Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenuntergang - Hunter, E: Warrior Cats - Die neue Prophezeiung. Sonnenunter
konnten.
Insgeheim bewunderte Brombeerkralle die Gerissenheit und den grenzenlosen Ehrgeiz seines Halbbruders. Tigerstern war sicher stolz auf ihn. Brombeerkralle wusste aber auch, dass er selbst nie den Mut aufbringen würde, so unverfroren nach Macht zu streben. Handelte Habichtfrost wirklich noch nach dem Gesetz der Krieger?
»Genug!«, befahl Leopardenstern. »Nebelfuß, Schwarzkralle, bringt sie auseinander.«
Die Zweite Anführerin des FlussClans sprang Habichtfrost auf die Schultern und riss seinen Kopf nach hinten. Schwarzkralle stieß Bach zur Seite und zog Sturmpelz seine Krallen über die Nase. Der graue Krieger wich zurück und gab Habichtfrost frei. Beide Katzen kämpften sich auf die Pfoten, standen keuchend da und sahen sich mit funkelnden Augen an. Habichtfrost blutete an Bauch und Flanke. Sturmpelz hatte keine sichtbaren Verletzungen, nur seine Schnauze blutete von Schwarzkralles Tatze.
»Sturmpelz, du hast deinen Clan-Gefährten angegriffen!« Leopardenstern klang zutiefst entsetzt. »Offensichtlich hast du das Gesetz der Krieger vergessen, falls es dir überhaupt noch etwas bedeutet.«
Sturmpelz wollte etwas sagen, aber Leopardenstern ließ ihn nicht zu Wort kommen. Mit ehrlichem Bedauern in der Stimme miaute sie: »Du wirst den FlussClan verlassen. Du gehörst nicht mehr hierher. Dein Pfad wird ab jetzt dem Stamm des eilenden Wassers folgen müssen.«
Sturmpelz und Bach wechselten einen betroffenen Blick, und Brombeerkralle fragte sich, was daran so schrecklich sein konnte, mit Bach in ihre Heimat in den Bergen zurückzukehren.
Einen Herzschlag lang glaubte er, Sturmpelz würde protestieren. Dann hob der graue Krieger stolz den Kopf.
»Wie du willst.« Seine Stimme war kalt. »Wir werden gehen. Aber das bedeutet einen Verlust für den FlussClan, nicht für uns. Das ist nicht mehr der Clan, dem ich einmal angehört habe.«
Er legte seinen Schwanz um Bachs Schultern und zog sie an sich. Ohne zurückzublicken, trotteten die beiden Katzen von der Lichtung und verschwanden im Unterholz.
Habichtfrost sah ihnen nach, Triumph blitzte in seinen eisblauen Augen.
Ängstlich darauf bedacht, nicht entdeckt zu werden, kletterte Brombeerkralle vom Baum, überquerte den Bach ein zweites Mal und schlüpfte ins Unterholz Richtung See. Die Szene, die er gerade beobachtet hatte, ließ seine Mission für Feuerstern in den Hintergrund treten. Er musste jetzt unbedingt mit Sturmpelz sprechen.
Auf halbem Weg zum See hielt er inne, um die Luft zu prüfen. Die Gerüche von Sturmpelz und Bach wehten ihm so kräftig und frisch entgegen, sie mussten also ganz in der Nähe sein. Er kletterte einen kleinen Hügel hinauf und sah sie auf der anderen Seite weiter unten mit hängenden Köpfen und ineinander verschlungenen Schwänzen Richtung See trotten.
So nahe beim FlussClan-Lager wagte Brombeerkralle nicht, nach ihnen zu rufen. Mit gespitzten Ohren auf mög-liche Verfolger lauschend huschte er von einem Farnkraut oder Haselstrauch zum nächsten. Kurz vor der Baumbrücke zur Versammlungsinsel hatte er sie eingeholt.
»Sturmpelz!«, zischte er leise. »Warte!«
Bach fuhr erschrocken zusammen, doch Sturmpelz wirbelte mit ausgefahrenen Krallen und gesträubtem Nackenfell herum.
»Brombeerkralle!«, rief er aus. »Ich dachte, es wäre dieser räudige, Krähenfraß fressende …« Er brach ab, als ihm Bach besänftigend den Schwanz auf die Schulter legte.
»Nicht«, flüsterte sie. »Das bringt doch nichts.«
Sturmpelz seufzte, sein Nackenfell legte sich wieder.
»Was machst du im FlussClan-Territorium?«, fragte er Brombeerkralle.
»Das ist jetzt nicht wichtig«, antwortete Brombeerkralle. Er entfernte sich vom Ufer und bedeutete Sturmpelz und Bach mit der Schwanzspitze, ihm zu folgen, bis sie hinter einem knorrigen Dornenbusch Deckung fanden.
»Ich habe alles gesehen«, miaute er. »Und es tut mir wirklich leid. Das habt ihr nicht verdient.«
»Habichtfrost war von Anfang an auf Ärger aus, seit ich zum FlussClan zurückgekehrt bin«, knurrte Sturmpelz. »Er hat befürchtet, Nebelfuß könnte mich zum Zweiten Anführer ernennen, wenn sie einmal Anführerin wird.«
Brombeerkralle wunderte das nicht. Habichtfrost war schon einmal Zweiter Anführer gewesen, als die Zweibeiner Nebelfuß gefangen gehalten hatten, aber zu dieser Zeit war Sturmpelz auf der Reise zum Wassernest der Sonne gewesen. Wenn er sich in seinem Clan erst wieder richtig eingelebt hatte, würde er einen großartigen Rivalen abgeben.
»Wollt
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