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Warrior Cats – Der vierte Schüler

Warrior Cats – Der vierte Schüler

Titel: Warrior Cats – Der vierte Schüler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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nicht mal einen Mond lang Schülerin«, fügte Löwenglut hinzu, der ebenfalls angelaufen kam, um seine Beute auf den Haufen zu werfen. »Sie scheint zu wissen, was die Beute vorhat, bevor die Beute es selbst weiß.«
    Weißflug, die sich in der Nähe mit Birkenfall die Zunge gab, schnurrte anerkennend. »Sehr gut. Freut mich zu hören, dass du dich anstrengst.«
    Taubenpfote wurde die Situation allmählich peinlich. »So gut bin ich gar nicht«, protestierte sie. Sie mochte es nicht, vor Efeupfote so sehr gelobt zu werden, denn ihre Schwester hatte nur eine einzige Spitzmaus gefangen. »Ich habe bloß einen großartigen Mentor.«
    Dann wurde ihr ganz heiß, weil eine Katze denken könnte, sie habe Rußherz kritisieren wollen. Die graue Kätzin, die gerade mit Efeupfote ihre Beute ablegte, schien aber nichts Ungewöhnliches zu bemerken. Nur Efeupfote sah ihre Schwester neidisch an.
    »Mach dir nichts draus«, flüsterte Taubenpfote. »Es war einfach Pech, dass du das Eichhörnchen nicht erwischt hast.«
    Efeupfote prustete verärgert. »Pech macht nicht satt.«
    »Ihr dürft euch jede ein Stück Beute nehmen«, miaute Rußherz den beiden Schülerinnen zu. »Ihr habt heute Morgen hart gearbeitet.«
    »Danke!« Taubenpfote nahm sich einen Wühler vom Haufen und Efeupfote entschied sich nach einigem Zögern für ihre eigene Spitzmaus. Taubenpfote wusste genau, dass ihre Schwester noch so hungrig sein mochte, sich aber niemals mehr nehmen würde, als sie selbst beigetragen hatte.
    Taubenpfotes Magen jaulte auch vor Hunger, aber nachdem sie sich zum Essen niedergelassen hatte, riss sie sich zusammen, um ihre Wühlmaus nicht mit nur wenigen gierigen Bissen hinunterzuschlingen. Die Sonne war über die Baumwipfel gestiegen, die Strahlen brannten erbarmungslos hernieder, und es würde keine Jagd mehr geben, bis sie unterging.
    »Ich weiß nicht, wie lange diese Dürre noch anhalten soll«, seufzte Millie, beendete ihr Mahl und fuhr sich mit der Zunge über die Schnurrhaare. »Wie viele Tage werden noch vergehen, bis es regnet?«
    »Das weiß nur der SternenClan«, antwortete Graustreif und legte seiner Gefährtin tröstend den Schwanz auf die Schulter.
    »Dann sollte der SternenClan endlich was tun!« Spinnenbein, der mit Haselschweif und Mausbart auf der anderen Seite des Frischbeutehaufens saß, blickte auf. »Glauben die denn, wir könnten ohne Wasser überleben?«
    »Vom See ist fast nichts mehr übrig«, fügte Haselschweif bekümmert hinzu. »Und der Bach zwischen uns und dem SchattenClan ist vollständig ausgetrocknet.«
    »Wo ist das ganze Wasser bloß hin?«, fragte Mausbart mit einem verärgerten Ohrenzucken.
    Taubenpfote hielt erstaunt inne, bevor sie wieder in ihre Wühlmaus biss. »Ihr wisst nicht, warum der Bach ausgetrocknet ist?«, fragte sie. »Liegt das nicht an den braunen Tieren, die ihn absperren?«
    Spinnenbein starrte sie an. »Welche braunen Tiere?«
    Taubenpfote schluckte ihren Bissen herunter. »Die Tiere, die Baumstämme und Äste in den Bach schleppen.«
    Ein Blick in die Runde zeigte ihr, dass jede Katze beim Frischbeutehaufen sie anstarrte. Die Wühlmaus, die sie gerade aufgegessen hatte, lag ihr plötzlich wie ein Stein im Magen. Warum sehen sie mich alle so seltsam an?
    Die Stille schien sich auf einen ganzen Blattwechsel auszudehnen. Irgendwann fragte Löwenglut leise: »Taubenpfote, wovon redest du da eigentlich?«
    »Von – von den großen braunen Tieren«, stammelte sie. »Sie bauen eine Barriere in den Bach, wie unsere Dornenbarriere vor dem Lagereingang. Deshalb kann das Wasser nicht weiterfließen. Und dann sind da noch Zweibeiner, die sie dabei beobachten.«
    »Zweibeiner!« Mausefell schnaubte belustigt. »Sind ihnen auch Flügel gewachsen, mit denen sie jetzt fliegen?«
    »Natürlich nicht!«, fauchte Taubenpfote. »Sie beobachten die Tiere und zeigen … mit irgendwas, irgendwelchem Zweibeinerzeug auf sie. Vielleicht blockieren die Tiere das Wasser, weil die Zweibeiner es ihnen gesagt haben.«
    »Und vielleicht lernen Igel fliegen«, miaute Spinnenbein seufzend. »Löwenglut, du solltest deiner Schülerin wirklich verbieten, sich all diese Dinge auszudenken. Das ist nicht komisch, nicht, solange wir hier leiden.«
    »Da hat er recht«, stimmte Weißflug zu. Aus ihrem Blick sprach jetzt keine Anerkennung mehr, sondern Verärgerung und Missbilligung. »Taubenpfote, was ist nur in dich gefahren? Mit deiner Schwester kannst du solchen Unsinn treiben, aber nicht mit deinen

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