Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Mitternacht - Warriors, The New Prophecy, Midnight
würde wegen des Handels, auf den er sich gerade eingelassen hatte. Er folgte Eichhornpfote hinein in die tiefen Schatten unter den Bäumen, und ein ängstlicher Schauder überkam ihn bei dem Gedanken, was sie beide von dort insgeheim beobachten könnte. Aber der Wald war nicht finsterer oder bedrohlicher als die seltsame Prophezeiung. Wenn das Unheil, das über den Wald kommen sollte, so ernst war, wie Blaustern es gesagt hatte, dann war Brombeerkralle in großer Gefahr, einen tödlichen Fehler zu begehen – einfach, weil er nicht genug wusste.
6. Kapitel
Die ganze Nacht wurde Blattpfotes Schlaf von merkwürdigen, lebhaften Träumen gestört. Zuerst dachte sie, dass sie einer Duftspur zum Baumgeviert folgte und auf einem unsichtbaren Pfad durch den Wald rannte. Dann wechselte der Traum, und sie spürte, wie sich ihr das Fell auf Nacken und Schultern sträubte, als stünde sie einem Gegner gegenüber, nur einen Herzschlag von einem Kampf entfernt. Die Drohung von Gefahr wich, aber nun wurde ihr immer kälter, bis sie mit einem Ruck aufwachte und merkte, dass der Farnbusch, unter dem sie schlief, schwer von Wassertropfen war und überall um sie herum Regen leise auf den Wald trommelte.
Sie rappelte sich auf die Pfoten, lief über die farnumstandene Lichtung und suchte Zuflucht in Rußpelz’ Bau. Die Heilerin schlief tief in ihrem Moosnest nahe der Rückwand und rührte sich nicht, als Blattpfote hereinkam und Wasser aus ihrem Fell schüttelte.
Die junge Schülerin blinzelte und gähnte und lugte hinaus auf die Lichtung. Sie konnte gerade noch die schwarzen Umrisse der Bäume vor einem Himmel erkennen, der mit dem ersten Licht der Morgendämmerung grau wurde. Sie freute sich, dass die lange Trockenperiode mit diesem Schauer, den der Wald so dringend brauchte, ihr Ende fand. Gleichzeitig musste sie immer wieder an ihre Träume denken und fragte sich besorgt, was sie bedeuten könnten. Schickte der SternenClan ihr ein Zeichen? Oder hatte sie irgendwie Gedanken von Eichhornpfote empfangen? Es wäre nicht das erste Mal, dass sie wusste, was ihre Schwester tat, ohne dass diese es ihr sagte.
Blattpfote stieß einen langen Seufzer aus. Sowenig ihr die Vorstellung gefiel, war sie doch fast davon überzeugt, dass Eichhornpfote aus dem Lager geschlüpft war, um nachts zu jagen, und dass sie ihr die Bilder von einem Lauf durch den Wald geschickt hatte. Auf keinen Fall war sie auf einer offiziellen Patrouille gewesen. In welchen Schwierigkeiten würde Eichhornpfote stecken, wenn Feuerstern das herausfand?
Während Blattpfote dort kauerte, ließ der Regen nach und die Wolken färbten sich gelblich und lockerten auf. Mit einem letzten Blick auf die schlafende Rußpelz schlüpfte sie wieder ins Freie, ohne auf das Wasser zu achten, das in ihr Fell sickerte, während sie sich durch den Farntunnel auf die Lagerlichtung schob. Wenn sie Eichhornpfote bald fand, konnte sie ihr vielleicht helfen, ihre Unternehmung zu verbergen.
Aber auf der Lichtung war keine Spur von ihrer Schwester zu sehen. Die drei anderen Schüler waren aus ihrem Bau aufgetaucht und tranken eifrig an einer flachen Pfütze, die sich auf der sonnenverbrannten Erde gebildet hatte. Rauchfells drei Junge krochen mit weit aufgerissenen Augen aus der Kinderstube und untersuchten dieses merkwürdige neue Wasser, das vom Himmel gefallen war. Ihre Mutter schaute stolz zu, wie sie es vorsichtig berührten und vor Aufregung quiekten, wenn glänzende Tropfen von ihren Pfoten flogen.
Die Heiler-Schülerin beobachtete sie eine Weile, dann wirbelte sie herum, als sie eine Bewegung am Eingang des Ginstertunnels bemerkte. Eine frühe Jagdpatrouille? , fragte sie sich. Die draußen vom Regen überrascht worden ist? Oder konnte es Eichhornpfote sein, die von ihrem unerlaubten Ausflug zurückkehrte?
Dann merkte sie, dass der Ankömmling nicht den DonnerClan-Geruch trug. Sie holte Luft, um den Clan mit einem Jaulen zu warnen, doch dann erkannte sie das glatte, schwarze Fell: Es war Rabenpfote, der einst ein Schüler im DonnerClan gewesen war und jetzt als Einzelläufer in einem Zweibeinerschuppen am Rand des WindClan-Territoriums lebte. Zusammen mit Rußpelz hatte Blattpfote ihn auf ihrer Reise zu den Hochfelsen schon einmal getroffen. Da Rabenpfote so nahe bei Zweibeinern zu Hause war, jagte er hauptsächlich bei Nacht und war vollkommen daran angepasst, in pechschwarzer Dunkelheit durch den Wald zu streifen. Vielleicht war er genau die richtige Katze, um Blattpfote zu sagen,
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