Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
sie fort«, schlug Bernsteinpelz vor. »Ich helfe dir.«
Eichhornpfote machte mit aufgestelltem Fell und gesträubtem Schwanz einen Schritt auf die SchattenClan-Kriegerin zu. »Wage es nicht, nur eine Pfote ...«
Brombeerkralle seufzte. »Wenn wir sie jetzt verjagen, rennt sie direkt zu Feuerstern«, sagte er. »Sie hat fast alles gehört, also kann sie genauso gut hierbleiben.«
Eichhornpfote schniefte verächtlich und setzte sich wieder. Sie strich mit der Zunge über die Pfote und begann, in Ruhe ihr Gesicht zu waschen.
»Ehrlich, Brombeerkralle«, knurrte Bernsteinpelz. »Du hättest vorsichtiger sein sollen. Eine Schülerin deiner Spur folgen zu lassen!«
»Was geht hier vor?« Eine neue Stimme ertönte hinter ihnen, laut und aggressiv. »Das kann nicht stimmen, Lahmfuß hat gesagt, wir sollten nur vier sein.«
Brombeerkralle zuckte zusammen und blickte sich um. Seine Augen verengten sich zu einem wütenden Funkeln, als er den schlanken rauchgrauen, fast schwarzen Kater erkannte.
»Du!«, fauchte er.
Ein paar Fuchslängen entfernt von ihm stand der WindClan-Schüler Krähenpfote, der ins DonnerClan-Territorium eingedrungen war und eine Wühlmaus gestohlen hatte.
»Ja, ich«, antwortete der. Sein Fell war gesträubt, als wolle er jeden Augenblick einen Sprung machen und ihren Kampf zu Ende führen.
Bernsteinpelz spitzte die Ohren. »Das ist eine WindClan-Katze, richtig?« Sie musterte Krähenpfote abschätzig von oben bis unten. »Etwas klein geraten, oder?«
»Er ist noch Schüler«, erklärte Brombeerkralle, als Krähenpfote knurrend die Zähne bleckte. »Er heißt Krähenpfote.«
Er schaute zu Eichhornpfote, um sie mit Blicken zu zwingen, über den Zwischenfall mit der Wühlmaus Schweigen zu bewahren. Er wollte zwar, dass der WindClan wegen des Diebstahls zur Rechenschaft gezogen würde, aber ordentlich auf einer Großen Versammlung und nicht hier mit einem Kampf. Schließlich war das, was sie hier taten, bereits weit außerhalb des Krieger-Gesetzes. Eichhornpfote zuckte mit der Schwanzspitze, aber zu Brombeerkralles Erleichterung sagte sie nichts.
»Hast du auch den Traum gehabt?«, fragte Federschweif. Brombeerkralle sah, wie die Angst aus ihren blauen Augen wich, als ob sie mit der zunehmenden Gewissheit, dass es sich um Wahrträume gehandelt hatte, Mut schöpfte.
Krähenpfote nickte knapp. »Ich habe mit unserem alten Zweiten Anführer Lahmfuß gesprochen. Er hat mir aufgetragen, mich mit drei anderen Katzen bei Neumond zu treffen.«
»Das bedeutet dann eine Katze von jedem Clan«, antwortete Federschweif. »Wir sind alle hier.«
»Nun brauchen wir nur noch bis Mitternacht zu warten«, ergänzte Brombeerkralle.
»Weißt du, worum es geht?« Krähenpfote drehte Brombeerkralle den Rücken zu und wandte sich direkt an Federschweif.
»Wenn ich damit zu tun hätte«, miaute Eichhornpfote, bevor Federschweif antworten konnte, »dann würde ich nicht ganz so schnell an diese Träume glauben. Meint ihr wirklich, dass der SternenClan zuerst zu euch kommen würde, wenn Unheil drohte, und nicht zu den Anführern und Heilern?«
»Wie erklärst du es dann?«, fragte Brombeerkralle umso abwehrender, weil er die gleichen Zweifel gehabt hatte, die Eichhornpfote jetzt äußerte. »Warum sonst sollten wir alle den gleichen Traum gehabt haben?«
»Vielleicht habt ihr euch alle mit zu viel Frischbeute vollgestopft?«, schlug Eichhornpfote vor.
Krähenpfote wirbelte mit einem ärgerlichen Fauchen herum. »Wer hat dich denn überhaupt gefragt?«, miaute er.
»Ich kann sagen, was ich will«, schleuderte Eichhornpfote ihm ins Gesicht. »Ich brauche keine Erlaubnis von dir. Du bist noch nicht einmal ein Krieger.«
»Du auch nicht«, fuhr der grauschwarze Kater sie an. »Was tust du hier überhaupt? Du hast den Traum nicht gehabt. Keine Katze will dich hierhaben.«
Brombeerkralle öffnete das Maul, um Eichhornpfote zu verteidigen. Obwohl er sich geärgert hatte, dass sie ihm gefolgt war, stand es Krähenpfote nicht zu, ihr vorzuschreiben, was sie zu tun hatte. Dann überlegte er, dass Eichhornpfote ihm das nicht danken würde; mit ihrer flinken Zunge war sie durchaus in der Lage, sich selbst zu verteidigen.
»Mir scheint nicht, dass sich hier jemand die Beine ausreißt, um ausgerechnet dich willkommen zu heißen«, knurrte sie.
Krähenpfote fauchte mit angelegten Ohren und seine Augen funkelten vor Zorn.
»Kein Grund, wütend zu werden«, begann Federschweif.
Der kleine schwarze Kater ignorierte sie.
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