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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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begegnete seinem Bernsteinblick, spürte, dass sich etwas verändert hatte. Löwenglut war nicht mehr nur der Mentor, der ihr Dinge erklärte und sagte, was sie zu tun hatte und was nicht. In seinen Augen lag Respekt und vielleicht sogar so etwas wie Ehrfurcht.
    Seltsam . »Nein, es macht mir nichts aus, wenn ihr mich testet«, miaute sie. Bringen wir es hinter uns. Dann kann das Leben vielleicht wieder normal ablaufen.
    »Ich werde jetzt weggehen und etwas tun«, erklärte ihr Löwenglut. »Wenn ich zurückkomme, sagst du mir, was ich gemacht habe.«
    »Wie du willst«, miaute Taubenpfote unbeeindruckt.
    Ohne ein weiteres Wort sauste Löwenglut in den Wald hinein Richtung WindClan-Grenze. So allein auf der Lichtung mit Häherfeder, fühlte sich Taubenpfote ein wenig unbehaglich. Sie kannte die Heiler-Katze nicht so gut wie die Krieger, wobei sie sehr wohl wusste, dass er eine scharfe Zunge hatte. Er schien sich aber nicht unterhalten zu wollen, hockte sich einfach hin und klappte die Pfoten unter sich, sodass Taubenpfote ihre Sinne hinaus in den Wald schicken konnte.
    Allmählich ergaben die unterschiedlichen Geräusche, die im Wald zwischen den Bäumen umherschwirrten, einen Sinn. Eine SchattenClan-Patrouille untersuchte Fuchsgeruch in der Nähe der Grenze. FlussClan-Krieger regten sich über den klebrigen Schlamm am Ufer des geschrumpften Sees auf und Nebelfuß schimpfte dort mit einer Schülerin. Weiter weg, am äußersten Rand ihrer Wahrnehmung, erweiterte eines der braunen Tiere die Blockade im Bach um ein weiteres Stück Holz.
    Sie erschrak, als sie von Häherfeder angesprochen wurde: »Weißt du, was Löwenglut gerade tut?«
    Taubenpfote lenkte ihre Ohren in die Richtung, die Löwenglut eingeschlagen hatte, zur WindClan-Grenze. Aber da fand sie keine Spur von ihm. Wohin könnte er verschwunden sein? Sie forschte beim verlassenen Zweibeinernest und auf der Trainingslichtung, wo sie Rußherz und Efeupfote beim Kampftraining entdeckte. Immer noch kein Löwenglut.
    Taubenpfote richtete ihre Sinne zum See. Genau! Da ist er! Sie konnte ihn hören und riechen, an der Böschung auf dem Weg zum Kiesstrand. Hat er geglaubt, er könnte mich austricksen, indem er einfach umkehrt?
    Löwengluts Pfoten trommelten jetzt über den trocknen Seegrund. Er hielt inne, blickte sich um, sprang dann zu einem verwitterten Stück Holz und machte sich daran, es auf den Kiesstreifen zu zerren. Taubenpfote hörte, wie die Steinchen knirschten und umherrollten, als Löwenglut das Holz immer weiter zerrte. Als er es bis zur Wiese hinaufgeschleppt hatte, riss er eine Brombeerranke aus einem Busch in der Nähe und legte sie über das Holz.
    »Löwenglut, was machst du denn da?«, hörte Taubenpfote Sandsturm fragen und entdeckte die gelbbraune Kätzin, die mit Blattsee, Wurzelpfote und Hummelpfote aus dem Busch auftauchte. Alle vier Katzen trugen Moosbüschel im Maul.
    »Oh, hallo, Sandsturm.« Löwenglut hörte sich überrascht an. »Ich … äh … bin gerade bei einem Experiment.«
    »Nun, dann lass dich von mir nicht stören.« Sandsturm klang irritiert. Mit einer Schwanzgeste führte sie die beiden Schüler auf den Seegrund hinaus, zum Wasser in der Ferne.
    Nachdem Sandsturm gegangen war, rannte Löwenglut durch den Wald zurück und stand kurz darauf keuchend vor ihr. »Und?«, japste er. »Wo bin ich gewesen und was habe ich gemacht?«
    »Du wolltest mich austricksen, nicht wahr?«, hob Taubenpfote an. Verunsichert, wie sie war, kribbelte jedes Haar in ihrem Pelz. »Erst warst du zur WindClan-Grenze unterwegs, aber dann bist du zum See hinuntergelaufen. Und da hast du ein Stück Holz gefunden …«
    Während sie sprach, sah sie Häherfeder an, der mit schief gelegtem Kopf und gespitzten Ohren lauschte. Er schwieg, bis sie geendet hatte. »Hat alles gestimmt?«
    »Ja, jedes einzelne Detail«, antwortete Löwenglut.
    Plötzlich schienen ungesagte Worte in der Luft um die drei Katzen zu knistern wie ein Sommergewitter, das gleich ausbrechen würde. Taubenpfote nahm zitternd einen tiefen Atemzug.
    »Das ist doch keine große Sache«, protestierte sie. »Ich dachte, jede Katze weiß, was los ist, auch wenn es sich nicht direkt vor unserer Nase abspielt. Wir haben doch alle ein gutes Gehör und empfindliche Schnurrhaare, oder?«
    »Aber nicht so empfindlich«, miaute Löwenglut.
    »Hör mir zu, Taubenpfote.« Häherfeder beugte sich vor und richtete seinen intensiven, blicklosen blauen Augen auf sie. »Es gibt da eine Prophezeiung«, hob

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