Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
und stieß seine Schnauze vor, bis sie nur noch weniger als eine Mauselänge von Bachs Gesicht entfernt war. »Man stiehlt keine Beute.«
»Das habe ich dir doch gerade erklärt«, miaute Sturmpelz. »Sie hat es nicht gestohlen . Es gehört uns.«
Habichtfrost fauchte ihn an, seine Augen blitzten immer noch vor Wut. »Sie hätte ihm nicht über die Grenze folgen dürfen. Hat ihr denn niemand erklärt, dass sie die Grenze zum Territorium eines anderen Clans nicht überschreiten darf?«
»Tut mir leid«, miaute Bach immer noch etwas verwirrt. »Ich habe doch kaum eine Pfote auf die andere Seite gesetzt – gerade so viel, um das Eichhörnchen zu fangen.«
Habichtfrost schnaubte verächtlich. »Offensichtlich weißt du nicht, wie man sich zu benehmen hat. Was wäre passiert, wenn dich eine SchattenClan-Patrouille entdeckt hätte?«
»Es war aber keine da und deshalb …«, Sturmpelz wollte offensichtlich dafür sorgen, dass sich der gesträubte Pelz seines Clan-Gefährten wieder glättete.
»Was nicht ihr Verdienst ist«, unterbrach Habichtfrost.
»Es tut mir leid«, sagte Bach noch einmal. »Beim Stamm des eilenden Wassers gibt es keine Grenzen, die wir beachten müssen. Beim nächsten Mal werde ich es nicht vergessen.«
»Falls es ein nächstes Mal gibt«, konterte Habichtfrost.
»Wie meinst du das?« Brombeerkralle sah, wie sich Sturmpelz’ Nackenfell sträubte. »Warum sollte es kein nächstes Mal geben? Bach trainiert wirklich fleißig, um FlussClan-Kriegerin zu werden.«
Der große Tigerkater verzog das Gesicht. »Aus ihr wird niemals eine FlussClan-Kriegerin!«, fauchte er.
Brombeerkralle schluckte nervös. Sein Halbbruder redete genau wie Tigerstern!
»Und wofür hältst du dich, dass du dir so ein Urteil anmaßt?«, fragte Sturmpelz vorwurfsvoll. »Du hast uns gar nichts zu sagen.«
Einen Herzschlag lang fürchtete Brombeerkralle, Habichtfrost würde ausholen und Sturmpelz mit ausgefahrenen Krallen durchs Gesicht fahren.
»Wart’s einfach ab, was passiert, wenn ich Leopardenstern davon berichte«, knurrte er. Mit einem Schwanzzucken deutete er in Richtung FlussClan-Lager. »Kommt mit ins Lager. Jetzt sofort!«
Sturmpelz und Bach sahen einander an. Sturmpelz fragte sich offensichtlich, ob er gehorchen sollte, obwohl sein Clan-Gefährte nicht befugt war, ihm Befehle zu erteilen. Dann gab er nach.
»Gehen wir.« Er seufzte. »Dann haben wir die Angelegenheit gleich geklärt.«
Habichtfrost stolzierte die Böschung hinauf und Sturmpelz folgte ihm. Bach nahm ihr Eichhörnchen wieder auf und schloss sich den beiden an.
Endlich waren sie im Farn verschwunden, und Brombeerkralle konnte vorsichtig den Donnerweg überqueren, um ihre Verfolgung aufzunehmen. Er wollte wissen, wie es mit seinen Freunden weitergehen würde. Vorsichtig Abstand haltend, damit ihn keine der FlussClan-Katzen entdeckte, trottete er hinter ihnen her. Glücklicherweise wehte ihm der Wind entgegen, sodass sie seinen Geruch nicht aufspüren würden. Er hielt die Ohren gespitzt und das Maul leicht geöffnet, falls sich noch andere FlussClan-Krieger in der Nähe aufhalten sollten.
Habichtfrost führte seine beiden Gefährten direkt zum FlussClan-Lager, wo er nahe bei einer Senke, in der Mottenflügel mit ihrer Schülerin Maulbeerpfote saß, über den Bach sprang. Als er an der Heiler-Katze vorbeikam, hob Habichtfrost herrisch nickend den Kopf.
»Komm mit, du wirst gebraucht«, befahl er.
Brombeerkralles Ohren zuckten vor Überraschung über den Ton, in dem Habichtfrost mit seiner Schwester sprach. Hinter einem Schilfbüschel verborgen wartete er, bis Mottenflügel mit den anderen weggegangen war und Maulbeerpfote geschäftig ein Bündel Kräuter sortierte.
Er überlegte, was er jetzt tun sollte. Ganz sicher würden sie ihn entdecken, wenn er versuchte, den anderen bis ins FlussClan-Lager zu folgen, aber seine Freunde in einer Notlage einfach allein lassen und nach Hause gehen konnte er auch nicht.
Die FlussClan-Katzen hatten ihr Lager auf einer keilförmigen Fläche zwischen zwei Bachläufen eingerichtet. Mottenflügels Bau lag neben dem kleineren Wasserlauf bei der Senke, von der sie eben aufgebrochen war. Brombeerkralle trottete am Ufer entlang, bis er bei einem Dornenwall ankam, der das Lager begrenzte. Vorsichtig prüfte er die Luft, konnte aber außer dem kräftigen Geruch der Katzen im Lager nichts Verdächtiges entdecken.
Plötzlich hörte er im Lager eine Katze aufjaulen und zögerte nicht länger. Seine Sorge um
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